Bundesverdienstkreuz für Pater Stephan

Anerkennung des Lebenswerks: Pater Stephan Senge erhält das Bundesverdienstkreuz. Auch eine TV-Doku des SWR ehrt ihn

Bundesverdienstkreuz für Pater Stephan
Pater Stephan, Gründer und Vorsitzender der Initiative Pater Stephan e.V. (5. v.L), erhielt das Bundesverdienstkreuz aus den
Händen von Thomas Linnertz, Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD). Im Hindergrund ist das
Kloster Himmerod zu sehen.

Trier/Himmerod – Thomas Linnertz, Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), hat Pater Stephan Senge heute im Kloster Himmerod das Bundesverdienstkreuz am Bande überreicht. Der 88-Jährige erhält die Auszeichnung zur Würdigung seines Wirkens aus Himmerod heraus, über kontinentale Grenzen hinweg – im Besonderen für sein Engagement im Sudan.

„Diese Auszeichnung ist die Anerkennung eines Lebenswerks – eines Theologen, Seelsorgers, Entwicklungshelfers und Schriftstellers“, erklärt ADD-Präsident Thomas Linnertz. Das Bundesverdienstkreuz am Bande würdige, wie bedeutend sein Engagement zum Wohle der Gesellschaft ist und welchen Mehrwert sie dadurch erfährt.

„Es geht ihm immer um die Menschen“

„Pater Stephan Senge hat sehr früh in seinem Leben etwas Wesentliches verinnerlicht: Wir alle Leben in einer Welt“, betont ADD-Präsident Thomas Linnertz. „Es geht ihm immer um die Menschen, um jeden einzelnen, aber es geht auch um Frieden und Harmonie im Glauben.“ Kaum jemand könne auf eine derartige, jahrzehntelange Tätigkeit im sozial-gesellschaftlichen und spirituellen Bereich zurückblicken. „Sie engagieren sich für das Wohl der Gesellschaft – aus Himmerod heraus, über kontinen-tale Grenzen hinweg“, so Linnertz weiter.

Engagement im Sudan und im Südsudan

Während einer Reise in die sudanesischen Nubaberge erlebte Pater Stephan Senge die Folgen der Bürgerkriege. Unter diesem Eindruck entschloss er sich, jungen Menschen vor Ort zu helfen. Also gründete er 1997 die heutige „Initiative Pater Stephan“. Der Sudan zählt zu den ärmsten Ländern in der Welt. Das Land steht vor enormen Herausforderungen, auch im Bereich der Bildung. Dort setzt die Initiative an. Durch sein vielfältiges Engagement sammelt Pater Stephan Spendengelder, die für den Bau von Schulen und deren Ausstattung, in der Ausbildung von Lehrkräften und der Unter-stützung von Studierenden eingesetzt werden. Darüber hinaus unterstützt der Verein Begegnungen zwischen Schülerinnen und Schülern aus Deutschland, dem Sudan und Südsudan.

Jährliche Reisen in den Sudan und den Südsudan

Pater Stephan reist selbst jährlich für mehrere Wochen in das afrikanische Land, um auch vor Ort aktiv zu sein. „Sie finden die Nähe zu Menschen und geben Ihnen Hoffnung und Zuversicht“, betont ADD-Präsident Thomas Linnertz. „Und das nicht nur in der Welt, sondern auch in Himmerod“. Oftmals als „gute Seele von Himmerod“ bezeichnet, trat der 1934 in Hannover geborene Pater Stephan Senge nach der Matura 1958 als Mönch in die Zisterzienser-Abtei Himmerod ein. An der Theologischen Hochschule Beuron studierte er katholische Theologie und empfing 1964 die Priesterweihe.

Pater Stephan als Schriftsteller

Aber auch als Schriftsteller ist er seit jeher aktiv. Bis heute hat Pater Stephan rund 50 Bücher veröffentlicht, welche ihm eine bundesweite Bekanntheit und Anerkennung verschaffen. Für sein schriftstellerisches Werk, Gedichte und Romane, wurde er 1996 mit dem Ehrenring der Europäischen Autorenvereinigung „Die Kogge“ geehrt. Auch das Literaturforum Himmerod und der Verlag „Himmerod-Drucke“, gehen auf sein En-gagement zurück. Nach der Auflösung des Zisterzienser-Konvents im Jahr 2017, lebt Pater Stephan als letzter verbliebener Mönch in Himmerod.

text: add-rlp / um

Foto: add-rlp

Anmerkung der Redaktion und Hinweis auf TV-Doku

Die Initiative Pater Stephan e. V. freut sich sehr über die Anerkennung des Lebenswerkes von Pater Stephan. Er ist der Gründer dieser Initiative und sein Einsatz für Kinder und Jugendliche im Sudan und im Südsudan geht unvermindert weiter.

In einer sehenswerten TV-Doku ehrt auch der Südwest-Rundfunk das Lebenswerk von Pater Stephan. Hier finden Sie den Link zum Beitrag.

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