„4000 Schulkinder sind gefährdet!“ Dringender Spendenaufruf!

Hilferuf des Pfarrers aus Narus: „In unseren Schulen im Südsudan werden die Schulmahlzeiten wegen Geldmangels gestoppt und die Schulkinder sind gefährdet!“

Schülerinnen nehmen ihre Schulmahlzeit ein. Jetzt wird diese wichtige Versorgung wegen Geldmangels gestoppt und 4000 Schulkinder sind gefährdet
Schülerinnen nehmen ihre Schulmahlzeit ein. Jetzt wird diese wichtige Versorgung
wegen Geldmangels gestoppt und 4000 Schulkinder sind gefährdet

Was ist geschehen?

Seit Jahren hat das Welternährungsprogramm (WFP) Schulmahlzeiten in Narus (Südsudan) bereitgestellt. Doch diese Versorgung musste jetzt gestoppt werden, da die Trump-Regierung die US-Hilfen stark gekürzt hat und damit die Schulkinder gefährdet. Die US-Gelder machten den größten Teil der Unterstützung aus. Und ab 2026 will Trump die US-Hilfen komplett streichen. 

Es ist eine Katastrophe für unsere Kinder. Alle sieben Schulen der Pfarrei St. Joseph, Narus, sind betroffen. Damit steht die Bildung von mehr als 4.000 Schülerinnen und Schülern auf dem Spiel. Betroffen sind zwei Vor- und drei Grundschulen sowie zwei weiterführende Schulen.

Für viele dieser Kinder war die Mahlzeit in der Schule die einzige verlässliche Nahrung des Tages. Da ihre Familien unter akuter Nahrungsmittelknappheit leiden, drohen nun Hunger, Schulabbrüche und eine verlorene Zukunft.

Warum die Hilfe gestoppt wurde

Das Welternährungsprogramm steht weltweit vor einer massiven Finanzierungskrise. Spenden sind 2025 um rund 40 Prozent gesunken, die USA – bisher größter Geldgeber – haben ihre Unterstützung gekürzt.
In Südsudan kann das WFP daher nur noch 30 Prozent der Hungernden erreichen. Noch schlimmer: Ab 2026 wird auch diese reduzierte Unterstützung komplett eingestellt.

Was das für die Kinder bedeutet

Fehlendes Schulessen bedeutet: Tausende Schülerinnen und Schüler werden in diesem Schuljahr die Schule verlassen müssen. Viele der ohnehin benachteiligten Mädchen müssen zuhause bleiben, wachsende Unterernährung oder sogar der Hungertod sind die Folge. 

Unsere Mitmenschlichkeit ist gefragt!

Was wir brauchen

Wir müssen helfen, die Lücke zu schließen, die das WFP hinterlassen hat!
Mit Eurer Unterstützung können wir sofort Grundnahrungsmittel (Mais, Bohnen, Speiseöl und Salz) für unsere sieben Schulen bereitstellen – damit die Kinder in der Schule bleiben und eine Zukunft haben. 

Bitte helft uns jetzt, bevor es zu spät ist!
Schon mit 15 Euro können wir einer Schülerin oder einem Schüler einen Monat lang ernähren. Jeder Beitrag rettet Leben. Jeder Euro schenkt Hoffnung.

Pfarrer Victor Samson, Pfarrer der St. Joseph’s Gemeinde in Narus

(Übersetzung: Gabriele Haldenwang; Ulrich Mannsbart)

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Bildung im Südsudan schafft Zukunft

Im Südsudan sind 80 Prozent der Bevölkerung Analphabeten. Deshalb unterstützt die Initiative Pater Stephan (IPS) seit 2022 Bildungsprogramme für Waisen und verstoßene Kinder sowie für Erwachsene. Benachteiligte Frauen profitieren besonders davon. Ein Abschlussbericht.

Abschlussprüfung in der Erwachsenenbildung in Mayen Abu, Südsudan
Abschlussprüfung in der Erwachsenenbildung in Mayen Abu, Südsudan

Im Südsudan sind über 80 Prozent der Bevölkerung über 15 Jahren Analphabeten. Seit der Unabhängigkeit im Jahr 2011 arbeitet das Land daran, bessere Lernumstände zu schaffen. Es muss viel getan werden für die Bildung im Südsudan. Nicht nur für die jüngere Generation, die derzeit in Grund- und Sekundarschulen sowie in Universitäten lernt, sondern auch für die ältere Bevölkerung. 

Hohe Analphabetenrate – vor allem bei Frauen

Experten schätzen, dass nur etwa fünf Prozent der Frauen im Südsudan lesen und schreiben können. Dies ist die niedrigste weibliche Alphabetisierungsrate weltweit. So können zum Beispiel nur sehr wenige aus der älteren Generation Englisch sprechen, schreiben und lesen. Dieser Umstand hindert viele Frauen und ältere Menschen daran, in der globalisierten Welt mitzuhalten. Ein Großteil der älteren Bevölkerung, insbesondere der Frauen, ist bei der Arbeitssuche stark benachteiligt, da ihnen die Grundkenntnisse in Lesen, Schreiben und Rechnen fehlen. Seit August 2022 unterstützt die Initiative Pater Stephan Erwachsenenbildungsprogramme in der Region Twic. 

Bildung im Südsudan und Unabhängigkeit der Frauen fördern

Im Südsudan ist Erwachsenenbildung besonders wichtig, um die ältere Generation, insbesondere die Frauen, auf Selbstständigkeit und Unabhängigkeit vorzubereiten. Die Hilfe der IPS erlaubt es,  Bildungsprogramme zu fördern und zu erweitern. Diese helfen besonders älteren und ausgegrenzten Personen.

Prüfungen und Fächer

Die Versetzung jedes Schülers von einer Stufe in die nächste hängt von den Test- und Prüfungsergebnissen des 1., 2. und 3. Semesters ab. Aufgrund der kurzfristigen Einführung eines Kurzschuljahres von April bis November 2023 hatten die Schüler in diesem Jahr viele Tests und zwei Semesterprüfungen zu bestehen. 

Das Projekt konzentriert sich vor allem auf Erwachsene über 18 Jahren. Folgende Fächer werden unterrichtet: Englisch, Mathematik, Christliche Religionslehre, Naturwissenschaften, Muttersprache (Dinka). Sozialkunde  soll ab 2024 für die Stufen 3 und 4 angeboten werden.

Erfolge

Die Schulen verzeichnen eine Reihe von Erfolgen, dazu zählen:

– eine große Anzahl von Lernenden, insbesondere von Müttern,

– Pünktliche Eröffnung der Schule,

– mehr Schulmaterialien, 

– die Lehrpläne für Erwachsenenbildung des Südsudans wurden innerhalb von acht Monaten erfüllt,

– kein einziger Lernender hat in diesem Jahr die Schule abgebrochen,

– Tests und Prüfungen für das 1. und 2. Semester wurden rechtzeitig abgehalten, 

– von 71 Lernenden in allen Stufen haben 62 die nächste Stufe erreicht. Nur 9 Lernende haben die Prüfungen nicht bestanden,

– viele Lernende der Stufen 2 und 3 können nun Englisch lesen, schreiben und sprechen.

Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrern Twic County, Südsudan

Herausforderungen für die Bildung im Südsudan

Trotz der Erfolge hatte die Schule auch einige Probleme zu lösen:

1. Mangel an Lehrbüchern, da diese trotz des Versprechens der Regierung auch weiterhin fehlen. Wir versuchten vergeblich, diese Lehrbücher auf dem Markt zu bekommen.

2. Abwesenheit: Einige Lernende, vor allem alleinerziehende Mütter oder Witwen, fehlten zeitweise aufgrund familiärer Verpflichtungen.

3. Verspätung: Einige Lernende, die weit entfernt wohnen, kamen manchmal zu spät zum Unterricht.

4. Sportgeräte: Es gab keine Sportgeräte für Lernende, da die Kosten nicht im geplanten Budget für 2023 enthalten waren.

5. Kinder und Erwachsenen in einer Klasse: Kinder, die morgens keine Zeit für den Unterricht hatten, kamen abends in die Erwachsenenklassen. Wir haben sie mehrmals gebeten, nicht mehr zu kommen und sich nicht mit den Älteren zu vermischen, aber sie lehnten höflich ab. Diese Kinder bereiteten den erwachsenen Lernenden in vielerlei Hinsicht Schwierigkeiten.

6. Anhaltender Stammeskonflikt: Lehrer und Lernende, insbesondere Frauen bzw. Mütter, sind stark vom derzeitigen Stammeskonflikt zwischen den Ngok- und Twic-Gemeinden betroffen. Wenn neue Kämpfe ausbrechen, kommen weder Lehrer noch Lernende zur Schule.

Was daraus folgt

Insgesamt haben die Beteiligten ein tragfähiges Fundament der Erwachsenenbildung in der Pfarrei Mayen Abun gelegt. Ermöglicht hat dies die Förderung durch die Initiative Pater Stephan während der letzten zwei Jahre. Das Projekt ist ein Lebensretter für die ältere Generation, besonders für Frauen, die während der Bürgerkriege und nach der Unabhängigkeit keine Bildungschancen hatten. Dergestalt hat das Projekt bereits Hoffnung, Zuversicht und Veränderungen in das Leben der Begünstigten gebracht.

Dies gilt besonders für Frauen, aber auch für die ganze lokale Gemeinschaft. Aus diesem Grund appelliere ich als örtlicher Pfarrer und im Namen dieser lebendigen Gemeinschaft eindringlich an IPS und ihre Spender, die edle Sache weiterhin zu unterstützen. Abschließend möchte ich allen Spendern der IPS meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Möge der HERR Sie alle reichlich segnen und beschützen.

Text: Fr Kuol Akech Dut, Pfarrer und Projektleiter

Übersetzung: G. Haldenwang ; U. Mannsbart

Nothilfe für Kriegsflüchtlinge

Dank der Hilfsgelder der DOHLE-Stiftung rettet die BGRRF (Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation) zusammen mit der IPS (Initiative Pater Stephan) viele Familien, die aus dem  Kriegsgebiet im Sudan geflüchtet sind

Flüchtlinge die in Abyei angekommen sind, werden mit Lebensmitteln versorgt
Flüchtlinge die in Abyei angekommen sind, werden mit Lebensmitteln versorgt

1. Projektübersicht

Das Projekt zur Notfall-Nahrungsmittelhilfe zielte darauf ab, die Ernährungsunsicherheit unter gefährdeten Flüchtlingshaushalten zu lindern, sowohl in der Abyei-Region Südsudans als auch in den Nubabergen (Sudan). Beide Gebiete beherbergen eine große Anzahl von Flüchtlingen und Vertriebenen, die unter extremen Bedingungen leiden. Die Lage wird verschärft durch den andauernden Konflikt im Sudan, durch logistische Probleme sowie durch eingeschränkten Zugang zu grundlegender humanitärer Hilfe.

Zielgruppen:
• Von Kindern geführte Haushalte
• Alleinerziehende Haushalte (Witwen und Witwer)
• Ältere Menschen, die Kinder betreuen
• Menschen mit Behinderungen

Geflüchtete Kinder im Aufnahmelager in Abyei, Südsudan

Diese Maßnahme wurde konzipiert, um 200 Haushalten (je 100 pro Standort) dringend benötigte Nahrungsmittelhilfe zukommen zu lassen. Die Unterstützung umfasste Grundnahrungsmittel, Transport und logistische Abwicklung. So sollte sichergestellt werden, dass gefährdete Familien die notwendige Ernährungshilfe erhielten.

2. Projektziele

Das Hauptziel dieses Projekts war die Bereitstellung von Notfall-Nahrungsmittelhilfe für gefährdete Flüchtlinge in Abyei und in den Nubabergen. Die spezifischen Ziele umfassten:

• Linderung der Ernährungsunsicherheit unter den am stärksten gefährdeten Flüchtlingshaushalten, einschließlich von Kindern geführter Familien, älterer Betreuungspersonen und Menschen mit Behinderungen.
• Beitrag zur Verringerung von Mangelernährung und ernährungsbedingten Krankheiten in den ausgewählten Flüchtlingslagern.

• Sicherstellen, dass die Nahrungsmittelhilfe trotz logistischer Herausforderungen in diesen Regionen die vorgesehenen Begünstigten rechtzeitig und effektiv erreicht.

3. Projektaktivitäten

Die Projektaktivitäten wurden in folgenden Schritten durchgeführt:

  1. Beschaffung von Nahrungsmitteln:
    • Sorghum: 225 Säcke (je 50 kg)
    • Linsen: 120 Säcke (je 20 kg)
    • Speiseöl: 50 Kanister
    • Salz: 10 Ballen (je 100 kg)
  2. Transport und Handhabung:
    • Transport der Lebensmittelvorräte in den Nubabergen und in Abyei, einschließlich Umpacken der Lebensmittel zur Verteilung an die Begünstigten.
  3. Umpacken:
    • Umpacken der Großmengen in haushaltsgerechte Portionen für eine gerechte Verteilung an einzelne Familien.
  4. Personal- und Reisekosten:
    • Reisen des Projektpersonals zur Überwachung und Koordination in Abyei und in den Nubabergen, um die Verteilung zu begleiten und sicherzustellen, dass die Hilfsgüter die Zielgruppen erreichten.
  5. Verteilung und Überwachung:
    • Verteilung der Nahrungsmittel an 200 gezielte Haushalte (je 100 pro Standort), mit kontinuierlicher Überwachung des Verteilungsprozesses und der Situation der Begünstigten.
    • In Abyei konnten durch einen Überschuss zusätzlich 12 Haushalte erreicht werden.
  6. Verwaltung und Koordination:
    • Verwaltungskosten zur Projektaufsicht, Berichterstattung und Koordination zwischen dem BGRRF-Team und anderen Partnern, einschließlich UNHCR und WFP.
Neben Lebensmitteln werden auch dringend benötigte
Hygieneartikel verteilt

4. Zentrale Erfolge

Lebensmittelverteilung:
Das Projekt konnte erfolgreich 200 gefährdete Flüchtlingshaushalte in den Nubabergen und in Abyei mit Notfall-Nahrungsmittelhilfe versorgen.
Jeder Haushalt erhielt ausreichende Lebensmittelrationen für den vorgesehenen Zeitraum von drei Monaten, einschließlich Sorghum, Linsen, Speiseöl und Salz.

Rechtzeitige Lieferung:
Trotz herausfordernder logistischer Bedingungen konnten alle Lebensmittel rechtzeitig beschafft, transportiert und verteilt werden. Der Transport und die Handhabung verliefen in beiden Regionen reibungslos, sodass die Hilfsgüter ohne nennenswerte Verzögerungen bei den Begünstigten ankamen.

Unterstützung der Begünstigten:
Das Projekt trug wirksam zur Linderung akuter Ernährungsunsicherheit bei besonders gefährdeten Gruppen bei, darunter Haushalte, die von Kindern geführt werden, Alleinerziehende und ältere Menschen. Die Begünstigten berichteten von einer verbesserten Ernährungssituation in ihren Familien, auch wenn weiterhin Herausforderungen bestehen – insbesondere aufgrund des anhaltenden Zustroms von Geflüchteten und begrenzter Unterstützung durch andere Organisationen.

Nachhaltigkeit und Wirkung:
Dank sorgfältiger Planung und Umsetzung konnte BGRRF sofortige Hilfe leisten und das Risiko von Mangelernährung bei besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen verringern. Zudem trug das Projekt zur Sensibilisierung für die Ernährungssituation in den betroffenen Regionen bei und konnte dadurch potenzielle weitere Unterstützer und Spender mobilisieren.

5. Herausforderungen und Lehren aus den Erfahrungen

Logistische Hürden:

Der Transport von Nahrungsmitteln und die logistische Abwicklung in abgelegenen Gebieten wie Abyei und den Nubabergen wurden durch die Sicherheitslage und die schlechten Straßenverhältnisse erheblich beeinträchtigt. Das Projekt war zwar in der Lage, diese Herausforderungen zu meistern, doch verzögerten sie bestimmte Lieferungen und erforderten eine zusätzliche Abstimmung mit den örtlichen Behörden.

Unzureichende Finanzmittel für langfristige Unterstützung:

Trotz des großen Erfolgs der Nahrungsmittelsoforthilfe ist der Bedarf in diesen Gebieten nach wie vor weitaus größer als das, was dieses Projekt leisten konnte. Die begrenzte Finanzierung schränkte den Umfang der Maßnahme ein. Das bedeutet, dass viele weitere gefährdete Haushalte weiterhin von einer schweren Ernährungsunsicherheit betroffen waren.

Anhaltender Zustrom von Flüchtlingen:

Sowohl sowohl nach Abyei als auch in die Nubaberge strömen täglich hunderte von Flüchtlingen, was den Druck auf die bereits angespannten Ressourcen erhöht. Diese Situation macht deutlich, dass eine kontinuierliche und nachhaltige Unterstützung anstelle von einmaligen Maßnahmen erforderlich ist.

Aufbau von Kapazitäten für künftige Interventionen:

Das Projekt zeigt, wie wichtig es ist, die lokalen Koordinations- und Logistikkapazitäten zu stärken, um die Effizienz und Reichweite künftiger Maßnahmen zu verbessern. Der Aufbau von Partnerschaften mit anderen humanitären Akteuren (z. B. WFP und UNHCR) wird für eine Ausweitung der Bemühungen von entscheidender Bedeutung sein.

6. Im Rahmen dieses Projekts zur Nahrungsmittelsoforthilfe konnten 200 der am stärksten gefährdeten Haushalte in Abyei und in den Nubabergen erfolgreich mit Lebensmitteln versorgt werden. Das Projekt hatte zwar eine beträchtliche positive Wirkung, doch die anhaltenden Bedürfnisse der Flüchtlinge und Vertriebenen machen deutlich, dass kontinuierliche Hilfe und umfassendere Maßnahmen erforderlich sind.

Empfehlungen:• Dauerhafte Finanzierung: Künftige Projekte sollten darauf abzielen, eine mehrjährige Finanzierung zu sichern, um die anhaltende Krise der Ernährungssicherheit in diesen Gebieten zu bewältigen.


• Verstärkte Zusammenarbeit: Stärkung der Partnerschaften mit internationalen Organisationen wie WFP und UNHCR, um die Effizienz und Reichweite der Nahrungsmittelhilfe zu verbessern.


• Überwachung und Bewertung: Fortgesetzte Überwachung und Datenerfassung, um die langfristigen Auswirkungen der Nahrungsmittelhilfe auf die Gesundheits- und Ernährungssituation zu bewerten.

Die BGRRF setzt sich weiterhin für die Unterstützung der vertriebenen und gefährdeten Bevölkerungsgruppen in Abyei und in den Nubabergen ein. Sie wird sich weiterhin um Ressourcen bemühen, um diese wichtige Arbeit auszuweiten und aufrechtzuerhalten.

Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, um uns im Namen der vielen Begünstigten bei der DOHLE-Foundation und der Initiative Pater Stephan für ihre langjährige Hilfe bedanken. Wir hoffen sehr, dass sie uns angesichts der prekären Situation, in der sich  die Geflüchteten befinden, auch in Zukunft unterstützen werden. Möge Gott sie reichlich segnen.

Quelle: BGRRF; Übersetzung: G. Haldenwang, U. Mannsbart

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Dauerkrise im Südsudan: bewaffnete Konflikte, Hunger, Vertreibung

Bonn (ots) – Ein aktueller Bericht der UNO-Flüchtlingshilfe über die katastrophale Lage und die Dauerkrise im Südsudan

Sudanesische Flüchtlinge, die im Südsudan ankommen, in einem Land in der Dauerkrise (Foto: IPS)

Die UNO-Flüchtlingshilfe, der nationale Partner des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), warnt eindringlich vor der sich zuspitzenden humanitären Dauerkrise im Südsudan. Trotz großer Hoffnung auf Frieden und Stabilität nach der Unabhängigkeit am 9. Juli 2011 bleibt die Lage im Land katastrophal. Seit der Abspaltung vom Sudan ist der Südsudan kaum zur Ruhe gekommen, denn bewaffnete Konflikte, Hunger, Vertreibung und die Folgen des Klimawandels bestimmen das Leben vieler Menschen.

„Der Südsudan ist eine der am stärksten vernachlässigten Krisen weltweit. Wenn die internationale Gemeinschaft jetzt nicht handelt, dann lassen wir Millionen Menschen – insbesondere Kinder – im Stich“, mahnt Ricarda Brandts, Vorstandsvorsitzende der UNO-Flüchtlingshilfe.

Vergessene Dauerkrise

Die Situation im Südsudan gehört heute zu den sogenannten vergessenen Langzeitkrisen, die einen immensen humanitären Hilfsbedarf haben. Die ohnehin prekäre Situation verschlimmert sich zudem zusehends aufgrund der aktuellen dramatischen Mittelkürzungen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR), das gemeinsam mit seinen Partnern in sieben Gouvernements des Südsudan Flüchtlinge, Vertriebene, Rückkehrer und Gastgemeinden schützt und unterstützt, hat für seine Arbeit aktuell nur 17 Prozent der erforderlichen Gelder für 2025 zur Verfügung. Die UNO-Flüchtlingshilfe appelliert daher dringend an die internationale Gemeinschaft, die Hilfe für die Menschen im Südsudan aufzustocken.

Komplexe Krise, massive Überforderung

Ohne einen deutlichen Anstieg von Hilfsgeldern wird sich die Notlage der Menschen weiter verschlechtern, die bereits erschreckende Ausmaße erreicht hat. Im Südsudan müssen 1,9 Millionen Menschen als Vertriebene leben. Mehr als 2,3 Millionen Südsudanesen haben als Flüchtlinge in den Nachbarländern Aufnahme gefunden – allein eine Million in Uganda und fast 620.000 im Sudan, wo ein Bürgerkrieg tobt.

Minderjährige sind besonders betroffen

65 Prozent der südsudanesischen Flüchtlinge sind Minderjährige, die Hauptleidtragenden von Gewalt und Vertreibung. Ernährungsunsicherheit und Hunger sind allgegenwärtig: Die Gesamtzahl der unterernährten Kinder unter fünf Jahren im Südsudan liegt bei 2,3 Millionen, von diesen sind rund 715.000 hochgradig unterernährt. Die extrem komplexe und schwierige Situation wird noch durch die über 1,1 Millionen sudanesischen Flüchtlinge verschärft, die im Südsudan Schutz und Sicherheit vor dem Bürgerkrieg suchen. Sie überfordern die Aufnahmekapazitäten eines der ärmsten Länder der Welt bei Weitem.

Weitere Informationen zum Thema unter folgendem Link:

www.uno-fluechtlingshilfe.de/hilfe-weltweit/suedsudan

Anmerkung d. Red.: Der Link führt auch zu Videobeiträgen aus dem Krisengebiet, unter anderem zu einem Video über die aktuellen verheerenden Überschwemmungen im Südsudan.

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IPS fördert „Hilfe für Waisen und verstoßene Kinder“          

In einem Projekt unterstützt die Initiative Pater Stephan Kinder, die durch Krieg und Stammeskonflikte ihre Eltern verloren haben oder ausgesetzt wurden

Einige der Jungen und Mädchen, die als Waisen oder verstoßene KInder durch das IPS-Projekt unterstützt werden

Der Projektplan

Das gemeinsam mit der Initiative Pater Stephan (IPS) entwickelte Projekt zur Unterstützung der am stärksten gefährdeten Kinder – also Waisen und verlassene Kinder – begann erstmals im Jahr 2021. Ziel des Projekts mit dem Namen „Hilfe für Waisen und verlassene Kinder“ war es anfänglich, sechzig Kinder in Twic (genauer: in Turalei, Mayen Abun, Wunrok und Abyei) zu unterstützen. Erfreulicherweise fielen die Ergebnisse in den Jahren 2022 und 2023 überraschend positiv aus. Im Jahr 2022 wurden schließlich 142 gefährdete Kinder in Grund- und weiterführenden Schulen in Twic und Abyei unterstützt, im Jahr 2023 waren es 223 (86 Jungen und 137 Mädchen).

Waisen und verstoßene KInder aus der Grundschulklasse

Den Kreis der unterstützten Schulen erweitert

Die von IPS unterstützten gefährdeten Kinder besuchen nicht nur die von BGRRF geführten Grund- und weiterführenden Schulen in Twic und Abyei. Auch Dorfschulen sowie private und staatliche Grund- und weiterführende Schulen in Twic. Die Solidarität und die christliche Verantwortung veranlassten uns, unsere finanzielle Unterstützung auf die am stärksten gefährdeten Kinder auszudehnen.

Seit 2021 finanzieren wir daher die Schulgebühren und Schulmaterialien für Waisen und verlassene Kinder in Schulen in Abyei und Twic.

Waisenkinder in Abyei im Südsudan

Schlussfolgerungen

Das Projekt zur Unterstützung der am stärksten gefährdeten Kinder hat die IPS 2023 bereits im dritten Jahr erfolgreich abgeschlossen. Wie in den vergangenen zwei Jahren hat das Projekt das Leben dieser gefährdeten Kinder erheblich zum Positiven verändert. Sie sind die unschuldigen Opfer sinnloser Kriege und sinnlosen Hasses, sowie von Vernachlässigung und Diskriminierung.

Die finanzielle Unterstützung von IPS sorgt dafür, dass den Kindern durch die Schulbildung auch die Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu Teil wird. Zudem bietet die Schule ihnen den notwendigen Schutz vor Gewalt und Hunger. Gemeinsam und durch Gottes Gnade und seinen Segen stärken wir die nächste Generation im Südsudan.

Schließlich appelliere ich im Namen der Waisen und verlassenen Kinder eindringlich an alle Spender der Initiative Pater Stephan (IPS), dieses lebensnotwendige und lebensverändernde Projekt zu unterstützen. Im Psalm 41:1-2 steht:

„Wohl dem, der sich des Schwachen annimmt; der Herr wird ihn erretten am Tag des Unheils.“ (Lutherbibel 2017).

Danke und möge der Gute Herr  alle Spender reichlich segnen und beschützen!

Ihr Pfarrer Kuol Akech Dut

(Redaktion: G. Haldenwang; U. Mannsbart)

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