Als Organisation, die in einer der ärmsten und politisch instabilsten Regionen der Welt tätig arbeitet, ist uns die Transparenz unserer Arbeit und die Verwendung Ihrer Spendengelder vor Ort besonders wichtig. Deshalb informieren wir umfassend über die Einnahmen und Ausgaben der Initiative Pater Stephan e.V. im jeweils vergangenen Projektjahr. Bis zum Jahr 2018 wird unsere Organisation in den Jahresberichten unter ihrem früheren Namen Initiative Sudan / Südsudan aufgeführt.

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Jahresbericht 2021
Gabriele Haldenwang
Goethestr. 69257 Wiesenbach

Jahresbericht 2021[1]

 

1.Zielsetzung

Die Initiative Pater Stephan e.V. (IPS) verfolgt das Ziel, Menschen im Sudan und im Südsudan nachhaltig zu helfen. Denn die Bevölkerung leidet unter extremer Armut, kriegerischen Auseinandersetzungen und klimatischen Veränderungen. IPS konzentriert ihren Einsatz auf Gebiete der sudanesischen Diözese El Obeid in Süd-Kordofan und auf die südsudanesischen Diözesen Wau und Torit.

Gut ausgebildete Menschen bilden die entscheidende Voraussetzung für eine bessere Zukunft eines Landes. Und so steht die Förderung von Bildung im Zentrum der Arbeit der Initiative Pater Stephan e.V.  Sie hilft bei der Ausstattung und Instandhaltung von Schulen sowie bei der Finanzierung von Lehrern, Schulgebühren und Schulessen für hunderte von Schülerinnen und Schülern. Sie trägt auch die Kosten für die Ausbildung von Studenten und sorgt für deren Lebensunterhalt. Darüber hinaus unterstützt die IPS im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch Kirchengemeinden bei ihren pastoralen Aufgaben. Diese Maßnahmen kommen indirekt auch der Bildungsförderung zugute, da die Schulen größtenteils von den Pfarrgemeinden vor Ort betrieben werden.

Hinzu kommen u.a. infrastrukturelle Hilfen bei der Wasserversorgung sowie Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen.

  1. Politische Entwicklung im Sudan und Südsudan

Südsudan: Auch im Jahr 2021 war die politische und wirtschaftliche Entwicklung des Südsudans geprägt von bewaffneten Konflikten: einerseits zwischen Stämmen und andererseits zwischen paramilitärischen Gruppen und den Sicherheitskräften. Zudem hatte die Bevölkerung in manchen Regionen wieder mit den Folgen schwerer Überschwemmungen und Dürren zu kämpfen. Diese Ereignisse verursachen weiterhin massive Flüchtlingsströme, sowohl innerhalb des Landes als auch in die Nachbarländer.

Der Mangel an Infrastruktur, an Bildung und die weitgehend fehlende Grundversorgung der Bevölkerung erfordern umfangreiche Hilfe von außen. Erschwert wird dies durch das weitgehende Fehlen funktionierender staatlicher Institutionen und durch extreme Korruption bis in die höchsten politischen Kreise.

Sudan: Im Oktober 2021 putschte das Militär und setzte die zivile Übergangsregierung ab. Seitdem haben sich die prekäre wirtschaftliche und auch die soziale Lage weiter dramatisch verschlechtert. Die Menschenrechte sind praktisch außer Kraft gesetzt. Wöchentliche Demonstrationen der Zivilbevölkerung werden brutal niedergeschlagen. Millionen von Kindern, Frauen und alten Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.

  1. Projektgebiete und Kooperationspartner

Die Hilfsprojekte der IPS im Sudan konzentrieren sich auf die Nubaberge in Südkordofan. Die Nubaberge gehören zur Diözese El Obeid und befinden sich in einem Gebiet, dessen Bevölkerung nicht bereit war, sich dem islamisch-fundamentalistischen Regime in Khartoum unterzuordnen. Daran hat sich bis heute nichts geändert, vor allem nicht, seit das Militär in der Hauptstadt Khartum sich wieder an die Macht geputscht hat.

Die Nuba fordern für sich das Recht auf Selbstbestimmung und auf eine autonome Selbstverwaltung. Die militärische Auseinandersetzung zwischen Khartum und den Nuba ist zwar eingestellt. Dennoch sind viele Menschen als Folge des Krieges traumatisiert. Außerdem bedrohen Landminen weiterhin das vorwiegend von der Landwirtschaft lebende Volk der Nuba. Die sudanesische Armee hatte die Minen großflächig ausgelegt. Die humanitäre Krise bleibt also nahezu unverändert bestehen.

In den Nubabergen übernahm mit Beginn des neuen Schuljahres 2021 Bischof Tombe Trille den Betrieb der Grundschulen und der Sekundaschule von der Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation (BGRRF).

IPS zahlte noch im Januar 2021 ausstehende Lehrergehälter aus der Zeit von September bis Dezember 2020. Aktuell fördert IPS zusammen mit BGRRF das Frauenzentrum in Kauda. Es wurde gegründet, um die Weiterbildung von Mädchen und Frauen zu fördern. Das Projekt soll dazu beitragen, die Selbstständigkeit von Frauen zu ermöglichen. Dort lernen die Frauen, ihre Fähigkeiten zu erkennen, weiterzuentwickeln und ihre selbst hergestellten Produkte zu vermarkten.

Im Südsudan unterstützt die IPS Ausbildungsprojekte, die BGRRF im Auftrage der Diözese Wau in der südsudanesischen Region Twic State ausführt. Die Projekte betreffen 7 Grundschulen, 3 Sekundarschulen und ein Lehrer-Ausbildungszentrum. Dort hilft IPS bei der Finanzierung der Lehrergehälter. Die Aktivitäten vor Ort schließen teilweise auch die Region um die Sonderverwaltungszone Abyei mit ein.

In Narus (Südsudan, Eastern Equatoria) sorgt die IPS dafür, dass Schülerinnen und Schüler aus Boma (Jonglei State, Südsudan), eine Schulausbildung an Grund- und Sekundarschulen machen können, indem sie Schul- und Internatskosten übernimmt. Darüber hinaus beteiligt sich die IPS an der Bezahlung von Lehrergehältern an zwei Sekundarschulen  und unterstützt die Internatsschulen z.B. durch die Verbesserung der Wasserversorgung und die Beseitigung von Gebäudeschäden. Zudem finanzierte IPS die Ausstattung eines Chemie- und Physiklabors, die Schülerbibliothek und Hygieneartikel für die Schülerinnen. Ebenso finanziert die IPS die Schulspeisung an zwei Schulen.

Die Schulen in Narus stehen unter der Leitung der St. Patricks‘ Missionary Society aus Irland. Auch sie ist ein Kooperationspartner von IPS. Die Pfarrgemeinde St. Joseph in Narus gehört zur Diözese Torit und wird von zwei St.-Patrick-Priestern geführt.  Zur Gemeinde gehören auch vier Ordensschwestern, die an den Schulen unterrichten und sich um die Belange der Schülerinnen und Schüler kümmern.

In Kenia förderte die IPS bis Januar 2021 Schüler und Studenten aus der Region Boma  in Zusammenarbeit mit der Boma Students Association (BOMSA). Aufgrund der Veruntreuung von Spendengeldern durch den Geschäftführer der BOMSA stellte IPS die Zusammenarbeit ein. In Folge polizeilicher Ermittlungen zahlte der Geschäftsführer schließlich einen Großteil der veruntreuten Gelder wieder zurück.

Auf Anfrage von IPS hat sich BGRRF in Nairobi bereiterklärt die Betreuung der Schüler und Studenten aus Boma zu übernehmen. Die IPS arbeitet im Rahmen der Projekte mit folgenden Organisationen zusammen:

  • Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation (BGRRF), Nairobi, Kenia
  • Comboni Missionare Deutschland/Missionsprokura, Ellwangen
  • Patricks‘ Missionary Society, Kiltegan, Irland
  1. Organisationsaufbau und Mitgliederzahl der IPS

Pater Stephan gründete 1998 seine Hilfsorganisation. Seit 2004 ist sie als Verein beim Registergericht Wittlich eingetragen. Sie hat ihren Sitz am Kloster Himmerod in 54534 Großlittgen in der Eifel. Die Organisation wird vom Vorstand geleitet, der nach einer am 03.01.2019 eingetragenen Satzungsänderung aus folgenden Mitgliedern besteht: dem Vorsitzenden, zwei Stellvertretern und dem Kassenwart. Der Vorsitzende ist Pater Stephan Senge (OCist), als stellvertretende Vorsitzende fungiert Gabriele Haldenwang. Stefan Marx hat sein Amt als stellvertretender Vorstand zum 01.01.2021 niedergelegt. Dies wurde dem Registergericht Wittlich ordnungsgemäß mitgeteilt. Über die Nachfolge wird in der ordentlichen Mitgliederversammlung im Oktober 2022 entschieden.  Dr. Bernhard Löderbusch versieht das Amt des Kassenwartes. Die Vorstandsmitglieder betätigen sich ehrenamtlich, jeweils zwei von ihnen sind zur gemeinschaftlichen Vertretung berechtigt.

Die Entlastung des Vorstands für das Jahr 2021 fand wegen der Pandemie am 21.06.2021 per Umlaufverfahren statt. Von 25 Mitgliedern stimmten 18 für die Entlastung, 3 enthielten sich der Stimme.

Vorstandssitzungen fanden statt am:

08.02.2021 (per Videokonferenz)

16.08.2021 im Kloster Himmerod

04.12.2021 im Kloster Himmerod

Zu den jeweiligen Sitzungen wurden bei Bedarf weitere Mitglieder in beratender Funktion hinzugezogen.

Am 16.10.2021 wurde eine informelle Mitgliederversammlung einberufen, um die fehlenden direkten Kontakte wiederzubeleben.

Die Mitgliederversammlung überwacht das Leitungsorgan (den Vorstand). Sie wird gebildet aus sämtlichen Vereinsmitgliedern, tritt jährlich mindestens einmal zusammen und hatte Ende 2021 insgesamt 25 Mitglieder. Die Hauptaufgaben der Mitgliederversammlung sind die Berufung des Vorstandes und seine Entlastung auf der Grundlage von Prüfberichten von zwei unabhängigen Kassenprüfern. Eine ordentliche Mitgliederversammlung fand nicht statt, da der Vorstand per schriftlicher Abstimmung entlastet wurde (siehe oben).

Die Geschäftstätigkeit der IPS richtet sich nach ihrer Satzung in der aktuellen Fassung vom 09.06.2018, eingetragen in das Vereinsregister am 03.01.2019. Der volle Wortlaut der Satzung kann auf unserer Homepage unter www.initiative-paterstephan.de unter dem Punkt „über uns“ eingesehen werden.

  1. Rechnungslegung

Der Vorstand der IPS hat auch für 2021, wie in den Vorjahren, den Jahresabschluss in Form einer Einnahmen- und Ausgaben-, sowie einer Vermögensrechnung erstellt. Zwei vom Leitungsgremium unabhängige Kassenprüfer haben den Abschluss ohne Beanstandungen angenommen. Der Mitgliederversammlung wird im Jahr 2022 vorgeschlagen, dem Vorstand für das Jahr 2021 Entlastung zu erteilen. Der Abschluss wird auf der Homepage der IPS als Anhang zum Jahresbericht veröffentlicht (www.initiative-paterstephan.de/Ihre-Hilfe/Jahresberichte).

Außerdem wird der Abschluss 2021 ­– wie in den Vorjahren – dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) im Rahmen des Antrages zur Berechtigung der Fortführung des DZI-Spendensiegels vorgelegt. So hat das DZI unseren Antrag auf Verlängerung des Spenden-Siegels für den Zeitraum 01.01.2021 bis 31.12.2021 angenommen und nach intensiver und umfassender Prüfung des Abschlusses 2020 sowie des Jahresberichtes 2020 festgestellt, dass die Organisation IPS die Spenden-Siegel-Standards umfassend erfüllt. Dies ist dem Vorstand der IPS e.V. mit Schreiben des DZI vom 12.01.2022 mitgeteilt worden und damit ist auch für 2022 die Berechtigung zur Führung des DZI-Gütesiegels erteilt.

Die IPS hatte in 2021 Gesamteinnahmen (Beträge gerundet) in Höhe von 188.669 Euro. Davon  116.061 Euro – rund 62 % der Gesamtspenden – aus regulären Bar- und Einzelspenden. 71.981 (38%) Euro stammten aus außergewöhnlichen Spenden. Diese enthielten Großspenden in Höhe von insgesamt 61.500 Euro und davon wiederum eine Spende aus einer Erbschaft in Höhe von 10.481 Euro. Hinzu kamen Sondereinnahmen von 627 Euro. Die Einnahmen hatten im Jahr 2020 noch 238.713 Euro betragen. Die Mehreinnahmen im Vergleich zu 2021 waren auf eine umfangreiche Spende aus einer Erbschaft zurückzuführen.

Die Ausgaben der IPS betrugen in 2021 insgesamt rund 159.606 Euro (Vorjahr: 232.353 Euro). Rund 64 % der Gesamtausgaben (102.563 Euro) entfielen auf folgende Bereiche:

  • Lehrergehälter für Schulen in den Nubabergen,
  • Finanzierung eines Frauenzentrums in Kauda/Nubaberge durch eine Großspende eines Mitglieds unseres Vereins,
  • Ausgaben für Lehrergehälter im Südsudan, Schlafsaal Renovorierung etc.,
  • Beiträge zur Schulverwaltung sowie
  • Ausbildungsstipendien für Schüler und Studierende aus Boma auf Schulen in Narus bzw. Schulen und Hochschulen in Kenia.

4,4 % der Ausgaben, d. h. 7.000 Euro entfielen auf die pastorale Arbeit in den Nubabergen und in Twic.

Rund 22 % der Gesamtausgaben in Höhe von 35.218 Euro flossen in „Soziale Maßnahmen“ im Sudan und Südsudan, um infrastrukturelle Baumaßnahmen zu unterstützen oder humanitäre Lebensmittelhilfe bzw. Einzelhilfe in Notlagen zu leisten. Aufwendungen für die Projektbegleitung machten 3 %  der Gesamtausgaben aus. Darüber hinaus hat die IPS für „Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit“ rund 2,4 % aufgewendet und für „Verwaltungskosten“ 3,4 % der Gesamtausgaben. Nach DZI-Kriterien ist der Verwaltungskostenanteil besonders niedrig, da er erheblich unter der Grenze von 10 % liegt. Dieser niedrige Satz erklärt sich aus dem hohen ehrenamtlichen Einsatz der IPS-Mitarbeiter. Jeder gespendete Euro wurde demnach fast vollständig für Satzungszwecke verwendet.

Am Jahresende verzeichnete die IPS einen Einnahmen-Überschuss in Höhe von 75.453 Euro. Dieser hohe Überschuss ist vor allem noch auf eine Erbschaft aus dem Jahr 2020 zurückzuführen, die der Verein nicht sofort und ohne entsprechende Prüfung von Projekten verausgaben konnte und wollte. Von dem Überschuss sind 10.000 Euro weiterhin als Vorsichtsmaßnahme in eine freiwillige Rücklage eingebracht.

  1. Projektbeschreibung und Projektbegleitung

Wie aus dem Abschluss 2021 ersichtlich ist, unterteilen sich die Fördermaßnahmen der IPS im Wesentlichen in die folgenden Projektbereiche:

  • Förderung von Schulen (z.B. durch Schulgelder, Lehrergehälter. Lehrmaterialien, Ausstattung der Unterrichtsräume und der Schlafsäle in den Internaten, Schulessen) und Ausbildungsstipendien
  • Förderung der pastoralen Arbeit
  • Förderung Unterstützung von „Sozialen Maßnahmen“ im Sudan und Südsudan

Die IPS hat mit rund 138.000 Euro (103 T Euro + 35 T Euro)) maßgeblich zur Förderung von Schulen- und Ausbildungsstipendien, darunter auch ein erheblicher Teil an Lehrergehältern – sowie zur Beschaffung und Bezahlung der von Lehrmaterialien für diese Institutionen beigetragen. Die Schulen weisen durchweg einen hohen Leistungsstandard auf und genießen im Gegensatz zu den staatlichen Bildungseinrichtungen einen sehr guten Ruf. Sie sehen sich einer Nachfrage gegenüber, die sie nur teilweise bewältigen können. Wenn man bei der Einschreibung sehr oft fast 75% der Kinder und Jugendlichen aufgrund der Kapazitätsgrenzen abweisen muss, so ist das für die Verantwortlichen und die Betroffenen sehr schmerzvoll.

Darüber hinaus ist es der IPS durch eine Spende (13.000 Euro) eines unserer Mitglieder ermöglicht worden, das Frauenzentrum in Kauda (Nubaberge) mitzufinanzieren (siehe oben). Das Frauenzentrums wird im Laufe des Jahres 2022 fertiggestellt.

Die Unterstützung von Schulen und Ausbildungsmaßnahmen hat 2021 mit rund 102.563 Euro den größten Teil ausgemacht. Wie bereits oben erwähnt sind dies rund 64 % der Gesamtausgaben.

Ein großer Teil d Die Hilfe wurde für den Betrieb und die Ausstattung von Schulen im Sudan und Südsudan verwendet

Die BGRRF (Kooperationsspartner von IPS) unterhält im Auftrag der Diözese Wau (Südsudan) von Nairobi aus folgende Bildungseinrichtungen:

Twic County (Südsudan, Region Turalei und Region Agok/Abyei): 6 Grundschulen und 3 Sekundarschule sowie ein Lehrerausbildungszentrum in Wulu /Turalei.

Eine Grundschule musste leider schließen, weil die Sicherheit der Schüler nicht mehr garantiert werden konnte. Denn marodierende Milizen terrorisieren die gesamte Region. Die anderen Schulen sind davon glücklicherweise nicht betroffen.

In Narus (Südsudan) arbeitet die IPS mit den St Patrick’s Missonaries zusammen. Diese unterhalten in Narus 5 Schulen, 3 Grundschulen und 2 Sekundarschulen. In diesen Schulen unterstützt die IPS Schülerinnen und Schüler aus Boma. Boma liegt im Südosten des Südsudans in der Provinz Jonglei. Es wurde 2012 von einer Rebellengruppe komplett zerstört und damit auch die beiden Grundschulen. Daraufhin beschloss die IPS, Schülerinnen und Schülern aus Boma eine Schulausbildung in Narus und in Kenia zu ermöglichen.

Mit  rund 15.000 Euro hat die IPS im Jahr 2021 Ausbildungsprojekte für Schüler aus Boma unterstützt. In Narus übernahm die IPS die Schul- und Internatskosten für 67 Schülerinnen und Schüler aus Boma.

Darüber hinaus finanzierte die IPS Gehälter für 9 Lehrer an der neuen St. Patrick’s Secondary Boys School in Nadapal nahe Narus und für 5 Lehrer an der Lopua Memorial Sekundarschule in Narus. Um die Lehrer an den Schulen zu halten, wurden die Lehrergehälter angehoben.

Auch leistete die IPS einen großen Beitrag zur Beschaffung von Hygieneartikeln für 320 Mädchen in Narus, damit diese weiterhin am Schulunterricht teilnehmen können.

Ferner wurden Schulgelder und Internatskosten für 5 Schüler aus Boma übernommen, die kenianische High-Schools (in Kitale, im Westen Kenias) besuchen. Ein Student und eine Studentin aus Boma, die von der  IPS ein Stipendium erhalten hatten, beendeten im April 2021 ihr Studium in Kenia.

Viele Eltern können aufgrund des wirtschaftlichen Niedergangs des Südsudans ihre Kinder finanziell kaum unterstützen. Auch besteht immer die Gefahr, dass Mädchen zwangsverheiratet werden, um mit dem Brautgeld die finanzielle Situation der Familie zu verbessern. Aus diesem Grund hat die IPS beschlossen, die Zuschüsse zur Lebensmittelversorgung der Schüler und Schülerinnen in den Ferienzeiten aufzustocken.

Im April wurden alle Schulen auf Anweisung der sudanesischen bzw. der südsudanischen Regierung nach der Corona-Pandemie wieder geöffnetDie Stiftung eines bekannten deutschen Unternehmens stellte erneut eine Großspende für humanitäre Notmaßnahmen zur Verfügung. Die Spende in Höhe von 25.000 Euro wurde auch in diesem Jahr wieder für bedürftige Menschen in der Region Twic und in der Sonderverwaltungszone Abyei verwendet. Dort werden jährlich die Menschen von Überfällen verfeindeter Clans heimgesucht.

In der Sonderverwaltungszone Abyei sind es die bewaffneten Misseriya-Nomaden. Diese kommen aus dem Sudan auf der Suche nach Weideland und Wasserstellen für ihre Herden. Sie vertreiben oder töten die ortsansässigen Dinka-Familien und stehlen deren Vieh. Die Folge ist eine immer größer werdende Instabilität in dieser Region. Es gibt keine Polizei oder Militärs, die die Familien schützen könnten. Die Familien stehen vor dem Nichts und leiden unter Hunger, Verletzungen und Krankheiten.

Die BGRRF, unser Partner für die Realisierung dieses Hilfsprojekts, konnte in den Gemeinden Mayen Abun, Turalei und Abyei mit Hilfe der ortsansässigen Pfarrer und Religionslehrer Menschen ausfindig machen, die besonders schwer in Not geraten sind.

Folgende Personenkreise wurden beim Bezug der Lebensmittelrationen berücksichtigt:  Kinder, alte Menschen, schutzbedürftige Frauenhaushalte, behinderte und andere chronisch gefährdete Menschen. Mit der Spende von 25.000 Euro konnten über 1.000 bedürftige Menschen versorgt werden. Diese Verteilung von Lebensmitteln in sehr entlegenen Gebieten hat viele Menschen vor dem Verhungern gerettet. Es bleibt zu hoffen, dass die IPS auch zukünftig die Möglichkeit haben wird, solche Aktionen umzusetzen.

Die Missionsstationen sind von größter Bedeutung für die Umsetzung der Projekte. Deshalb unterstützte die IPS die pastorale Arbeit in den Gemeinden in Twic und den Nubabergen mit 7.000 Euro. Diese Ausgabe kommt der Bildungsförderung indirekt zugute, da die Gemeinden im Rahmen ihrer pastoralen Tätigkeit zugleich auch in die Betreuung der Schulen und des Frauenzentrums eingebunden sind.

Pater Stephan unternahm auch im Jahr 2021 mit einer Begleitperson eine Projektreise nach Turalei im Südsudan.

  1. Werbung und Öffentlichkeitsarbeit

Die IPS informiert regelmäßig über ihre Arbeit in den Projektgebieten und über aktuelle Ereignisse auf ihrer Homepage unter www.initiative-paterstephan.de. Zudem erscheint in der Regel auch einmal im Jahr eine Informationsbroschüre. Sie wird allen Spendern und Interessierten zugeschickt, um ausführlich über die Projekte der IPS und die Verwendung der Spendengelder im Sudan und im Südsudan zu berichten. Hiermit verweisen wir auch auf unsere IPS-Informationsbroschüre 2020/2021. Sie wird auf Anfrage gerne zugesendet.

In dem monatlich erscheinenden Himmeroder Rundbrief macht die IPS auf Probleme in den Nubabergen und im Südsudan aufmerksam und bittet um Unterstützung für ihre Arbeit.

In unregelmäßiger Reihenfolge finden Veranstaltungen im Kloster Himmerod, an Schulen, in Kirchengemeinden sowie im Rahmen von Benefizkonzerten statt. Dabei wird über das Engagement von Pater Stephan und der IPS im Sudan und Südsudan gesprochen und um Unterstützung für die Schulen und notleidenden Menschen im Sudan und Südsudan gebeten. Bei diesen Veranstaltungen verteilt die Initiative Pater Stephan e.V. ihr Informationsmaterial mit der Bitte, es an andere weiterzugeben.

Im Oktober 2021 hatte die Mitglieder der IPS endlich wieder die Möglichkeit, sich zu einer informellen Mitgliederversammlung in Himmerod zu treffen. Dies war im Vorjahr wegen der Pandemie nicht möglich. Die Entlastung des IPS-Vorstands fand bereits im April 2021 per schriftlicher Abstimmung (Umlaufverfahren) statt.

Der Vorstand bedankt sich ganz herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern für ihre herausragende Unterstützung. Ebenso gilt unser Dank unseren ehrenamtlichen Mitgliedern.

Ganz besonders danken wir allen Personen, die unter extremen, zum Teil lebensgefährlichen Bedingungen dabei helfen, die Projekte zu realisieren.

gez. Gabriele Haldenwang                                           im September   2022

(stellvertretende IPS-Vorsitzende)

Einnahmen- / Ausgaben – Rechnung
01.01.2021 - 31.12.2021

Anfangsguthaben per 01.01.2021                                  46.390,13  Euro
Einnahmen:

1.        Reguläre Bar-u. Einzelspenden                          116.061,01     Euro
2.         Außergewöhnliche Spenden                                71.980,63       Euro
2.1 Erbschaft                                                                       10.480,63       Euro
2.2 Großspenden                                                                61.500,00       Euro
3.         Sondereinnahmen                                                        627,10       Euro
3.1 Buch- + Zeitschriftverkauf                                                141,00        Euro
3.2 Einzahlung Bank of America                                                6,10        Euro
3.3 Abrechnung Resterbschaft                                              480,00       Euro
Summe:                                                                               188.668,74       Euro

Ausgaben:

I.          Förderung von Schulen + Ausbildungsstipendien
Projektbereich I                                                                 102.563,42       Euro

1.   Lehrergehälter für Schulen in Nubabergen             11.200,00       Euro

2.   Frauenzentrum in Kauda/ Nubaberge                    13.000,00       Euro

3.   Südsudan / Narus

3.1 Lehrergehälter                                                              26.970,00       Euro

3.2 Renovierung Schlafsaal                                                 7.325,00       Euro

3.4 Laptops, Bücherbeschaffung                                        2.662,00       Euro

4.    Beitrag zur Schulverwaltung der                              26.400,00      Euro
Bischop Gassis Relief & Rescue Foundation

5.    Ausbildungsstipendien für Schüler /                       15.006,42       Euro
Studierende aus Boma auf Schulen in Narus
bzw. Hochschulen in Kenia

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II.       Förderung der pastoralen Arbeit
(Nubaberge + Twic)                                                             7.000,00       Euro
Projektbereich II

III.      Soziale Maßnahmen im Sudan + Südsudan
Projektbereich III                                                               35.218,00       Euro

1.   Infrastrukturelle Baumaßnahmen / Nuba              6.000,00       Euro

2.   Humanitäre Lebensmittelhilfe / Südsudan.        25.000,00       Euro

3.   Einzelhilfe in Notlagen                                                  800,00       Euro

4.   Hygieneartikel für Schülerinnen                              1.700,00        Euro

5.   Schulspeisung                                                                1.718,00       Euro

IV.       Ausgaben für Projektbegleitung                          4.922,65       Euro

1.   Projektbesuchsreise P. Stephan                                 4.537,65       Euro

2.   Aufwand Reisebegleitung                                             385,00        Euro

V.        Ausgaben für Werbung und
allgemeine Öffentlichkeitsarbeit                                       3.797,55      Euro

1.    Internetauftritt                                                                    93,78       Euro

2.    Versandkosten der IPS-Broschüre                               534,49       Euro

3.    Druckkosten IPS-Broschüre                                        1.194,28       Euro

4.    Bücher für Spendergeschenke                                       400,00       Euro

5.    Aufwendungen für Pflege Homepage
und Erstellen IPS-Broschüre                                              1.575,00       Euro

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VI.      Verwaltungsausgaben
insgesamt:                                                                              5.483,45        Euro

1.    Konto-/Bankgebühren:                                                    321,41         Euro

2.  Sachausgaben: Papier, Porto                                        2.739,70        Euro
Büromaterialien, Software

3.   Aufwandsentschädigung Vorstandssitzungen            150,00        Euro

4.    Mitgliederversammlung                                                593,00       Euro

5.    Aufwand für Spendenbetreuung                                  314,60       Euro

6.    Jahresabschluss                                                               654,50      Euro
7.    Notar- und Registergerichtskosten                                 41,15       Euro

8.    DZI                                                                                      669,09       Euro

VII.    Gegenbuchungen zu Sondereinnahmen                  621,00       Euro

1.    Abrechnung Resterbschaft                                             480,00       Euro

2.    Gelder für Abtei Himmerod                                           141,00        Euro

Gesamtausgaben:                                                             159.606,07       Euro

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Vermögensrechnung

Anfangsguthaben                                                                46.390,13        Euro

+   Gesamteinnahmen                                                      188.668,74       Euro
Euro
-   Gesamtausgaben                                                          159.606,07       Euro
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Kontostand per 31.12.2021                                               75.452,80       Euro

Freiwillige Rücklage                                                          10.000,00        Euro
Überschussguthaben o. freiw. Rücklage                       65.452,80         Euro

S.R. Senge / Vorsitzender                                                                 Großlittgen,

Dr. Bernhard Löderbusch / Prof. Dr. Roth
Kassenwart / Beauftragter für Jahresabschluss                                 Usingen / Dortmund,

Jahresbericht 2020

 

    Gabriele Haldenwang
Goethestr. 869257 Wiesenbach

Jahresbericht 2020[1]

 

1.Zielsetzung

(1.1) Die Initiative Pater Stephan e.V. (IPS) verfolgt das Ziel, nachhaltig Menschen im Sudan und im Südsudan zu helfen, die aufgrund von Armut, kriegerischen Auseinandersetzungen, Unterdrückung und klimatischen Veränderungen leiden müssen. Sie konzentriert ihren Einsatz auf Gebiete der sudanesischen Diözese El Obeid in Süd-Kordofan und auf die südsudanesischen Diözesen Wau und Torit.

Ausgehend von der Tatsache, dass gut ausgebildete Menschen eine entscheidende Voraussetzung für die Besserung der Lebensverhältnisse und die Zukunft eines Landes sind, steht bei der IPS die Förderung der Bildung im Zentrum ihrer Arbeit. Sie hilft bei der Ausstattung von Schulen, bei der Ausbildung und Bezahlung von Lehrkräften.  Sie trägt auch die Kosten der Ausbildung von Schülern und Studenten und bezuschusst die Schulspeisung. Darüber hinaus unterstützt die IPS im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch Kirchengemeinden bei ihren pastoralen Aufgaben. Diese Maßnahmen kommen indirekt auch der Förderung der Bildung zugute, da der Betrieb von Schulen größtenteils in Händen kirchlicher Einrichtungen liegt.

 

2. Politische Entwicklung im Sudan und Südsudan

(2.1) Sudan: Nach monatelangen friedlichen Demonstrationen in Jahr 2019 wurde nach 30 Jahren Diktatur der Machthaber Omar al Bashir vom Militär abgesetzt und verhaftet. Ein Militärrat wurde eingesetzt.  Das sudanesische Volk gab sich hiermit jedoch nicht zufrieden und setzte die friedlichen Proteste fort. Viele Demonstranten wurden getötet und viele verletzt. Die Proteste hatten das Ziel, im Sudan die Bildung einer zivilen Regierung zu erreichen. Am Ende kam ein Kompromiss zustande.

Die Konfliktparteien im sudanesischen Bürgerkrieg haben sich auf eine Machtteilung geeinigt. Es wurde eine Übergangsregierung gebildet, die aus fünf Militärs, fünf Zivilisten und einem Unabhängigen besteht. Nach drei Jahren sollen freie Wahlen stattfinden. Im August 2020 wurde diese Einigung in einem Abkommen unterzeichnet.

Inzwischen wurden einige Gesetze entschärft: z.B. entfällt die Todesstrafe für Minderjährige, Christen dürfen wieder ihre Gottesdienste feiern, wer vom Islam zum Christentum übertritt, wird nicht mehr hingerichtet. Allerdings wird  dennoch eine Haftstrafe von 10 Jahren verhängt. Des Weiteren steht die Genitalverstümmelung von Mädchen ab sofort unter Strafe. Wer das allerdings kontrolliert, ist nicht bekannt. Darüber hinaus kämpfen die sudanesischen Frauen für mehr Gleichberechtigung.

Katastrophale Überschwemmungen im September haben viele Teile des Sudans heimgesucht. Über 600.000 Menschen sind davon betroffen und kämpfen ums nackte Überleben.

Ende des Jahres brach in Äthiopien ein Bürgerkrieg zwischen der Volksgruppe der Tigray und der Regierung aus, der seitdem zigtausend Menschen aus Äthiopien in den Sudan flüchten lässt. Die Menschen suchen Schutz vor Verfolgung, Massentötungen und Vergewaltigungen.

Der Sudan steht vor immensen Problemen, was die Ernährung der Bevölkerung und die medizinische Versorgung betrifft. Auch ist das Land aufgrund der Flüchtlingswelle aus Äthiopien völlig überlastet.

(2.2) Südsudan:  Das Jahr 2020 war geprägt von bewaffneten Konflikten, einer großen Zahl von Flüchtlingen, Hunger, Korruption und mangelndem Ausbau der Infrastruktur.

Im Februar 2020 wurde eine Übergangsregierung der nationalen Einheit gebildet, allerdings mit mäßigem Erfolg. Ein Friedensabkommen zwischen rivalisierenden Volksgruppen wurde mehrmals gebrochen. Es gab massive Misshandlungen von Zivilisten, Vergewaltigungen und gezielte Morde durch alle bewaffneten Gruppen. Hinzu kam die Rekrutierung von Kindersoldaten für die kriegerischen Auseinandersetzungen.

Ein weiteres großes Problem: Die Covid-19-Pandemie behinderte Friedensgespräche zwischen den Konfliktparteien und Nothilfen für bedürftige Bevölkerungsgruppen kamen nur schleppend voran.

Auch in diesem Jahr gab es wieder katastrophale Überschwemmungen. Zehntausende Rinder starben, viele Gemeinden verloren ihre Lebensgrundlage. Daraus resultierten Viehraubzüge zwischen den verschiedenen Volksgruppen der Dinka, Nuer und Murle. Und das führte wiederum zu Vergeltungsangriffen. Die Gewalt eskalierte immer weiter. Diese bewaffneten Raubzüge kosteten Hunderte von Menschen das Leben und vertrieben  zigtausende  aus ihrer Heimat.

Darüber hinaus suchte eine Heuschreckenplage im Mai 2020 große Landesteile im Westen heim und vernichtete die Ernten des ganzen Jahres.

Als positiv ist zu bewerten, dass der südsudanesische Präsident Salva Kiir und sein ehemaliger Kontrahent Riak Machar, jetzt Vizepräsident, gemeinsam die Regierungsgeschäfte führen. Es bleibt zu hoffen, dass die Gespräche zur Befriedung des Landes vorangetrieben werden.

3. Projektgebiete und Kooperationspartner

(3.1) Die Hilfsprojekte der IPS im Sudan konzentrieren sich auf die Nubaberge in Südkordofan. Die Nubaberge gehören zur Diözese El Obeid und befinden sich in einem Gebiet, dessen Bevölkerung nicht bereit war, sich dem islamisch-fundamentalistischen Regime in Khartoum unterzuordnen. Daran ändert sich auch nichts unter der neuen Übergangsregierung in Khartoum, solange die Scharia weiterhin Staatsrecht ist.

Die Nuba fordern für sich das Recht auf Selbstbestimmung und eine autonome Selbstverwaltung. Die militärische Auseinandersetzung zwischen Khartoum und den Nuba ist zwar eingestellt, jedoch stellen Landminen, die großflächig von der sudanesischen Armee ausgelegt wurden, nach wie vor eine große Gefahr für das hauptsächlich von der Landwirtschaft lebende Volk der Nuba dar. Infolge des Krieges, der im Juni ausbrach, sind viele Menschen traumatisiert.  Die humanitäre Krise bleibt nahezu unverändert bestehen.

(3.2) Im Jahr 2017 wurde Tombe Trille Kuku zum neuen Bischof der Diözese El Obeid ernannt. Er hat verfügt, dass in den Nuba-Gemeinden seiner Diözese die vom seinem Vorgänger, Bischof Macram, eingerichtete Stiftung Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation (BGRRF) im Auftrage der Diözese weiterhin für folgende Aufgaben zuständig bleibt: Bildung, Entwicklung sowie Gesundheit, soziale Fürsorge und Hygiene. Diese Zuständigkeit soll auch im Rahmen eines Kooperationsabkommens zwischen Diözese und BGRRF für die Zukunft geregelt werden. Die pastorale Verantwortung für die Gemeinden liegt in der Zuständigkeit der Diözese El Obeid.

Die Fördermaßnahmen für die Region der Nubaberge werden von der Stiftung Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation (BGRRF) mit Sitz in Nairobi, Kenia, ausgearbeitet und mit Hilfe der Kirchengemeinden in den Nubabergen umgesetzt.

(3.3) Im Südsudan unterstützt die IPS Ausbildungsprojekte, die Altbischof Macram im Auftrage der Diözese Wau in der südsudanesischen Region Twic State durchführt. Dabei bilden Turalei und Umgebung den Schwerpunkt. Die Aktivitäten vor Ort schließen teilweise auch die Region um Abyei ein. Dieses Gebiet beansprucht sowohl der Sudan als auch der Südsudan als eigenes Staatsgebiet, nicht zuletzt wegen der dortigen Ölvorkommen.

(3.3.1)   In Narus (Eastern Equatoria) im Südsudan ermöglicht die IPS Schülern und Schülerinnen aus Boma (Jonglei, Südsudan), eine Schulausbildung an Grund- und Sekundarschulen, in dem sie die Schul- und Internatskosten übernimmt. Darüber hinaus beteiligt sich die IPS an der Bezahlung von Lehrergehältern an zwei Sekundarschulen und unterstützt die Internatsschulen bei der Verbesserung der Lebensumstände für die Schüler. Ebenso finanzieren die IPS die Schulspeisung in der Ferienzeit an zwei Schulen.

Die Schulen in Narus stehen unter der Leitung der St. Patricks‘ Missionary Society aus Irland. Die Pfarrgemeinde St. Joseph in Narus gehört zur Diözese Torit und wird von zwei Priestern geführt.  Zur Gemeinde gehören auch vier Ordensschwestern, die an den Schulen unterrichten und sich um die Belange der Schüler*innen kümmern.

(3.4) In Kenia  fördert die IPS über die Studentenorganisation Boma Students Association (BOMSA) individuelle Ausbildungsmaßnahmen von sieben Schülern und drei Studierenden aus der Region Boma (Südsudan/Provinz Jonglei ).  Die Schüler besuchen Grund- und Sekundarschulen in Kitale, die Studenten die Universitäten in Eldoret und Nairobi.

(3.5) Die IPS arbeitet im Rahmen der Projekte mit folgenden Organisationen

zusammen:

  • Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation (BGRRF), Nairobi, Kenia
  • Comboni Missionare Deutschland/Missionsprokura, Ellwangen
  • Patricks‘ Missionary Society, Kiltegan, Irland
  • BOMSA – Boma Student Association, Eldoret, Kenia

4.Organisationsaufbau und Mitgliederzahl der IPS

(4.1) Pater Stephan gründete 1998 seine Hilfsorganisation. Seit 2004 ist sie als Verein beim Registergericht Wittlich eingetragen. Sie hat ihren Sitz am Kloster Himmerod in 54534 Großlittgen in der Eifel. Die Organisation wird im Berichtszeitraum vom Vorstand geleitet, der nach einer am 3.1.2019 eingetragenen Satzungsänderung aus folgenden Mitgliedern besteht: dem Vorsitzenden, zwei Stellvertretern und dem Kassenwart. Der Vorsitzende ist Pater Stephan Senge (OCist), Stefan Marx und Gabriele Haldenwang sind als geschäftsführende Stellvertreter. Dr. Bernhard Löderbusch versieht das Amt des Kassenwartes. Die Vorstandsmitglieder betätigen sich ehrenamtlich; jeweils zwei von ihnen sind zur gemeinschaftlichen Vertretung berechtigt.

Aufgrund der Corona Pandemie wurden 2020 zwei Vorstandssitzungen in Form von Videokonferenzen abgehalten, und zwar am 14.4. und am 23.11.2020. Zu den jeweiligen Konferenzen wurden bei Bedarf weitere beratende Teilnehmer hinzugezogen.

(4.2) Die Mitgliederversammlung überwacht das Leitungsorgan (den Vorstand). Sie wird gebildet aus sämtlichen Vereinsmitgliedern, tritt jährlich mindestens einmal zusammen und hatte Ende 2020 insgesamt 25 Mitglieder. Die Hauptaufgaben der Mitgliederversammlung sind die Berufung des Vorstandes und seine Entlastung auf der Grundlage von Prüfberichten von zwei unabhängigen Kassenprüfern.  Eine Mitgliederversammlung konnte aufgrund des Versammlungsverbots während der Coron-Pandemie nicht stattfinden. Der Vorstand wurde per schriftlicher Erklärung aller Mitglieder entlastet.

Die Geschäftstätigkeit der IPS richtet sich nach ihrer Satzung in der aktuellen Fassung vom 9.6.2018, eingetragen in das Vereinsregister am 3.1.2019. Der volle Wortlaut der Satzung kann auf unserer Homepage unter www.initiative-paterstephan.de unter dem Punkt „über uns“ eingesehen werden.

5. Rechnungslegung  

(5.1) Der Vorstand der IPS hat auch für 2020, wie in den Vorjahren, den Jahresabschluss in Form einer Einnahmen-/ und Ausgaben- / sowie einer Vermögensrechnung erstellt. Zwei vom Leitungsgremium unabhängige Kassenprüfer haben den Abschluss ohne Beanstandungen angenommen. Der Mitgliederversammlung wird im Jahr 2021 vorgeschlagen, dem Vorstand Entlastung zu erteilen. Aufgrund der aktuellen Pandemie-Beschränkungen wird diese Beschlussfassung allerdings wie 2019 nur auf schriftlichem Wege möglich sein. Der Abschluss wird auf der Homepage der IPS als Anhang zum Jahresbericht veröffentlicht (www.initiative-paterstephan.de/Ihre-Hilfe/Jahresberichte).

Außerdem wird der Abschluss 2020 wie in den Vorjahren dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) im Rahmen des Antrages zur Berechtigung der Fortführung des DZI-Spendensiegels vorgelegt. Das DZI hat nach intensiver und umfassender Prüfung des Abschlusses 2019 festgestellt, dass die Organisation die Spenden-Siegel-Standards erfüllt und hat der IPS e.V auch für 2020 die Berechtigung zur Führung des DZI-Gütesiegels erteilt.

 (5.2) Die IPS hatte in 2020 Gesamteinnahmen in Höhe von 238.713 Euro, davon 149.233 Euro aus regulären Bar- und Einzelspenden. 88.845 Euro stammen aus außergewöhnlichen Spenden, davon war eine  zweckgebundene Sonderspende und eine stammte aus einer Erbschaft. Hinzu kamen Sondereinnahmen von 635 Euro. Die regulären Spenden betrugen im Jahr 2019 140.296 Euro, d.h., die regulären Spenden der IPS e.V. sind in 2020 um 6,3 % gewachsen.

(5.3) Die Ausgaben der IPS betrugen in 2020 insgesamt rund 232.353 Euro (Vorjahr: 176.001 Euro). Rund 76 % der Gesamtausgaben (176.175 Euro) entfielen auf folgende Bereiche: Förderung von Ausbildungsmaßnahmen in Form von Zuschüssen zu Lehrergehältern, Beschaffung von Lehrmaterialien und Bezahlung von Schulgeld bzw. Stipendien.  3,4 % der Ausgaben entfielen auf pastorale Arbeit im Ausbildungsbereich. 4,3 % der Jahresausgaben flossen in die Unterstützung friedenspädagogischer Maßnahmen im Südsudan. 12,14 % wurden für humanitäre Notmaßnahmen aufgrund der katastrophalen Versorgungssituation im Sudan und Südsudan eingesetzt. Aufwendungen für die Projektbegleitung machten 2,5 % der Ausgaben aus. Für „Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit“ wurden rund 1 % und für „Verwaltungskosten“ 0,7 % der Gesamtausgaben aufgewendet. Nach DZI-Kriterien ist der Verwaltungskostenanteil besonders niedrig („niedrig“ = unter 10%). Dieser niedrige Satz erklärt sich aus dem hohen ehrenamtlichen Einsatz der IPS-Mitarbeiter. Jeder gespendete Euro wurde demnach fast vollständig für Satzungszwecke verwendet.

(5.4) Am Jahresende verzeichnete die IPS einen Einnahmen-Überschuss in Höhe von 46390 Euro. Von dem Überschuss sind 10.000 Euro weiterhin als Vorsichtsmaßnahme in eine freiwillige Rücklage eingebracht.

6. Projektbeschreibung und Projektbegleitung

(6.1) Die Fördermaßnahmen der IPS unterteilen sich in folgende 4 Projektbereiche:

  • Förderung von Ausbildungsmaßnahmen
  • Förderung der pastoralen Arbeit
  • Förderung friedenspädagogischer Maßnahmen
  • Förderung sozialer Maßnahmen

(6.2) Die Unterstützung von Ausbildungsmaßnahmen in den Nubabergen/Südkordofan (Sudan), im Twic County (Südsudan) sowie in Narus (Südsudan) stehen im Zentrum der Fördertätigkeit der IPS. Dies drückt sich in der Struktur der Ausgaben der IPS aus: Von 232.353 Euro Gesamtausgaben sind im Jahr  2020 insgesamt 176.175 Euro in Ausbildungsprojekte geflossen, also rund 76 %, wie oben festgestellt wurde.

(6.2.1) Ein großer Teil dieser Ausbildungsförderung floss in Projekte, die in den Diözesen El Obeid und Wau durchgeführt und von der Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation (BGRRF) in Nairobi betreut werden.

Die Hilfe wurde für den Betrieb und die Ausstattung von Schulen im Sudan und Südsudan verwendet.

Die BGRRF betreibt im Auftrag der Diözesen El Obeid (Sudan) und Wau (Südsudan) von Nairobi aus 16 Schulen (12 Grund- und 4 Sekundarschulen) sowie ein Lehrerausbildungszentrum.

Zehn Förderschulen mit ca. 6300 Schülern liegen im südsudanesischen Twic County (Region Turalei) und in Agok (Region Abyei).  Auch wurde das Lehrerausbildungszentrum in Wulu/Turalei bei der Innenausstattung von der IPS finanziell unterstützt. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte es noch nicht in Betrieb genommen werden.

In den Nubabergen im Sudan besuchen ca. 3.700 Schüler fünf Grundschulen und eine Sekundarschule. Im Berichtszeitraum waren 30 Lehrpersonen aus Kenia und Uganda an den 6 Schulen und einem Lehrerausbildungszentrum eingesetzt und wurden von der IPS bezahlt. Diese Zahl reduziert sich nach und nach im Zuge der Qualifizierung von lokalen Lehrern im Ausbildungszentrum Kauda.

Die IPS hat mit 75.500 Euro (44.001 Euro in 2019) maßgeblich zur Bezahlung der Lehrergehälter und zur Beschaffung von Lehrmaterialien für diese Institutionen beigetragen. Die Schulen weisen durchweg einen hohen Leistungsstandard auf und genießen im Gegensatz zu den staatlichen Bildungseinrichtungen einen sehr guten Ruf. Sie sehen sich einer Nachfrage gegenüber, die sie nur teilweise bewältigen können. Wenn man bei der Einschreibung sehr oft fast 75% der Kinder und Jugendlichen aufgrund der Kapazitätsgrenzen abweisen muss, so ist das für die Verantwortlichen sehr schmerzvoll.

Der Schulbetrieb in den Nubabergen, der seit 2011 durch Angriffe der sudanesischen Regierungstruppen Khartoums erheblich belastet wurde, ist nun in einer besseren Lage. Denn mit der Einführung einer Übergangsregierung unter Einbeziehung von Zivilisten ist diese Gefahr nun hoffentlich Geschichte. Die Wunden der vergangenen Jahre, die der Bevölkerung der Nuba Elend, Tod und Vertreibung gebracht haben, sind noch lange nicht verheilt und bedürfen weiterer Pflege durch Hilfe der internationalen Gemeinschaft.

 (6.2.2) Mit 68.275 Euro (67.060 Euro in 2019) hat die IPS im Jahr 2020 Ausbildungsprojekte mit Bezug zur Region Boma unterstützt.  Boma liegt im Südosten des Südsudans in der Provinz Jonglei. Mit diesem Projekt hat die IPS im Jahr 1998 ihre Hilfstätigkeit begonnen. 2020 wurden Schul- und Internatskosten für 64 Schüler und Schülerinnen aus Boma  bezahlt, die in  Narus (Eastern Equatoria, Südsudan) die Schule besuchen. Mit den Schulgeldern werden ausschließlich Schüler aus der Gemeinde Boma unterstützt,  weil Boma im Jahr 2013 durch den Angriff abtrünniger Rebellen komplett zerstört wurde. Im Zuge dessen besetzten Rebellen die Grundschule, so dass kein Schulbesuch mehr möglich war. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die IPS die Grundschule in Boma unterstützt. Daraufhin beschloss die IPS, Schülern aus Boma eine Schulausbildung in Narus und in Kenia zu ermöglichen.

Darüber hinaus finanzierte die IPS Gehälter für sechs Lehrer an der neuen St. Patrick’s Secondary Boys School in Nadapal nahe Narus und für fünf Lehrer an der Lopua Memorial Sekundarschule in Narus. Um die Lehrer an den Schulen zu halten, wurden die Lehrergehälter angehoben.  Hier arbeitet die IPS mit der St. Patrick‘s Missionary Society aus Irland und mit ihren vor Ort eingesetzten Priestern zusammen. Auch leistete die IPS einen großen Beitrag zur Beschaffung von Hygieneartikeln für 285 Mädchen, damit diese weiterhin am Schulunterricht teilnehmen können. Ferner wurden Schulgelder und Internatskosten für acht Schüler aus Boma übernommen, die kenianische High Schools (in Kitale, im Westen Kenias) besuchen. Zwei Studenten und eine Studentin aus Boma erhielten ein Stipendium und besuchen in Kenia die Universität  bzw. das College. In diesem Projekt arbeitet die IPS mit der Studentenorganisation Boma Students Association (BOMSA zusammen.

Viele Eltern können aufgrund des wirtschaftlichen Niedergangs des Südsudans ihre Kinder finanziell kaum unterstützen. Auch besteht immer die Gefahr, dass Mädchen zwangsverheiratet werden, um mit dem Brautgeld die finanzielle Situation der Familie zu verbessern. Aus diesem Grund hat die IPS beschlossen, die Zuschüsse zur Lebensmittelversorgung der Schüler und Schülerinnen in den Ferienzeiten aufzustocken.

Im April wurden alle Schulen auf Anweisung der sudanesischen bzw. der südsudanischen Regierung wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Im Oktober wurden dann nur die Abschlussklassen wieder zum Unterricht zugelassen, um die Abschlussprüfungen zu ermöglichen. Die Situation ist für Mädchen sehr prekär, da sie ständig in der Gefahr schweben, zwangsverheiratet zu werden. So haben die Schwestern in Narus beschlossen, eine kleine Zahl von besonders gefährdeten Mädchen im Internat zu behalten.

Alle Beteiligten hoffen, dass Anfang 2021 die Schulen wieder für alle Klassen öffnen werden.

(6.3) Die IPS hat sich auch im Jahr 2020 wegen des akuten Bedarfs stärker als in früheren Jahren an sozialen Projekten beteiligt.

(6.3.1) Die Stiftung eines bekannten deutschen Unternehmens stellte erneut eine Großspende für humanitäre Notmaßnahmen zur Verfügung.

Die Spende in Höhe von 25.000 Euro wurde in diesem Jahr für bedürftige Menschen im Südsudan verwendet.

Viele Gemeinden in der Region Twic und in der Sonderverwaltungszone Abyei werden jährlich von sogenannten Viehraubzügen heimgesucht. Es sind verfeindete Clans des Nuer Volkes, die in das Gebiet der dort lebenden Dinka eindringen und deren Vieh stehlen.

In der Abyei Special Administration Area (AAA) sind es die bewaffneten Misseriya-Nomaden. Diese kommen aus dem Sudan auf der Suche nach Weideland und Wasserstellen für ihre Herden. Sie vertreiben oder töten die ortsansässigen Dinka-Familien und stehlen deren Vieh.  Alle diese Raubüberfälle sind katastrophal für die dort ansässigen Bauernfamilien. Es gibt sehr viele Tote, die Familien werden vertrieben und ihre Dörfer in Brand gesetzt. Die Folge ist eine immer größer werdende Instabilität in dieser Region, nicht zuletzt auch aufgrund der fragilen politische Situation. Es gibt keine Polizei oder Militärs, die die Familien schützen könnten. Die Familien stehen vor dem Nichts und leiden unter Hunger, Verletzungen und Krankheiten.

Die BGRRF, unser Partner für die Realisierung dieses Hilfsprojekts, konnte in den Gemeinden Mayen Abun, Turalei und Abyei mit Hilfe der ortsansässigen Pfarrer und Katechisten Menschen ausfindig machen, die besonders schwer in Not geraten sind.

Folgende Personenkreise wurden beim Bezug der Lebensmittelrationen berücksichtigt:  Kinder, alte Menschen, schutzbedürftige Frauenhaushalte, behinderte und andere chronisch gefährdete Menschen. Mit der Spende von 25.000 Euro konnten über 1.000 bedürftige Menschen versorgt werden. Bei der Verteilung wurde klar, wie in dieser Region die Dürre und die Corona Pandemie eine zusätzliche anhaltende Gefahr für die besonders Bedürftigen darstellen. Diese Verteilung von Lebensmitteln in sehr entlegene Gebieten hat viele Menschen vor dem Verhungern gerettet. Es bleibt zu hoffen, dass die IPS auch zukünftig die Möglichkeit haben wird, solche Aktionen umzusetzen.

(6.3.2) Den Bau eines Frauenzentrums in Kauda in den Nubaberge hat die IPS durch eine projektgebundene Spende mit 10.500 Euro bezuschusst. Das Frauenzentrum soll die Förderung und Weiterbildung von Mädchen und Frauen in den Nubabergen fördern, um ihnen mehr Selbständigkeit und Unabhängigkeit zu ermöglichen.

(6.4) Maßnahmen, die zum Abbau ethnischer Konflikte im Südsudan beitragen, haben eine fundamentale Bedeutung für die Entwicklung des Landes. Die IPS hat daher im Jahr 2020 mit 10.000 Euro das von Bischof Paride Taban aufgebaute Peace Village in Kuron im Südsudan in seiner friedenspädagogische Arbeit unterstützt. Das Peace Village wurde durch die verheerenden Überschwemmungen in diesem Gebiet teilweise zerstört. Mit der Hilfe der IPS konnten viele Reparaturen ausgeführt werden und die Arbeit konnte aufgenommen werden.

(6.5) Die Missionsstationen sind von größter Bedeutung für die Umsetzung der Projekte. Deshalb unterstützt die IPS die pastorale Arbeit in den Gemeinden in Twic und den Nubabergen mit 8000 Euro. Dort werden mehrere Projektschulen gefördert. Diese Ausgabe kommt der Bildungsförderung indirekt zugute, da die Gemeinden im Rahmen ihrer pastoralen Tätigkeit zugleich auch in die Betreuung der Schulen eingebunden sind.

(6.6) Pater Stephan unternahm auch im Jahr 2020 mit einer Begleitperson eine Projektreise in die Nubaberge im Sudan und nach Turalei im Südsudan. Gabriele Haldenwang besuchte unseren Partner, die BGRRF, in Nairobi und die Schulen in Narus und Nadapal im Südsudan.

7.Werbung und Öffentlichkeitsarbeit 

(7.1) Die IPS informiert über ihre Arbeit und wirbt dafür um Unterstützung auf ihrer Homepage unter www.initiative-paterstephan.de. Zudem erscheint in der Regel auch einmal im Jahr eine Informationsbroschüre. Sie wird allen Spendern und Interessierten zugeschickt, um ausführlich über die Projekte der IPS und die Verwendung der Spendengelder im Sudan und Südsudan zu berichten. Hiermit verweisen wir auch auf die Informationsbroschüre 2019/2020. Sie wird auf Anfrage gerne zugesendet.

(7.2) In dem monatlich erscheinenden Himmeroder Rundbrief macht die IPS auf Probleme in den Nubabergen und im Südsudan aufmerksam und bittet um Unterstützung für ihre Arbeit.

(7.3) In unregelmäßiger Reihenfolge finden Veranstaltungen im Kloster Himmerod, an Schulen, in Kirchengemeinden sowie im Rahmen von Benefizkonzerten statt. Dabei wird über das Engagement von Pater Stephan und der IPS im Sudan und Südsudan gesprochen und um Unterstützung für die Schulen und notleidende Menschen im Sudan und Südsudan gebeten. Bei diesen Veranstaltungen verteilt die Initiative Pater Stephan e.V ihr Informationsmaterial mit der Bitte, es an andere weiterzugeben.

Leider konnten wegen der Corona Beschränkungen in diesem Jahr keine Veranstaltungen und Schulbesuche stattfinden.

Der Vorstand möchte sich bei allen Spendern und Spenderinnen für ihre      herausragende Unterstützung bedanken. Ebenso gilt unser Dank unseren ehrenamtlichen Mitgliedern.

Ganz besonders danken wir allen Personen, die unter erschwerten Bedingungen helfen, die Projekte zu realisieren.

gez. Gabriele Haldenwang                                           9. April   2021

(stellvertretende IPS-Vorsitzende)

[1] veröffentlicht: www.initiative-paterstephan.de/Ihre Hilfe../Jahresberichte

Einnahmen- / Ausgaben – Rechnung

01.01.2020 - 31.12.2020

Anfangsguthaben per 01.01.2020              40.696,06  Euro

Einnahmen:

 

  1. Reguläre Bar-u. Einzelspenden                 149.232,89 Euro   
  2. Außergewöhnliche Spenden                         88.845,29 Euro         2.1 Erbschaft                                                        63.845,29   Euro      2.2 Großspende                                                   25.000,00 Euro        

 

  1. Sondereinnahmen                                                   634,93  Euro

          3.1 Buch- + Zeitschriftverkauf                               490,00  Euro

          3.2 Lastschriftrückgabe                                           144,93  Euro                                                                      

          Summe:                                                          238.713,11  Euro

Ausgaben:

I. Förderung von Schulen + Ausbildungsstipendien

     Projektbereich I                                                    176.174,98  Euro                    

  1. Lehrergehälter / Ausrüstungen                         75.500,00   Euro

für 11 Schulen + Lehrerausbildungszentrum

im Sudan (Nubaberge)

und Südsudan (Twic County)

  1. Südsudan / Narus                                                45.268,00   Euro

2.1 Investitionen in Bildungsinfrastruktur +

Schulspeisung                                                                  22.812,00   Euro

2.2 Lehrergehälter                                                          22.456,00   Euro

3. Beitrag zur Schulverwaltung im Sudan

+ Südsudan durch die

Bishop Gassis Relief &Rescue Foundation                32.400,00   Euro

4. Ausbildungsstipendien für Schüler /

Studierende aus Boma auf Schulen in Narus

bzw. Hochschulen in Kenia                                           23.006,98    Euro

II.  Förderung der pastoralen Arbeit

      (Nubaberge + Twic)                                           8.000,00  Euro

Projektbereich II

 

III. Förderung friedenspädagogischer

        Maßnahmen im Südsudan / Kuron         10.000,00   Euro

         Projektbereich III

 IV. Soziale Maßnahmen im

        Sudan + Südsudan                                         28.300,00  Euro

        Projektbereich IV

  1. Humanitäre Flüchtlingshilfe                            25.000,00    Eur0
  2. Einzelhilfe in Notlagen                                            800,00    Euro
  1. Förderung des Frauenzentrums in Kauda        2.500,00    Euro                                                                                                                                                                        

V. Ausgaben für Projektbegleitung                     5.877,60  Euro

VI. Ausgaben für Werbung und

      allgemeine Öffentlichkeitsarbeit

insgesamt:                                                                       2.365,26  Euro

  1.    Internetauftritt , Pflege Homepage                    1.338,02    Euro
  1.   Druckkosten Informationsbroschüre                 1.027,24     Euro

VII. Verwaltungsausgaben

insgesamt:                                                                         1.635,45   Euro

                    

  1. Konto-/Bankgebühren:                                                 319,38   Euro
  1. Sachausgaben: Papier, Porto

Büromaterialien, Software                                                      721,07   Euro

  1. Prüferkosten                                                                    595,00   Euro

VIII.  Gegenbuchungen zu Sondereinnahmen     665,75  Euro

  1. Ausgaben für Buch-, Zeitschriftenverkauf                490,00  Euro
  2. fehlerhafte Lastschrift                                                    144,93  Euro
  3. Kosten Fehlbuchung                                                        30,82  Euro        

Gesamtausgaben:                                                     233.019,04  Euro

                                                                       

Jahresergebnisrechnung

Anfangsguthaben                                                            40.696,06  Euro

+  Gesamteinnahmen                                                       238.713,11  Euro

-   Gesamtausgaben                                                           233.019,04  Euro

____________________________________________________________________________

Jahresergebnis                                                           46.390,13 Euro

           (=Kontostand per 31.12.2020)

 

                         

S.R. Senge / Vorsitzender                                                            Großlittgen,

Dr. Bernhard Löderbusch / Prof. Dr. Roth

Kassenwart / Beauftragter für Jahresabschluss                       Usingen / Dortmund

Jahresbericht 2019

Jahresbericht 2019

1. Zielsetzung, Lage der Projekte und Kooperationspartner

1.1

Die Initiative Sudan / Südsudan / Pater Stephan e.V. (ISS) , die sich gemäß Satzungsänderung ab dem 3.1.2019 Initiative Pater Stephan e.V. (IPS) bezeichnet, verfolgt das Ziel, nachhaltig Menschen im Sudan und im Südsudan zu helfen, die durch Armut, kriegerische Auseinandersetzungen, Unterdrückung und klimatische Veränderungen leiden müssen. Sie konzentriert ihren Einsatz auf Gebiete der sudanesischen Diözese El Obeid in Süd-Kordofan und den südsudanesischen Diözesen Wau und Torit.

Ausgehend von der Tatsache, dass gut ausgebildete Menschen eine entscheidende Voraussetzung für die Besserung der Lebensverhältnisse und die Zukunft eines Landes sind, steht bei der IPS die Förderung der Bildung im Zentrum ihres Bemühens. Sie hilft bei der Ausstattung von Schulen, bei der Ausbildung und Bezahlung von Lehrkräften, und sie trägt die Kosten der Ausbildung von Schülern und Studenten sowie bei Bedarf auch die Kosten der Schulspeisung. Darüber hinaus unterstützt die IPS im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch pastorale Aufgaben. Diese Maßnahmen kommen aber indirekt wiederum der Förderung der Bildung zugute, da der Betrieb von Schulen größtenteils in Händen kirchlicher Einrichtungen liegt.

1.2

Die Hilfsprojekte im Gebiet der Diözese El Obeid (Republik Sudan) liegen in den Nubabergen. Sie befinden sich in einem Gebiet, deren Bevölkerung nicht bereit ist, sich dem islamisch-fundamentalistischen Regime in Khartoum unterzuordnen. Seit Jahren kämpfen die Menschen dort für ihre Selbstbestimmung und eine autonome Selbstverwaltung. Die Bombardierung der Zivilbevölkerung durch sie sudanesische Luftwaffe wurde zwar inzwischen eingestellt, die humanitäre Krise bleibt jedoch nahezu unverändert bestehen. Die im Rahmen der kriegerischen Auseinandersetzung ausgelegten Landminen stellen nach wie vor eine große Gefahr für das hauptsächlich von der Landwirtschaft lebende Volk der Nuba dar.

Viele Menschen sind jedoch nach wie vor infolge des Krieges, der seit Juni 2011 dort wütete, noch traumatisiert. Die politische Situation hat sich im Sudan im Laufe des Jahres 2019 grundlegend geändert. Nach monatelangen Protesten in allen größeren Städten des Landes, die ursprünglich durch die Verdreifachung der Brotpreise hervorgerufen wurden, reagierte das Militär mit der Absetzung und Verhaftung des Machthabers Omar al-Bashir. Das sudanesische Volk gab sich hiermit jedoch nicht zufrieden und setzte die friedlichen Demonstrationen fort. Viele Demonstranten wurden getötet und verletzt. Die Proteste hatten das Ziel, im Sudan eine zivile Regierung zu bilden. Am Ende kam ein Kompromiss zustande. Momentan gibt es eine Regierung, an der Zivilisten und das Militär beteiligt sind.

Die derzeitige Situation kann nach wie vor als fragil bezeichnet werden, denn einige der Militärs waren auch im vorherigen Regime an maßgeblichen und verantwortungsvollen Stellen eingesetzt. Gespräche zur Befriedung der Situation im Darfur, den Nubabergen und der Region Blue Nile finden derzeit statt, teilweise in Juba unter Mediation der südsudanesischen Regierung. Die Hoffnung besteht, dass die freie Religionsausübung sowie die Abschaffung des islamischen Rechts (Scharia) zum Verhandlungserfolg führen wird.

Erstes Anzeichen war dafür das vergangene Weihnachtsfest. Nach vielen Jahren konnten im Sudan wieder Gottesdienste mit vielen Gläubigen gefeiert werden. Erste Flüge mit dem neuen Premierminister und Repräsentanten der Vereinten Nationen landeten in Kauda in den Nubabergen. Den Besuchern wurde ein sehr freundlicher Empfangbereitet; ein Zeichen dafür, dass die Zivilbevölkerung sich dringend nach Frieden sehnt, denn die Entbehrungen der vergangenen Jahre haben ihre Spuren hinterlassen.

Die politische Situation im Südsudan machte im Jahr 2019 keine wesentlichen Fortschritte, die Forderung der internationalen Gemeinschaft und der regionalen Partnerländer nach Bildung einer Regierung der Nationalen Einheit unter Einbeziehung der Opposition wurde bis zum ursprünglich vereinbarten Zeitpunkt nicht umgesetzt. Im November 2019 wurde um weitere 100 Tage für Verhandlungen gebeten, um die Forderungen in die Praxis umzusetzen. Die ausstehende Einigung hatte zur Folge, dass sich die humanitäre Lage im Land nicht verbesserte.

Sehr viele Südsudanesen sind geflohen, viele fanden Zuflucht in den umliegenden Nachbarländern. Die meisten Flüchtlinge befinden sich in Uganda. Über 1,2 Millionen Flüchtlinge wurden registriert, die meisten in der Region West Nile. Zahlreiche Aufforderungen, dass sie wieder in den Südsudan zurückkehren sollten, wurden nicht befolgt, weil es den Menschen dort besser geht als in ihrem Heimatland. Das Schicksal der Binnenflüchtlinge, die aus umkämpften Gebieten fliehen mussten, ist wesentlich schlimmer. Während für Vertriebene innerhalb des Südsudan die Lebensmittelrationen durch das Welternährungsprogramm bei weitem nicht ausreichen und vielfach weiter reduziert werden, bekommen südsudanesische Flüchtlinge in Uganda beispielsweise ein Stück Land, auf dem sie Nahrungsmittel anbauen und sich eine Unterkunft bauen können.

Außerdem ist der Grundschulbesuch für die Kinder kostenlos. Wenn man demgegenüber Flüchtlingslager in der Region in und um Wau und Juba mit eigenen Augen gesehen hat, dann weiß man warum kaum jemand in den Südsudan zurückkehren will. Hinzu kommt das Misstrauen gegenüber der politischen Führung, die in der Vergangenheit einfach zu viel versprach und kaum etwas halten konnte.

Die Fördermaßnahmen für die Region der Nubaberge werden über die Stiftung Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation (BGRRF) mit Sitz in Nairobi, Kenia, ausgearbeitet und umgesetzt. Die Stiftung war zu diesem Zweck vom emeritierten Bischof der Diözese El Obeid, Bischof Macram Max Gassis, gegründet worden. Die Stiftung erhielt im Berichtszeitraum in der Person von Jane Andanje auch eine neue Geschäftsführerin.

1.3

Die ISP unterstützt Ausbildungsprojekte, die Altbischof Macram im Auftrage der benachbarten Diözese Wau in der südsudanesischen Region Twic State mit Schwerpunkt TuTuralei und Umgebung durchführt. Die Aktivitäten vor Ort schließen teilweise auch die Region um Abyei ein, ein Gebiet, das sowohl der Sudan als auch der Südsudan als eigenes Staatsgebiet beanspruchen, nicht zuletzt wegen der dortigen Ölvorkommen.

1.4

Die IPS fördert über die Studentenorganisation Boma Student`s Associaton (BOMSA) individuelle Ausbildungsmaßnahmen von Schülern und Studierenden aus der Region Boma (Südsudan / Provinz Jonglei / Diözese Malakal). Die Stipendiaten besuchen Grund- und Sekundarschulen in Narus (Eastern Equatoria), die von der irischen St. Patrick´s Missionsgesellschaft in Narus auf dem Gebiet der Diözese Torit betrieben werden, bzw. sie besuchen Schulen oder Hochschulen in Kenia (Kitale, Eldoret und Nairobi).

1.5

Die Projektrealisierung erfolgt in Zusammenarbeit mit bzw. unter Rückgriff auf spezielle Dienste folgender Organisationen:

  • Stiftung Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation (BGRRF) mit Sitz in Nairobi, Kenia
  • Comboni Missionare / Missionsprokura in Ellwangen
  • St. Patrick`s Missionary Society, Kiltegan Fathers, Irland
  • Boma Students`Association (BOMSA), Eldorte, Kenia

2. Organisationsaufbau und Mitgliederzahl der IPS

2.1

Das Hilfswerk, das Pater Stephan 1998 ins Leben rief und das seit 2004 als eingetragener Verein organisiert ist, hat seinen Sitz am Kloster Himmerod in 54534 Großlittgen/Eifel. Die Organisation wird geleitet vom Vorstand, der nach der vom Registergericht Wittlich am 3.1.2019 eingetragenen Satzungsänderung aus dem Vorsitzenden, 2 Stellvertretern und dem Kassenwart besteht. Der Vorsitzende ist Pater Stephan Senge (OCist), Stefan Marx handelt als geschäftsführender Stellvertreter neben Frau Gabriele Haldenwang als weiterer Stellvertreterin. Dr. Bernhard Löderbusch versieht das Amt des Kassenwartes. Die Vorstandsmitglieder betätigen sich ehrenamtlich; jeweils 2 von ihnen sind zur gemeinschaftlichen Vertretung berechtigt.

Im Jahr 2019 wurden drei Vorstandssitzungen abgehalten, am 2. März, am 6. Juli sowie am 16. November. Zu den jeweiligen Treffen wurden bei Bedarf beratend weitere Mitglieder der IPS hinzugezogen.

2.2

Die Mitgliederversammlung überwacht das Leitungsorgan (Vorstand); sie wird gebildet aus sämtlichen Vereinsmitgliedern, tritt jährlich mindestens einmal zusammen und hatte Ende 2019 insgesamt 21 Mitglieder. Die Hauptaufgaben der Mitgliederversammlung sind die Berufung des Vorstandes und seine Entlastung auf der Grundlage von Prüfberichten von zwei unabhängigen Kassenprüfern.

Die Geschäftstätigkeit der IPS regelt sich nach ihrer Satzung in der aktuellen Fassung vom 9.6.2018, eingetragen in das Vereinsregister am 3.1.2019. Der volle Wortlaut der Satzung kann auf unserer Homepage unter www.initiative-paterstephan.de unter dem Punkt „über uns“ eingesehen werden.

3. Rechnungslegung

3.1

Der Vorstand der ISP hat auch für 2019 wie in den Vorjahren den Jahresabschluss in Form einer Einnahmen-/ und Ausgaben- / sowie Vermögensrechnung erstellt. Zwei vom Leitungsgremium unabhängige Kassenprüfer haben den Abschluss ohne Beanstandungen angenommen. Der Mitgliederversammlung im Juni 2020 wird vorgeschlagen, dem Vorstand Entlastung zu erteilen. Der Abschluss wird auf der Homepage der IPS als Anhang zum Jahresbericht veröffentlicht (www.initiative-paterstephan.de/Ihre-Hilfe/Jahresberichte).

Außerdem wird der Abschluss 2019 wie in den Vorjahren dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) im Rahmen des Antrages zur Berechtigung der Fortführung des DZI-Spendensiegels vorgelegt. Dies ist zwischenzeitlich erfolgt und das DZI-Spendensiegel wurde auch für 2020 erteilt.

3.2

Die IPS hatte in 2019 Gesamteinnahmen in Höhe von 177.887 Euro, und zwar 140.296 Euro aus regulären Bar- und Einzelspenden, 25.000 Euro aus einer zweckgebundenen Sonderspende sowie Einnahmen aus Rücküberweisungen in Höhe von 12.591 Euro. Die regulären Spenden, d.h. ohne die Einnahmen aus Rücküberweisungen, erreichten 2019 insgesamt 165.296 Euro.

3.3

Die Ausgaben der IPS betrugen in 2019 insgesamt rund 176.000 Euro (Vorjahr: 157.547 Euro). Rund 69,9 % der Gesamtausgaben (123.061 Euro) entfielen auf die Förderung von Ausbildungsmaßnahmen in Form von Zuschüssen zu Lehrergehältern und die Beschaffung von Lehrmaterialien sowie in die Bezahlung von Schulgeld bzw. Stipendien. Mit weiteren 2,3 % der Ausgaben wurden auf indirekte Weise die Ausbildungsmaßnahmen durch Unterstützung der pastoralen Arbeit in den Missionsstationen, die u.a. auch den Betrieb von Schulen einschließt, gefördert. Ca.20,6 % der Jahresausgaben wurden für humanitäre Notmaßnahmen aufgrund der katastrophalen Versorgungssituation im Südsudan eingesetzt.

Aufwendungen für die Projektbegleitung machten 2,7 % der Ausgaben aus. Für „Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit“ wurden 2 % der Gesamtausgaben und für „Verwaltungskosten“ 2,5 % aufgewendet. Nach DZI-Kriterien ist der Verwaltungskostenanteil besonders niedrig („niedrig“ = unter 10%). Dieser niedrige Satz folgt aus dem hohen ehrenamtlichen Einsatz der IPS-Mitarbeiter. Jeder gespendete Euro wurde demnach bis auf wenige Cents für Bildungs- und humanitäre Ausgaben verwendet.

3.4

Am Jahresende verzeichnete die ISS / IPS einen Einnahmen-Überschuss in Höhe von 40.696 Euro. Von dem Überschuss sind 10.000 Euro weiterhin als Vorsichtsmaßnahme in eine freiwillige Rücklage eingebracht.

4. Bericht über die Projekte und Projektbegleitung

4.1

Die Fördermaßnahmen der IPS unterteilen sich in folgende 4 Projektbereiche:

  • Förderung von Ausbildungsmaßnahmen
  • Förderung der pastoralen Arbeit
  • Förderung friedenspädagogischer Maßnahmen
  • Förderung sozialer Maßnahmen

4.2

Die Unterstützung von Ausbildungsmaßnahmen in den Nubabergen/Südkordofan (Sudan), im Twic County (Südsudan) sowie in Narus (Südsudan) stehen im Zentrum der Fördertätigkeit der IPS. Dies drückt sich in der Struktur der Ausgaben der IPS aus: Von 176.000 Euro Gesamtausgaben sind in 2019 insgesamt 123.061 Euro in Ausbildungsprojekte geflossen, also knapp 70 %, wie oben festgestellt wurde.

4.2.1

Ein großer Teil dieser Ausbildungsförderung floss in Projekte, die in der Diözese El Obeid und Wau durchgeführt und von der Stiftung Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation in Nairobi betreut werden. Die Hilfe wurde für den Betrieb und die Ausstattung von Schulen im Sudan und Südsudan verwendet.

Die Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation (BGRRF) betreibt im Auftrag der Diözesen El Obeid (Sudan) und Wau (Südsudan) von Nairobi aus 16 Schulen (12 Grund- und 4 Sekundarschulen) sowie ein Lehrerausbildungszentrum.

10 Förderschulen mit ca. 6300 Schülern liegen im südsudanesichen Twic County (Region Turalei) und in Agok, Region Abyei, und 6 Schulen mit mehr als 3700 Schülern befinden sich in den Nuba-Bergen, Südkordofan (Sudan). Das Lehrerausbildungszentrum mit derzeit 27 Studierenden befindet sich in Kauda / Nubaberge.

In den Nubabergen waren im Berichtszeitraum 88 Lehrpersonen eingesetzt, davon kamen 20 aus Nachbarländern. Diese Zahl reduziert sich nach und nach mit der Qualifizierung von lokalen Lehrern im Ausbildungszentrum Kauda. In der Region Twic im Südsudan waren 144 Lehrkräfte eingesetzt.

Die IPS hat im Jahr 2019 mit 44.000 Euro maßgeblich zur Bezahlung der Lehrergehälter und zur Beschaffung von Lehrmaterialien dieser Institutionen beigetragen. Die Schulen weisen durchweg einen hohen Leistungsstandard auf und genießen im Gegensatz zu den staatlichen Bildungseinrichtungen einen sehr guten Ruf. Sie verfügen über eine Nachfrage, die sie nur teilweise bewältigen können. Wenn man bei der Einschreibung sehr oft fast 75% der Kinder und Jugendlichen aufgrund der Kapazitätsgrenzen abweisen muss, so ist das für die Verantwortlichen sehr schmerzvoll.

Der Schulbetrieb in den Nubabergen, der seit 2011 durch Angriffe aus der Luft und zu Land durch die Regierungstruppen des Sudan erheblich belastet wurde, ist nun in einer besseren Lage, denn mit der Einführung einer Übergangsregierung unter Einbeziehung von Zivilisten sollte diese Gefahr nun hoffentlich Geschichte sein. Die ständige Bedrohung des Regimes von Omar Al-Bashir hat nun ein Ende. Es bleibt abzuwarten, ob er sich noch vor dem Tribunal in den Niederlanden für frühere Gräueltaten verantworten muss.

Die Bevölkerung der Nubaberge kämpft nach wie vor – diesmal aber ausschließlich am Verhandlungstisch - um Selbstbestimmung und Anerkennung ihrer auch religiösen Freiheiten. Die aktuelle Situation steht zwar immer noch auf wackligen Füssen, denn ob man einigen Elementen des Militärs vertrauen kann, ist zu bezweifeln. Die Unterstützung des neu eingeschlagenen Weges durch Partner und die internationale Gemeinschaft kann hoffentlich unterstützend wirken. Sudan hat die Weltgemeinschaft gebeten, die Sanktionen gegen das Land aufzuheben und ihm die Auslandsschulden zu erlassen. Hier hofft die Übergangsregierung nun einige Schritte weiterzukommen nachdem der Diktator nun unter Arrest steht. Sollte sich das Verhältnis der SPLM-Nord zur Regierung weiter normalisieren und es zu einem grundlegenden und umfassenden Friedensabkommen führen, dann könnten auch die Flüchtlinge im Südsudan (z. B. Yida und Paryang) in ihre Heimat zurückkehren.

Die Wunden der vergangenen Jahre, die der Bevölkerung der Nuba Elend, Tod und Vertreibung gebracht haben, sind noch frisch und bedürfen einer Aufarbeitung. Die Hoffnung ist auf jeden Fall gewachsen seit Hilfsorganisationen wieder offiziell in den Nubabergen arbeiten dürfen. Alle hoffen, dass die Region wieder aufblühen kann wie in den Jahren vor den kriegerischen Auseinandersetzungen.

4.2.2

Mit weit über 60.000 Euro hat die IPS in 2019 Ausbildungsprojekte mit Bezug zur Region Boma, das im Südosten des Südsudan in der Provinz Jonglei liegt, unterstützt. Mit diesem Projekt hat die IPS in 1998 ihre Hilfstätigkeit begonnen. In 2019 wurden Ausbildungsbeihilfen für 36 Schüler und Schülerinnen, die aus Boma stammen und Grund- und Sekundarschulen in Narus (in der Provinz Eastern Equatoria gelegen) besuchen, gezahlt. Darüber hinaus zahlte IPS die Gehälter für 6 Lehrer der neuen St. Patrick’s Secondary Boys School in Nadapal nahe Narus. Die Zusammenarbeit erfolgt hier mit der St. Patrick‘s Missionary Society, Irland und ihren vor Ort eingesetzten Priestern.

Auch leistete die IPS einen großen Beitrag zur Beschaffung von Hygieneartikeln für 216 Mädchen, damit diese weiterhin am Schulunterricht teilnehmen können. Ferner wurden Schulgelder und Internatskfür 8 Schüler aus Boma auf kenianischen High Schools (in Kitale, im Westen von Kenia) gezahlt. Drei Studenten aus Boma, die in Kenia die Universität / College besuchen, erhielten ein Stipendium. In diesem Projekt arbeitet die IPS mit der Studentenorganisation, der Boma Students Association (BOMSA) zusammen.

Die Ausbildung der Schüler*innen aus Boma, die in Narus in Internatsschulen sind, gestaltete sich teilweise sehr problematisch. In der Region Boma kam es immer wieder zu ethnisch bedingten gewaltsamen Auseinandersetzungen und Überfällen. Schüler und Schülerinnen wurden auf ihrem Weg nach Narus überfallen und das wenige was sie besaßen (Matratzen, Handtücher, Kleidung etc.) wurde geraubt. Aus diesem Grund wurde beschlossen, die Kinder in den Ferien nicht zu ihren Eltern zu schicken. Sie verblieben wegen der angespannten Sicherheitslage in Narus und mussten natürlich mit Essen versorgt werden.

Viele Eltern können, durch den wirtschaftlichen Niedergang des Südsudans, ihre Kinder kaum finanziell unterstützen und es besteht immer die Gefahr, dass Mädchen zwangsverheiratet werden, um mit dem Brautgeld die finanzielle Situation der Familie zu verbessern. Aus diesem Grund hat die IPS beschlossen, die Zuschüsse zur Lebensmittelversorgung der Schüler*innen in den Ferienzeiten, aufzustocken. Die Zahlen der Schüler an fünf Schulen in Narus im Jahr 2019 sehen folgendermaßen aus: 100 Vorschulkinder, 1038 Grundschüler und 688 Oberschüler.

4.3

Die IPS hat sich auch im Jahr 2019 wegen des akuten Bedarfs stärker als in früheren Jahren auch an sozialen Maßnahmen beteiligt.

4.3.1

Die kriegerischen Auseinandersetzungen in den Nubabergen mit all ihren Belastungen für die Bevölkerung haben Notlagen geschaffen. Die Kirche und ihre Partner versuchen nach Möglichkeit, mit dringend benötigten Hilfsgütern - wie z.B. Medikamenten, Nahrungsmitteln, Benzin und Ersatzteilen - das Leiden der Menschen zu verringern. Die IPS ist Partner der Nuba Mountains Emergency Response Operation (NuMERO).

4.3.2

Die Stiftung eines bekannten deutschen Unternehmens stellte erneut eine Großspende zur Verfügung.

Die Spende in Höhe von 25.000 Euro wurde für bedürftige Menschen in den Nubabergen und dem Flüchtlingslager in Yida eingesetzt. Yida grenzt unmittelbar an den Sudan und ist Teil der Region Unity State im Südsudan. Hierhin flüchteten viele Nuba als die Kämpfe 2011 in ihrer Heimat begannen. Die fortschreitende Bombardierung, der damals die Bevölkerung schutzlos ausgesetzt war, ließ die Anzahl der Camp-Bevölkerung schnell auf über 70.000 Menschen anwachsen. In Yida werden die Flüchtlinge einmal im Monat durch das Welternährungsprogram (WFP) der Vereinten Nationen mit Grundnahrungsmitteln versorgt. Die Rationen, die auf jede Person zugemessen werden, reichen bei weitem nicht aus und werden nur im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten gewährt. Die Spende wurde zum Kauf von zusätzlichen Grundnahrungsmitteln verwendet und bestanden aus Sorghum und Bohnen sowie Speiseöl.

Neben den Flüchtlingen in Yida profitierten auch Bedürftige in den verschiedenen Pfarreien in den Nubabergen. Hier wurden die Lebensmittel insbesondere an die Menschen verteilt, die es am Nötigsten haben wie Alte, Witwen und Kinder. Im Nachgang zu einem Krieg ist die Zahl der Bedürftigen natürlich immer weitaus größer als die Hilfe, die zur Verfügung gestellt werden kann, trotzdem nimmt es auch etwas den Druck, wenn man Leute, die absolut nichts mehr haben, unterstützen kann. Im Namen der Bedürftigen also ein herzliches Dankeschön. Wie bereits vorher angesprochen lebt nun die Hoffnung auf, dass das Flüchtlingslager in Yida bald nur noch Geschichte sein wird und die Menschen in ihre Heimat zurückkehren können. Dies benötigt aber auch umfassende Unterstützung durch die Vereinten Nationen und die Internationale Gemeinschaft.

4.3.3

Für Verbesserung der Trinkwasserversorgung wurde für eine Grundschule in Turalei ein neuer Brunnen gebohrt, des Weiteren wurde ein Hochtank für die Versorgung der Sekundarschule in Narus finanziert. Die Gesamtkosten hierfür betrugen 10.200 €uro.

4.4

Besuchsreisen zur Projektbegleitung wurden in 2019 von verschiedenen Mitgliedern in die diversen Regionen durchgeführt. Pater Stephan war in der Lage mit einer Begleitperson nach Twic und in die Nubaberge zu reisen. Gabriele Haldenwang besuchte unseren Partner BGRRF in Nairobi, um sich über Probleme und Maßnahmen in den Projektgebieten zu informieren. Sie führte auch Gespräche mit dem Provinzial der St. Patricks‘ Missionare in Nairobi, um sich über die Situation der von uns unterstützten Schüler*innen in der Gemeinde Narus zu informieren. In diesen Gesprächen wurde der IPS ganz besonders für die Bezahlung der Lehrergehälter an der neuen Sekundarschule gedankt.

4.5

Aufgrund der Bedeutung der Missionsstationen für die Projektumsetzung und dank der finanziellen Lage hatte der Vorstand entschieden, die pastorale Arbeit in den Gemeinden in Twic und den Nubabergen, in denen Projektschulen unterhalten werden, mit 4.000 Euro zu fördern. Diese Ausgabe kommt der Bildungsförderung indirekt zugute, da die Gemeinden im Rahmen ihrer pastoralen Tätigkeit zugleich auch in die Betreuung der Schulen eingebunden sind.

5. Werbung und Öffentlichkeitsarbeit

5.1

Die IPS informiert über ihre Arbeit und wirbt dafür um Unterstützung durch ihre Homepage unter www.initiative-paterstephan.de und durch eine Informationsbroschüre die in er Regel einmal im Jahr erscheint. Sie wird alle Spendern und Interessierten zugeschickt, um ausführlich über die Projekte der IPS und Verwendung der Spendengelder im Sudan und Südsudan zu berichten. Die Informationsbroschüre 2018/2019 erschien zur Mitgliederversammlung im Juni 2019.

5.2

In dem monatlich erscheinenden Himmeroder Rundbrief wird auf Probleme in den Nubabergen und im Südsudan aufmerksam gemacht und um Unterstützung der Arbeit der IPS gebeten.

5.3

In unregelmäßiger Reihenfolge finden Veranstaltungen im Kloster Himmerod, an Schulen, in Kirchengemeinden, bei Benefizkonzerten oder anderen interessierten Gruppen statt. Dabei wird über das Engagement von Pater Stephan und der IPS im Sudan und Südsudan gesprochen und um Unterstützung für die Schüler*innen und Menschen im Sudan und Südsudan gebeten. Bei diesen Veranstaltungen wurde Informationsmaterial der INITIATIVE verteilt, die auch weitergegeben werden sollen.

Die Gemeinden und Schulen, mit denen in besonderer Weise im Jahr 2019 kooperiert wurde, sind:

  • Kath. Kirchengemeinde St. Johann in Bremen
  • St. Bonifatius-Grundschule in Düsseldorf
  • Diedrich-Uhlhorn-Realschule in Grevenbroich
  • Gymnasium Steglitz in Berlin
  • Christophorusschule in Königswinter
  • Berufsbildende Schule in Gerolstein

Der Vorstand bedankt sich bei allen ehrenamtlichen Mitgliedern für ihren Einsatz. Dies gilt natürlich auch den Spendern und Wohltätern, aber auch den Personen, die vor Ort die Maßnahmen in die Tat umsetzen.

gez. Stefan Marx
(geschäftsführendes Mitglied des Vorstandes der Berichtsperiode)

Jahresbericht 2018

 

Jahresbericht 2018

I Zielsetzung, Lage der Projekte und Kooperationspartner

I - 1

Die Initiative Sudan / Südsudan / P. Stephan e.V. (ISS), die sich gemäß Satzungsände-rung ab dem 3.1.2019 Initiative Pater Stephan e.V. (IPS) bezeichnet, verfolgt das Ziel, nachhaltig Menschen im Sudan und im Südsudan zu helfen, die durch Armut, kriegerische Ausei-nandersetzungen, Unterdrückung und klimatische Veränderungen leiden müssen. Sie konzentriert ihren Einsatz auf Gebiete der sudanesischen Diözese El Obeid und den südsudanesischen Diözesen Wau und Torit.

Ausgehend von der Tatsache, dass gut ausgebildete Menschen eine entscheidende Voraussetzung für die Besserung der Lebensverhältnisse und die Zukunft eines Landes sind, steht bei der ISS/IPS die Förderung der Bildung im Zentrum ihres Bemühens. Sie hilft bei der Ausstattung von Schulen, bei der Ausbildung und Bezahlung von Lehrkräften, und sie trägt die Kosten der Ausbildung von Schülern und Studenten. Darüber hinaus unterstützt die ISS nach Möglichkeit auch pastorale Aufgaben. Diese Maßnahmen kommen aber indirekt wiederum der Förderung der Bildung zugute, da der Betrieb von Schulen größtenteils in Händen kirchlicher Einrichtungen liegt.

I - 2

Die Hilfsprojekte im Gebiet der Diözese El Obeid (Republik Sudan) liegen in den Nubabergen (Süd-Kordofan/Nordsudan). Sie befinden sich in einem Gebiet, deren Bevölkerung nicht bereit ist, sich dem islamisch-fundamentalistischen Regime in Khartoum unterzuordnen. Seit Jahren kämpfen die Menschen dort für ihre Selbstbestimmung und eine autonome Selbstverwaltung. Die sudanesische Luftwaffe terrorisiert die Zivilbevölkerung mit Bombenangriffen, darunter Splitter- und Brandbomben und mit dem Auslegen von Landminen. Mit diesen Angriffen soll die Bevölkerung eingeschüchtert und zur Aufgabe gezwungen werden.

Die Fördermaßnahmen werden über die Stiftung Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation (BGRRF) mit Sitz in Nairobi, Kenia, ausgearbeitet und umgesetzt. Die Stiftung war zu diesem Zweck vom emeritierten Bischof der Diözese El Obeid, Bischof Macram Max Gassis, eingerichtet worden.

I - 3

Die ISS/ISP unterstützt sodann Ausbildungsprojekte, die Altbischof Macram im Auftrage der benachbarten Diözese Wau in der südsudanesischen Region Twic State mit Schwerpunkt Turalei und Umgebung durchführt.

I - 4

Die ISS/IPS fördert über die studentische Selbsthilfeorganisation Boma Student's Associaton (BOMSA) individuelle Ausbildungsmaßnahmen von Schülern und Studierenden aus der Region Boma (Südsudan / Provinz Jonglei / Diözese Malakal). Die Stipendiaten besuchen Grund- und Sekundarschulen in Narus (Eastern Equatoria), die von der irischen St. Patrick's Missionsgesellschaft in Narus auf dem Gebiet der Diözese Torit betrieben werden, bzw. sie besuchen Schulen oder Hochschulen in Kenia (Kitale, Eldoret).

I - 5

Sporadisch trägt die ISS/IPS zum Unterhalt des unter der Leitung des Altbischofs der Diözese Torit, Paride Taban, stehenden Friedensdorfes Kuron bei, um mitzuhelfen, den latent auftretenden ethnischen Konflikten pädagogisch entgegenzutreten.

I - 6

Die Projektrealisierung erfolgt in Zusammenarbeit mit bzw. unter Rückgriff auf spezielle Dienste folgender Organisationen:

  • Stiftung Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation (BGRRF) mit Sitz in Nairobi, Kenia
  • Comboni Missionare / Missionsprokura in Ellwangen
  • St. Patrick`s Missionary Society, Kiltegan Fathers, Irland

II Organisationsaufbau und Mitgliederzahl der IPS

II - 1

Das Hilfswerk, das P. Stephan 1998 ins Leben rief und das seit 2004 als eingetragener Verein organisiert ist, hat ihren Sitz am Kloster Himmerod in 54534 Großlittgen/Eifel. Die Organisation wird geleitet vom Vorstand, der nach der vom Registergericht Wittlich am 3.1.2019 eingetragenen Satzungsänderung aus dem Vorsitzenden, 2 Stellvertretern und dem Kassenwart besteht. Der Vorsitzende ist P. Stephan Senge (OCist), Stefan Marx handelt als geschäftsführender Stellvertreter neben Frau Gabriele Haldenwang als weitere Stellvertreterin. Dr. Bernhard Löderbusch versieht das Amt des Kassenwartes. Die Vorstandsmitglieder betätigen sich ehrenamtlich; jeweils 2 von ihnen sind zur gemeinschaftlichen Vertretung berechtigt.

Der Vorstand hat in 2018 drei Sitzungen abgehalten. Zu den Sitzungen wurden nach Bedarf weitere Mitglieder der ISS / IPS beratend hinzugezogen.

II - 2

Die Mitgliederversammlung überwacht das Leitungsorgan (Vorstand); sie wird gebildet aus sämtlichen Vereinsmitgliedern, tritt jährlich mindestens einmal zusammen und hatte Ende 2018 insgesamt 22 Mitglieder. Die Hauptaufgaben der Mitgliederversammlung sind die Berufung des Vorstandes und seine Entlastung auf der Grundlage von Prüfberichten von zwei unabhängigen Kassenprüfern.

Die Geschäftstätigkeit der IPS regelt sich nach ihrer Satzung in der aktuellen Fassung vom 9.6.2018, eingetragen in das Vereinsregister am 3.1.2019. Der volle Wortlaut der Satzung kann im Internet unter "www.initiative-sudan.de/Die Initiative/Wir über uns/Unsere Satzung" eingesehen werden.

III Rechnungslegung

III - 1

Der Vorstand der ISS / ISP hat auch für 2018 wie in den Vorjahren den Jahresabschluss in Form einer Einnahmen-/ und Ausgaben- / sowie Vermögensrechnung erstellt. Zwei vom Leitungsgremium unabhängige Kassenprüfer haben den Abschluss ohne Beanstandungen angenommen. Der Mitgliederversammlung im Juli 2019 wird vorgeschlagen, dem Vorstand Entlastung zu erteilen. Der Abschluss wird auf der Homepage der IPS als Anhang zum Jahresbericht veröffentlicht "www.initiative-sudan.de/Ihre Hilfe/Jahresberichte".

Außerdem wird der Abschluss 2018 wie in den Vorjahren dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) im Rahmen des Antrages zur Berechtigung der Fortführung des DZI-Spendensiegels vorgelegt. Dies ist zwischenzeitlich erfolgt und das DZI-Spendensiegel wurde auch für 2019 erteilt.

III - 2

Die ISS / IPS hatte in 2018 Gesamteinnahmen in Höhe von 158.630 Euro, und zwar 132.510 Euro aus regulären Bar- und Einzelspenden, 25.000 Euro aus einer zweckgebundenen Sonderspende sowie einen Überschuss von 670 Euro aus der Durchführung des Sudantages 2018. Die regulären Spenden erreichten 2017 insgesamt 152.848 Euro und sind demnach um rd. 13 % im Verhältnis zum Vorjahr gefallen.

III - 3

Die Ausgaben der ISS / IPS betrugen in 2018 insgesamt rund 157.547 Euro (Vorjahr: 171.164 Euro). Rund 67% der Gesamtausgaben (106.5231 Euro) entfielen auf die Förderung von Ausbildungsmaßnahmen in Form von Zuschüssen zu Lehrergehältern und die Beschaffung von Lehrmaterialien sowie in die Bezahlung von Schulgeld bzw. Stipendien. Mit weiteren 9,5 % der Ausgaben wurden auf indirekte Weise die Ausbildungsmaßnahmen durch Unterstützung der pastoralen Arbeit in den Missionsstationen, die u.a. auch den Betrieb von Schulen einschließt, gefördert. Ca. 18 % der Jahresausgaben wurden für humanitäre Notmaßnahmen aufgrund der katastrophalen Versorgungssituation im Südsudan eingesetzt. Für "Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit" wurden 1,8 % der Gesamtausgaben und für "Verwaltungskosten" 2,6 % aufgewendet.

Nach DZI-Kriterien ist der Verwaltungskostenanteil besonders niedrig ("niedrig" = unter 10%). Dieser niedrige Satz folgt aus dem hohen ehrenamtlichen Einsatz der ISS / IPS - Mitarbeiter. Jeder gespendete Euro wurde demnach bis auf wenige Cents für Bildungs- und humanitäre Ausgaben verwendet.

III - 4

Am Jahresende verzeichnete die ISS / IPS einen Einnahmen-Überschuss in Höhe von 38.809 Euro. Von dem Überschuss wurden 10.000 Euro als Vorsichtsmaßnahme in eine freiwillige Rücklage eingebracht.

IV Bericht über die Projekte und die Projektbegleitung

IV - 1

Die Fördermaßnahmen der IPS unterteilen sich in folgende 4 Projektbereiche:

  • Förderung von Ausbildungsmaßnahmen
  • Förderung der pastoralen Arbeit
  • Förderung friedenspädagogischer Maßnahmen
  • Förderung sozialer Maßnahmen

IV - 2

Die Unterstützung von Ausbildungsmaßnahmen in den Nubabergen/Südkordofan (Sudan), im Twic County (Südsudan) sowie in Narus (Südsudan) stehen im Zentrum der Fördertätigkeit der ISS / IPS. Dies drückt sich in der Struktur der Ausgaben der ISS / IPS aus: Von 157.547 Euro Gesamtausgaben sind in 2018 insgesamt 106.521 Euro in Ausbildungsprojekte geflossen, also rd. 67 %, wie oben festgestellt wurde.

IV - 2.1

Der größte Teil dieser Ausbildungsförderung floss in Projekte, die in der Diözese El Obeid und Wau durchgeführt und von der Stiftung Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation in Nairobi betreut werden. Die Hilfe wurde für den Betrieb und die Ausstattung von Schulen im Sudan und Südsudan verwendet.

Die Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation (BGRRF) betreibt im Auftrag der Diözesen El Obeid (Sudan) und Wau (Südsudan) von Nairobi aus 12 Schulen (10 Grund- und 2 Sekun-darschulen) sowie ein Lehrerausbildungszentrum.

6 Förderschulen mit ca. 1650 Schülern liegen im südsudanesichen Twic County (Region Tu-ralei) und in Agok, Region Abyei, und 6 Schulen mit mehr als 1500 Schülern befinden sich in den Nuba-Bergen, Südkordofan (Sudan).

Das Lehrerausbildungszentrum mit etwa 30 Studierenden befindet sich in Kauda / Nubaberge.

Die ISS / IPS hat in 2018 mit 53.000 Euro maßgeblich zur Bestreitung der Lehrergehälter und zur Beschaffung von Lehrmaterialien dieser Institutionen beigetragen. Die Schulen weisen durchweg einen hohen Leistungsstandard auf und genießen im Gegensatz zu den staatlichen Bildungseinrichtungen einen sehr guten Ruf. Sie verfügen über eine Nachfrage, die sie nur teilweise bewältigen können.

Leider wird der Schulbetrieb in den Nubabergen seit 2011 durch Angriffe aus der Luft und zu Land durch die Regierungstruppen des Sudan erheblich belastet. Seit 2 Jahren gab es zwar keine Bombenabwürfe mehr, aber einen Garantie dafür, dass der Terror nicht wiederkehrt, gibt es nicht. Die Bevölkerung der Nubaberge kämpft um Selbstbestimmung und gegen das islamisch-fundamentalistische Regime in Khartoum und führt dazu mit ihrer Befreiungsbewegung Nord (SPLA-N) einen Bürgerkrieg gegen den Nord-Sudan.

Zwischen der Befreiungsbewegung und den Regierungstruppen des Sudan tobt seit 8 Jahren ein blutiger Kampf, der für das Volk der Nuba Elend, Tod und Vertreibung brachte. Trotz andauernder Gefahr und Unsicherheit durch den Widerstand gegen das Regime in Khartoum wird der Betrieb der Schulen und des Lehrerausbildungszentrums weitergeführt.

IV - 2.2

Mit fast 50.000 Euro hat die ISS / IPS in 2018 Ausbildungsprojekte mit Bezug zur Region Boma, das im Südosten des Südsudan in der Provinz Jonglei liegt, unterstützt. Mit diesem Projekt hat die ISS in 1998 ihre Hilfstätigkeit begonnen. In 2018 wurden Ausbildungsbeihilfen für ca. 50 Schüler und Schülerinnen, die aus Boma stammen und Grund-, und Sekundarschulen in Narus (in der Provinz Eastern Equatoria gelegen) besuchen, gewährt, und es wurden erneut die Lehrergehälter von einer Sekundarschule übernommen.

Die Zusammenarbeit erfolgt hier mit den Kiltegan Fathers der St. Patrick‘s Missionary Society mit Sitz in Irland, die die Missionsstation in Narus und deren Gemeinden und kirchliche Schulen leiten. Ferner wurden die Kosten der Ausbildung von 8 Schülern aus Boma auf kenianischen High Schools (in Kitale, Westkenia) und von 4 Studierenden auf Colleges in Eldoret (Westkenia) übernommen. In diesem Projekt arbeitet die ISS / IPS mit der Selbsthilfeorganisation, Boma Students Association (BOMSA) zusammen.

Die Boma-bezogene Projektarbeit hat sich auch in 2018 wie schon im Vorjahr für die ISS / ISP zu einem besonderen Problem entwickelt. In der Bomaregion kam es immer wieder zu ethnisch bedingten gewaltsamen Auseinandersetzungen, die die gesamte Provinz Jonglei erfassten und mehrfach zur Vertreibung der Bevölkerung geführt hatten. Schüler und Schülerinnen konnten dadurch in den Ferien nicht zu ihren Eltern und mussten in Narus versorgt werden.

Die Versorgung der Internatsschüler gestaltet sich ohnehin immer schwieriger, weil durch Kriegswirren und den wirtschaftlichen Niedergang des Südsudans auch elterliche Unterstützung vielfach ausbleibt und Schüler auch in den Ferienzeiten in Narus zu versorgen sind. Die ISS / ISP hat in dieser Situation spontan ihre Hilfszahlungen für Zuschüsse zum Lebensunterhalt der Schüler aus Boma aufgestockt.

IV - 3

Die ISS / IPS hat sich in 2018 wegen des akuten Bedarfs stärker als in früheren Jahren auch an sozialen Maßnahmen beteiligt.

IV - 3.1

Die kriegerischen Auseinandersetzungen in den Nubabergen mit all ihren Belastungen für die Bevölkerung haben Notlagen geschaffen, für deren Ersthilfe die ISS / IPS 4.000 Euro beisteuerte. Die Kirche und ihre Partner versuchen nach Möglichkeit, mit dringend benötigten Hilfsgütern - wie z.B. Medikamenten, Nahrungsmitteln, Benzin und Ersatzteile - das Leiden der Menschen zu verringern. Die ISS / IPS ist Partner der Nuba Mountains Emergency Response Operation und hat sich bei deren Hilfsaktionen auch in 2018 mit dem Kauf eines Containers beteiligt.

Für Schüler, die wegen der Kriegssituation im Gebiet Boma in der unterrichtsfreien Zeit nicht nach Hause zurückkehren konnten, wurden Sonderkosten der Unterbringung und der Verpflegung an ihren Schulorten, übernommen.

IV - 3.2

Aufgrund ethnischer und politischer Konflikte und anhaltender Dürre befinden sich weite Gebiete des Südsudan im Bürgerkriegs- und Versorgungsnotstand (Hungersnot) mit einer großen Zahl an Flüchtlingen aus den Nubabergen, Sudan als auch Flüchtlingen aus Teilen des Südsudans.

Dank einer erneuten gezielten Großspende von einer bekannten deutschen Unternehmensstiftung konnte die ISS / IPS mit 25.000 Euro zur Linderung der in Not geratenen Menschen beitragen. Die Mittel wurden zweckgebunden für humanitäre Maßnahmen im südsudanesischen Flüchtlingslager Yida an der Grenze zum Nordsudan eingesetzt.

IV - 4

Besuchsreisen zur Projektbegleitung wurden in 2018 nicht durchgeführt.

IV - 5

Aufgrund der Bedeutung der Missionsstationen für die Projektumsetzung und dank der finanziellen Lage hatte der Vorstand entschieden, die pastorale Arbeit in den Gemeinden, in denen Projektschulen unterhalten werden, mit 15.000 Euro zu fördern. Diese Ausgabe kommt der Bildungsförderung indirekt zugute, da die Gemeinden im Rahmen ihrer pastoralen Tätigkeit zugleich auch in die Betreuung der Schulen eingebunden sind.

V Werbung und Öffentlichkeitsarbeit

V - 1

Die ISS / IPS wirbt für ihre Arbeit durch ihren Internetauftritt und durch ihre SudanInfo, die in der Regel einmal im Jahr erscheint und ausführlich über die Situation im Sudan und im Südsudan sowie über die Arbeit der ISS / IPS berichtet. Die SudanInfo für 2018 wurde als Sonderausgabe zum 20-jährigen Bestehen des Hilfswerkes von P. Stephan herausgegeben.

In 2018 hatte die Internetseite der IPS mehr als 20.000 Besucher. In unregelmäßiger Folge wird auch in dem monatlich erscheinenden Himmeroder Rundbrief auf Probleme in den Nu-babergen und im Südsudan aufmerksam gemacht und um Unterstützung der Arbeit der ISS / IPS gebeten.

Ebenso kommt auf vielen Veranstaltungen im Kloster Himmerod oder an anderen Orten der Einsatz von P. Stephan und der ISS / IPS zur Sprache.

V - 2

In unregelmäßiger Reihenfolge finden Veranstaltungen in Schulen und Gemeinden statt, in denen um die Unterstützung der Menschen und Schulen im Südsudan und in den Nubabergen geworben wird. Bei diesen Veranstaltungen werden Flyer der INITIATIVE verteilt, die auch weitergegeben werden sollen.

Die Gemeinden und Schulen, mit denen in besonderer Weise kooperiert wird, sind:

  • Ev.-lutherische Gemeinde am Markt in Hamburg-Blankenese
  • Kath. Kirchengemeinde St. Johann in Bremen
  • St. Bonifatius-Grundschule in Düsseldorf
  • Diedrich-Uhlhorn-Realschule in Grevenbroich
  • Gymnasium Steglitz in Berlin
  • Christophorusschule in Königswinter
  • Berufsbildende Schule in Gerolstein

V - 3

Am 10.6.2018 hat die ISS / IPS im Kloster Himmerod einen ganztätigen Sudantag abgehalten Diese Veranstaltung diente der Feier des 20-jährigen Bestehens der Initiative von P. Stephan und war zugleich eine gute Gelegenheit, über die aktuelle Lage bzw. Probleme des Südsudan und Sudan zu informieren und für das Anliegen der ISS / IPS zu werben. Der Sudantag versteht sich aber auch als Dank für die Unterstützung der Arbeit seitens der Spender.

gez. Prof. Dr. Roth
(geschäftsführendes Mitglied des Vorstandes der Berichtsperiode)

Jahresbericht 2017

 

Jahresbericht 2017

I Zielsetzung der ISS, Lage der Projekte und Kooperationspartner

I - 1

Die Initiative Sudan / Südsudan / P. Stephan e.V. (ISS) verfolgt das Ziel, nachhaltig Menschen im Sudan und im Südsudan zu helfen, die durch Armut, kriegerische Auseinandersetzungen, Unterdrückung und klimatische Veränderungen leiden müssen. Sie konzentriert ihren Einsatz auf Gebiete der sudanesischen Diözese El Obeid und in den südsudanesischen Diözesen Wau, Malakal und Torit.

Ausgehend von der Tatsache, dass gut ausgebildete Menschen eine entscheidende Voraussetzung für die Besserung der Lebensverhältnisse und die Zukunft eines Landes sind, steht bei der ISS die Förderung der Bildung im Zentrum ihres Bemühens. Sie hilft beim Aufbau und der Ausstattung von Schulen, bei der Ausbildung und Bezahlung von Lehrkräften, und sie trägt die Kosten der Ausbildung von Schülern und Studenten.

Darüber hinaus unterstützt die ISS nach Möglichkeit in geringerem Umfang auch pastorale Aufgaben. Diese Maßnahmen kommen aber indirekt wiederum der Förderung der Bildung zugute, da der Betrieb von Schulen größtenteils in Händen kirchlicher Einrichtungen liegt.

I - 2.1

Die Hilfsprojekte im Gebiet der Diözese El Obeid, Sudan, liegen in den Nubabergen, (Süd-Kordofan). Diese Projekte befinden sich in einem Gebiet, deren Bevölkerung nicht bereit ist, sich dem islamisch - fundamentalistischen Regime in Khartoum unterzuordnen. Seit Jahren kämpfen die Menschen dort für ihre Selbstbestimmung und eine autonome Selbstverwaltung. Die sudanesische Luftwaffe wirft wahllos Splitterbomben auf die Zivilbevölkerung ab und man vermutet, dass sogar Brandbomben eingesetzt wurden, um die Bevölkerung zu terrorisieren und zur Aufgabe zu zwingen.

Die Fördermaßnahmen werden über die vom emeritierten Bischof der Diözese El Obeid, Bischof Macram Max Gassis und seiner Stiftung Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation (BGRRF) mit Sitz in Nairobi, Kenia, ausgearbeitet und umgesetzt.

I - 2.2

Die ISS unterstützt sodann Ausbildungsprojekte, die Altbischof Macram im Auftrage der benachbarten Diözese Wau in der südsudanesischen Region Twic State mit Schwerpunkt Turalei und Umgebung durchführt.

I - 2.3

Die ISS fördert über die studentische Selbsthilfeorganisation Boma Student`s Associaton (BOMSA) individuelle Ausbildungsmaßnahmen von Schülern und Studierenden aus der Region Boma (Südsudan / Provinz Jonglei / Diözese Malakal). Die Stipendiaten besuchen Grund- und Sekundarschulen in Narus (Eastern Equatoria), die von der irischen St. Patrick´s Missionsgesellschaft in Narus auf dem Gebiet der Diözese Torit betrieben werden, bzw. sie besuchen Schulen oder Hochschulen in Kenia (Kitale, Eldoret).

I - 2.4

Sporadisch trägt die ISS zum Unterhalt des unter der Leitung des Altbischofs der Diözese Torit, Paride Taban, stehenden Friedensdorfes Kuron bei, um mitzuhelfen, den latent auftretenden ethnischen Konflikten pädagogisch entgegenzutreten.

I - 3

Die Projektrealisierung erfolgt in Zusammenarbeit mit bzw. unter Rückgriff auf spezielle Dienste folgender Organisationen:

  • Stiftung Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation (BGRRF) mit Sitz in Nairobi, Kenia
  • Comboni Missionare / Missionsprokura in Ellwangen
  • St. Patrick`s Missionary Society, Kiltegan Fathers, Irland
  • Boma Students`Association (BOMSA), südsudanesische Nichtregierungs-/Selbsthilfeorganisation

II Organisationsaufbau und Mitgliederzahl der ISS

II - 1

Das Hilfswerk, das P. Stephan 1998 ins Leben rief und das seit 2004 als eingetragener Verein organisiert ist, hat ihren Sitz am Kloster Himmerod in 54534 Großlittgen/Eifel. Die Organisation wird geleitet vom Vorstand, der aus dem Vorsitzenden, 3 Stellvertretern und dem Kassenwart besteht. Der Vorsitzende ist P. Stephan Senge (OCist), Prof. Dr. Albert Roth handelt als geschäftsführender Stellvertreter. Weitere Stellvertreter sind Frau Gabriele Haldenwang und Frau Christiane Guntermann. Klaus Unbereit versieht das Amt des Kassenwartes. Die Vorstandsmitglieder betätigen sich ehrenamtlich; jeweils 2 von ihnen sind zur gemeinschaftlichen Vertretung berechtigt.

Der Vorstand hat in 2017 drei Sitzungen abgehalten. Zu den Sitzungen wurden nach Bedarf weitere Mitglieder der ISS beratend hinzugezogen.

II - 2

Die Mitgliederversammlung überwacht das Leitungsorgan (Vorstand); sie wird gebildet aus sämtlichen Vereinsmitgliedern, tritt jährlich mindestens einmal zusammen und hatte Ende 2017 17 Mitglieder. Die Hauptaufgaben der Mitgliederversammlung sind die Berufung des Vorstandes und seine Entlastung auf der Grundlage von Prüfberichten von zwei unabhängigen Kassenprüfern.

Die Geschäftstätigkeit der ISS regelt sich nach ihrer Satzung in der aktuellen Fassung vom 30.5.2015. Der volle Wortlaut der Satzung kann im Internet unter www.initiative-sudan.de/Die Initiative/Wir über uns/Unsere Satzung eingesehen werden.

III Rechnungslegung

III - 1

Der Vorstand der ISS hat auch für 2017 wie in den Vorjahren den Jahresabschluss in Form einer Einnahmen- und Ausgaben- sowie Vermögensrechnung erstellt. Zwei vom Leitungsgremium unabhängige Kassenprüfer haben den Abschluss ohne Beanstandungen angenommen. Der Mitgliederversammlung im Juni 2018 wird vorgeschlagen, dem Vorstand Entlastung zu erteilen.

Der Abschluss wird auf der Homepage der ISS als Anhang zum Jahresbericht veröffentlicht (www.initiative-sudan.de/Ihre Hilfe/Jahresberichte).

Außerdem wird der 2017-Abschluss wie in den Vorjahren dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) im Rahmen des Antrages zur Berechtigung der Fortführung des DZI-Spendensiegels vorgelegt.

III - 2

Die ISS hatte in 2017 Gesamteinnahmen in Höhe von 178.395 Euro, und zwar 152.848 Euro aus regulären Bar- und Einzelspenden, 25.000 Euro aus einer zweckgebundenen Sonderspende sowie 548 Euro aus dem Verkauf eines Sudankalenders. Die regulären Spenden erreichten 2016 122.900 Euro, sind demnach um mehr als 34 % im Verhältnis zum Vorjahr gestiegen.

III - 3

Die Ausgaben der ISS betrugen in 2017 insgesamt rund 171.164 Euro (Vorjahr: 140.849 Euro, was einer Steigerung um fast 22% entspricht). Rund 71% der Gesamtausgaben (120.323 Euro) entfielen auf die Förderung von Ausbildungsmaßnahmen in Form von Zuschüssen zu Lehrergehältern und die Beschaffung von Lehrmaterialien sowie in die Bezahlung von Schulgeld bzw. Stipendien. Mit weiteren 4 % der Ausgaben wurden auf indirekte Weise die Ausbildungsmaßnahmen durch Unterstützung der pastoralen Arbeit in den Missionsstationen, die u.a. auch den Betrieb von Schulen einschließt, gefördert. Ca.16 % der Jahresausgaben wurden für humanitäre Notmaßnahmen aufgrund der katastrophalen Versorgungssituation im Südsudan eingesetzt.

Für „Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit“ wurden 1% der Gesamtausgaben und für „Verwaltungskosten“ 3 % aufgewendet. Nach DZI-Kriterien ist der Verwaltungskostenanteil besonders niedrig („niedrig“ = unter 10%). Dieser niedrige Satz folgt aus dem hohen ehrenamtlichen Einsatz der ISS-Mitarbeiter. Jeder gespendete Euro wurde demnach bis auf wenige Cents für Bildungs- und humanitäre Ausgaben verwendet.

III - 4

Am Jahresende verzeichnete die ISS einen Einnahmen-Überschuss in Höhe von 37.758 Euro. Von dem Überschuss wurden 10.000 Euro als Vorsichtsmaßnahme in eine freiwillige Rücklage eingebracht.

IV Bericht über die Projekte und die Projektbegleitung

IV - 1

Die Fördermaßnahmen der ISS unterteilen sich in folgende 4 Projektbereiche:

  • Förderung von Ausbildungsmaßnahmen
  • Förderung der pastoralen Arbeit
  • Förderung friedenspädagogischer Maßnahmen
  • Förderung sozialer Maßnahmen

IV - 2

Die Unterstützung von Ausbildungsmaßnahmen in den Nubabergen/Südkordofan (Sudan), im Twic County (Südsudan) sowie in Narus (Südsudan) stehen im Zentrum der Fördertätigkeit der ISS. Dies drückt sich in der Struktur der Ausgaben der ISS aus: Von 171.164 Euro Gesamtausgaben sind in 2017 120.323 Euro in Ausbildungsprojekte geflossen, also rd. 71 %, wie oben festgestellt wurde.

IV - 2.1

Der größte Teil dieser Ausbildungsförderung floss in Projekte, die in der Diözese El Obeid und Wau durchgeführt und von der Stiftung Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation in Nairobi betreut werden. Die Hilfe wurde für den Betrieb und die Ausstattung von Schulen im Sudan und Südsudan verwendet.

Die Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation (BGRRF) betreibt im Auftrag der Diözesen El Obeid (Sudan) und Wau (Südsudan) von Nairobi aus 12 Schulen (10 Grund- und 2 Sekundarschulen) sowie ein Lehrerausbildungszentrum.

6 Förderschulen mit ca. 1650 Schülern liegen im südsudanesichen Twic County (Region Turalei) und in Agok, Region Abyei, und 6 Schulen mit mehr als 1500 Schülern befinden sich in den Nuba-Bergen, Südkordofan (Sudan).

Das Lehrerausbildungszentrum mit etwa 30 Studierenden befindet sich in Kauda / Nubaberge. Die ISS hat in 2017 mit 75.000 Euro maßgeblich zur Bestreitung der Lehrergehälter und zur Beschaffung von Lehrmaterialien dieser Institutionen beigetragen. Die Schulen weisen durchweg einen hohen Leistungsstandard auf und genießen im Gegensatz zu den staatlichen Bildungseinrichtungen einen sehr guten Ruf. Sie verfügen über eine Nachfrage, die sie nur teilweise bewältigen können.

Leider wird der Schulbetrieb in den Nubabergen seit 2011 durch ständige Angriffe aus der Luft und zu Land durch die Regierungstruppen des Sudan erheblich belastet. Die Bevölkerung der Nubaberge kämpft um Selbstbestimmung und gegen das islamisch-fundamentalistische Regime in Khartoum und führt dazu mit ihrer Befreiungsbewegung Nord (SPLA-N) einen Bürgerkrieg gegen den Nord-Sudan. Zwischen der Befreiungsbewegung und den Regierungstruppen des Sudan tobt seit 7 Jahren ein blutiger Kampf, der für das Volk der Nuba Elend, Tod und Vertreibung brachte und zeitweise lokal je nach Kriegsstand auch zur Einstellung des Schulbetriebes zwang.

Trotz großer Schwierigkeiten gelang es, die zeitweise geflohene Lehrerschaft zurückzuholen und den Betrieb der Schulen und des Lehrerausbildungs zentrums wieder aufzunehmen.

IV - 2.2

Mit fast 42.000 Euro hat die ISS in 2017 Ausbildungsprojekte mit Bezug zur Region Boma, das im Südosten des Südsudan in der Provinz Jonglei liegt, unterstützt. Mit diesem Projekt hat die ISS in 1998 ihre Hilfstätigkeit begonnen. In 2017 wurden Ausbildungsbeihilfen für ca. 50 Schüler und Schülerinnen, die aus Boma stammen und Grund-, und Sekundarschulen in Narus (in der Provinz Eastern Equatoria gelegen) besuchen, gewährt, und es wurden erstmalig die Lehrergehälter von einer Sekundarschule übernommen.

Die Zusammenarbeit erfolgt hier mit den Kiltegan Fathers der St. Patrick‘s Missionary Society mit Sitz in Irland, die die Missionsstation in Narus und deren Gemeinden und kirchliche Schulen leiten. Ferner wurden die Kosten der Ausbildung von 8 Schülern aus Boma auf kenianischen Highschools (in Kitale, Westkenia) und von 3 Studierenden auf Colleges in Eldoret (Westkenia) übernommen. In diesem Projekt arbeitet die ISS mit der Selbsthilfeorganisation, Boma Students Association (BOMSA) zusammen.

Die Boma-bezogene Projektarbeit hat sich in 2017 wie schon im Vorjahr für die ISS zu einem besonderen Problem entwickelt. Zum einen besteht latent die Gefahr, dass es in der Bomaregion immer wieder zu ethnisch bedingten gewaltsamen Auseinandersetzungen kommt, die mittlerweile die gesamte Provinz Jonglei ergriffen haben und mehrfach zur Vertreibung der Bevölkerung geführt hatten. Schüler und Schülerinnen konnten dadurch in den Ferien nicht zu ihren Eltern und mussten in Narus versorgt werden.

Die Versorgung der Internatsschüler gestaltet sich ohnehin immer schwieriger, weil durch Kriegswirren und den wirtschaftlichen Niedergang auch elterliche Unterstützung vielfach ausbleibt und Schüler auch in den Ferienzeiten in Narus zu versorgen sind. Die ISS hat in dieser Situation spontan ihre Hilfszahlungen für Zuschüsse zum Lebensunterhalt der Schüler aus Boma aufgestockt.

IV - 2.3

Mit knapp 2.000 Euro wurde das Friedensprojekt von Altbischof Parade Taban in Kuron (Südsudan) unterstützt. Das Projekt ist darauf ausgerichtet, durch spezielle pädagogische Maßnahmen zum Abbau der ethnischen Konflikte beizutragen.

IV - 3.1

Die ISS hat sich in 2017 wegen des akuten Bedarfs stärker als früher auch an sozialen Maßnahmen beteiligt.

IV - 3.1.1

Die kriegerischen Auseinandersetzungen in den Nubabergen mit all ihren Belastungen für die Bevölkerung haben Notlagen geschaffen, für deren Ersthilfe die ISS 2.000 Euro beisteuerte. Die Kirche und ihre Partner versuchen nach Möglichkeit, mit dringend benötigten Hilfsgütern - wie z.B. Medikamenten, Nahrungsmitteln, Benzin und Ersatzteile - das Leiden der Menschen zu verringern. Die ISS ist Partner der Nuba Mountains Emergency Response Operation und hat sich bei deren Hilfsaktionen auch in 2017 mit dem Kauf eines Containers beteiligt.

Für Schüler, die wegen der Kriegssituation im Gebiet Boma in der unterrichtsfreien Zeit nicht nach Hause zurückkehren konnten, wurden Sonderkosten der Unterbringung und der Verpflegung an ihren Schulorten, übernommen.

IV - 3.1.2

Aufgrund ethnischer und politischer Konflikte und anhaltender Dürre befinden sich weite Gebiete des Südsudan im Bürgerkriegs- und Versorgungsnotstand (Hungersnot) mit einer großen Zahl an Binnenflüchtlingen. Dank einer gezielten Großspende der Kurt & Maria Dohle Stiftung mit Sitz in Siegburg konnte die ISS zur Linderung der Not davon betroffener Menschen mit fast 28.000 Euro beitragen: 10.000 Euro erhielt die Missionsstation der Comboni-Missionare in der Hauptstadt Juba zur Versorgung eines Flüchtlingslagers.

Weitere 10.000 Euro wurden den Schwestern der Mutter Theresa für ihren humanitären Einsatz für Flüchtlinge im Gebiet Turalei zur Verfügung gestellt. 5.000 Euro wurden für zusätzliche Schulspeisung im Schulzentrum von Narus eingesetzt.

IV - 4

Projektbegleitende Maßnahmen fanden in folgender Art statt: 2 Mitglieder des Vorstandes der ISS reisten zur Missionsstation der St. Patrick`s Society in Narus, um sich dort über die Projektsituation zu informieren. Erstmalig wurden auch Schüler und Studenten aus Boma aufgesucht, die auf Highschools und Hochschulen in Kenia (Kitale und Eldoret) ihre Ausbildung absolvieren. Eine vorgesehene Besuchsreise in die Nubaberge musste wegen ungünstiger und gefährlicher Bedingungen unterlassen werden.

IV - 5

Die finanzielle Situation in 2017 erlaubte es, in diesem Jahr auch wieder die pastorale Arbeit in den Gemeinden, in denen Projektschulen unterhalten werden, mit 7.500 Euro zu fördern. Diese Ausgabe kommt der Bildungsförderung indirekt zugute, da die Gemeinden im Rahmen ihrer pastoralen Tätigkeit zugleich auch in die Betreuung der Schulen eingebunden sind.

V Werbung und Öffentlichkeitsarbeit

V - 1

Die ISS wirbt für ihre Arbeit durch ihren Internetauftritt und durch ihre SUDANINFO, die in der Regel einmal im Jahr erscheint und ausführlich über die Situation im Sudan und im Südsudan sowie über die Arbeit der ISS berichtet. Die SudanInfo für 2017 wurde mit der für 2016 zu einer Doppelausgabe zusammengefasst.

In 2017 hatte die Internetseite der ISS mehr als 20.000 Besucher. In unregelmäßiger Folge wird auch in dem monatlich erscheinenden Himmeroder Rundbrief auf Probleme in den Nubabergen und im Südsudan aufmerksam gemacht und um Unterstützung der Arbeit der ISS gebeten.

Ebenso kommt auf vielen Veranstaltungen im Kloster Himmerod oder an anderen Orten der Einsatz von P. Stephan und der ISS zur Sprache.

V - 2

In unregelmäßiger Reihenfolge finden Veranstaltungen in Schulen und Gemeinden statt, in denen um die Unterstützung der Menschen und Schulen im Südsudan und in den Nubabergen geworben wird. Bei diesen Veranstaltungen werden Flyer der INITIATIVE verteilt, die auch weitergegeben werden sollen.

Die Gemeinden und Schulen, mit denen in besonderer Weise kooperiert wird, sind:

  • Ev.-lutherische Gemeinde am Markt in Hamburg-Blankenese
  • Kath. Kirchengemeinde St. Johann in Bremen
  • St. Bonifatius-Grundschule in Düsseldorf
  • Diedrich-Uhlhorn-Realschule in Grevenbroich
  • Gymnasium Steglitz in Berlin
  • Christophorusschule in Königswinter
  • Berufsbildende Schule in Gerolstein

V - 3

Die ISS hält alle 2 Jahre im Kloster Himmerod einen ganztätigen Sudantag ab. Am 10.6.2018 findet der nächste Sudantag statt. Die Veranstaltung will einerseits über die aktuelle Lage bzw. Probleme des Südsudan und Sudan informieren und andererseits für das Anliegen der ISS werben. Sie versteht sich aber auch als Dank an die Spender für die Unterstützung der Arbeit der ISS.

Der Vorstand / 4.5.2018:

  • P. Stephan Senge (OCist), Vorsitzender des Voestands
  • Prof. Dr. Albert Roth, geschäftsführender stellv. Vorstand
  • Gabriele Haldenwang, stellv. Vorstand
  • Christiane Guntermann, stellv. Vorstand
  • Klaus Unbereit, Kassenwart
Jahresbericht 2016

 

Auszug aus dem Geschäftsbericht der ISS für 2016

I. Jahresabschluss

1.1

Der Vorstand der ISS hat auch für 2016 wie in den Vorjahren den Jahresabschluss in Form einer Einnahmen-Ausgaben- sowie einer Vermögensrechnung erstellt. Zwei vom Leitungsgremium unabhängige Kassenprüfer haben den Abschluss ohne Beanstandungen angenommen. Die Mitgliederversammlung hat den Abschluss im Oktober 2016 angenommen und den Vorstand entlastet. Der Abschluss ist auf der Homepage der ISS als Anhang zum Jahresbericht veröffentlicht (www.initiative-sudan.de/Ihre Hilfe/Jahresberichte).

Außerdem wurde der Abschluss von 2016 wie in den Vorjahren dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) im Rahmen des Antrages zur Berechtigung der Fortführung des DZI-Spendensiegels vorgelegt.

1.2

Die ISS hatte in 2016 Gesamteinnahmen in Höhe von 124.998 Euro, und zwar 122.900 Euro aus regulären Bar- und Einzelspenden, 2.017 Euro Erlös vom Sudantag 2016 sowie 1 Euro aus Zinseinnahmen. Die regulären Spenden erreichten im Vorjahr den Stand von 113.797 Euro; sie sind im Berichtszeitraum um rd. 8 % im Verhältnis zum Vorjahr gestiegen.

1.3

Die Ausgaben der ISS betrugen in 2016 insgesamt rund 140.849 Euro (Vorjahr: 131.983 Euro). 84 % der Gesamtausgaben flossen in die Förderung von Ausbildungsmaßnahmen in Form von Zuschüssen zu Lehrergehältern und die Beschaffung von Lehrmaterialien sowie in die Bezahlung von Schulgeld bzw. Stipendien. Für "Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit" wurden 2,8 % und für "Verwaltungskosten" 3,1 % der Gesamtausgaben aufgewendet.

Nach DZI-Kriterien ist der Verwaltungskostenanteil besonders niedrig („niedrig“ = unter 10%). Dieser niedrige Satz folgt aus dem hohen ehrenamtlichen Einsatz der ISS-Mitarbeiter. Jeder gespendete Euro wird demnach bis auf wenige Cents für die Förderprojekte verwendet.

1.4

Am Jahresende verzeichnete die ISS einen Überschuss in Höhe von 31.756 Euro. Von dem Überschuss wurden 10.000 Euro als Vorsichtsmaßnahme in eine freiwillige Rücklage eingebracht.

II. Bericht über die Projekte

2.1

Die Unterstützung von Ausbildungsmaßnahmen in den Nubabergen, Südkordofan (Sudan), im Twic County (Südsudan) sowie in Narus (Südsudan) stehen im Zentrum der Fördertätigkeit der ISS. Dies drückt sich in der Struktur der Ausgaben der ISS aus: Von 140.849 Euro Gesamtausgaben sind in 2016 118.474 Euro in Ausbildungsprojekte geflossen, also rund 84 %.

Der größte Teil dieser Ausbildungsförderung floss in Projekte, die in der Diözese El Obeid und Wau durchgeführt und von der Administration in Nairobi betreut werden. Die Hilfe wurde für den Betrieb und die Ausstattung von Schulen im Sudan und Südsudan verwendet.

Die Diözese El Obeid betreibt von Nairobi aus 11 Schulen (9 Grund- und 2 Sekundarschulen) sowie ein Lehrerausbildungszentrum.

Fünf Schulen mit ca. 1650 Schülern werden von der Diözese El Obeid im Auftrage der Diözese Wau im südsudanesichen Twic County (Region Turalei) unterhalten und sechs Schulen mit ca. 1500 Schülern in den Nuba-Bergen, Südkordofan (Sudan), die nahe an der Grenze zum Süden im Bereich des Nord-Sudan liegen.

Das Lehrerausbildungszentrum mit etwa 30 Studierenden befindet sich in Kauda in den Nubabergen. Die ISS hat in 2016 mit rd. 83.000 Euro maßgeblich zur Bestreitung der Lehrergehälter und zur Beschaffung von Lehrmaterialien dieser Institutionen beigetragen. Die Schulen weisen durchweg einen hohen Leistungsstandard auf und genießen im Gegensatz zu den staatlichen Bildungseinrichtungen einen sehr guten Ruf. Sie verfügen über eine Nachfrage, die sie nur teilweise bewältigen können.

Leider wird der Schulbetrieb in den Nubabergen seit der Unabhängigkeit des Südens durch ständige Angriffe aus der Luft und zu Land durch die Regierungstruppen des Sudan erheblich belastet. Die nichtarabische Bevölkerung der Nubaberge kämpft um Selbstbestimmung und gegen das islamisch-fundamentalistische Regime in Khartoum und führt dazu mit ihrer Befreiungsbewegung Nord (SPLA-N) einen Bürgerkrieg gegen den Nord-Sudan.

Zwischen der Befreiungsbewegung und den Regierungstruppen des Sudan tobt seit der Unabhängigkeit des Südens ein blutiger Kampf, der für die Nubabevölkerung Elend, Tod und Vertreibung brachte und zeitweise bzw. lokal je nach Kriegsstand auch zur Einstellung des Schulbetriebes zwang. Trotz großer Schwierigkeiten gelang es, die geflohene Lehrerschaft zurückzuholen und den Betrieb der Schulen und des Lehrerausbildungszentrums wieder aufzunehmen.

2.2

Mit rund 35.473 Euro hat die ISS in 2016 Ausbildungsprojekte mit Bezug zur Region Boma, das im Südosten des Südsudan in der Provinz Jonglei liegt, unterstützt. Mit diesem Projekt hat die ISS in 1998 ihre Hilfstätigkeit begonnen. In 2016 wurden Ausbildungsbeihilfen für ca. 50 Schüler und Schülerinnen, die aus Boma stammen und weiterführende Grund-, und Sekundarschulen in Narus (in der Provinz Eastern Equatoria gelegen) besuchen, gewährt.

Die Zusammenarbeit erfolgt hier mit den Kildigan Fathers aus Irland, die die Missionssation in Narus und deren Gemeinden und kirchliche Schulen leiten. Ferner wurden die Kosten der Ausbildung von 8 Schülern aus Boma auf kenianischen High Schools (in Kitale, Westkenia) und von 3 Studierenden auf Colleges in Eldoret (Westkenia) übernommen. In diesem Projekt arbeitet die ISS mit der lokalen Selbsthilfeorganisation Boma Students Association (BSA) zusammen.

Die Boma-bezogene Projektarbeit hat sich in 2016 wie schon im Vorjahr für die ISS zu einem besonderen Problem entwickelt. Zum einen besteht latent die Gefahr, dass es in der Bomaregion immer wieder zu ethnisch bedingten gewaltsamen Auseinandersetzungen kommt, die mittlerweile die gesamte Provinz Jonglei ergriffen haben und mehrfach zur Vertreibung der Bevölkerung geführt hatten.

Schüler und Schülerinnen konnten dadurch in den Ferien nicht zu ihren Eltern und mussten in Narus versorgt werden. Die Versorgung der Internatsschüler gestaltet sich ohnehin immer schwieriger, weil durch Kriegswirren und den wirtschaftlichen Niedergang auch elterliche Unterstützung vielfach ausbleibt und Schüler auch in den Ferienzeiten in Narus zu versorgen sind. Die ISS hat in dieser Situation spontan ihre Hilfszahlungen für Zuschüsse zum Lebensunterhalt der Schüler aus Boma aufgestockt.

Prof. Dr. Albert Roth, Vorsitzender des Vorstands

Jahresbericht 2015

 

Auszug aus dem Geschäftsbericht der ISS für 2015 einschließlich Rechnungslegung

I. Jahresabschluss

1.1

Der Vorstand der ISS hat auch für 2015 wie in den Vorjahren den Jahresabschluss in Form einer Einnahmen-Ausgaben- sowie einer Vermögensrechnung erstellt. Zwei vom Leitungsgremium unabhängige Kassenprüfer haben den Abschluss ohne Beanstandungen angenommen. Die Mitgliederversammlung hat den Abschluss am 18.6.2016 angenommen und den Vorstand entlastet. Der Abschluss ist auf der Homepage der ISS als Anhang zum Jahresbericht veröffentlicht (www.initiative-sudan.de/Ihre Hilfe/Jahresberichte).

Außerdem wurde der Abschluss von 2015 wie in den Vorjahren dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) vorgelegt und zwar im Rahmen des Antrages zur Berechtigung der Fortführung des DZI-Spendensiegels.

1.2

Die ISS hatte in 2015 Gesamteinnahmen in Höhe von 113.818 Euro, und zwar 113.797 Euro aus regulären Bar- und Einzelspenden und rund 22 Euro aus Zinseinnahmen. Die regulären Spenden erreichten im Vorjahr den Stand von 134.838 Euro. Sie sind im Berichtszeitraum um rund 15 Prozent im Verhältnis zum Vorjahr gefallen.

1.3

Die Ausgaben der ISS betrugen in 2015 insgesamt rund 131.983 Euro (Vorjahr: 129.000 Euro). 90 Prozent der Gesamtausgaben flossen in die Förderung von Ausbildungsmaßnahmen in Form von Zuschüssen zu Lehrergehältern und die Beschaffung von Lehrmaterialien sowie in die Bezahlung von Schulgeld bzw. Stipendien. Für „Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit“ wurden 1,5 Prozent und für Verwaltungskosten“ 1,3 Prozent der Gesamtausgaben aufgewendet.

Nach DZI-Kriterien ist der Verwaltungskostenanteil besonders niedrig („niedrig“ = unter 10Prozent). Dieser geringe Satz folgt aus dem hohen ehrenamtlichen Einsatz der ISS-Mitarbeiter. Jeder gespendete Euro wird demnach bis auf wenige Cents für die Förderprojekte verwendet.

1.4

Am Jahresende verzeichnete die ISS einen relativ hohen Überschuss im Betrag von 47.607 Euro. Dies erklärt sich einerseits durch eine größere Erbschaft in 2014, die nicht voll zur erweiterten Projektförderung verwendet werden konnte und andererseits aus der Tatsache, dass einige größere Auszahlungen nicht mehr bis zum Jahresende, sondern erst Anfang 2016 vorgenommen werden konnten.

10.000 Euro aus dem Überschuss wurden als Vorsichtsmaßnahme in eine freiwillige Rücklage eingebracht. Der verbleibende Überschuss ermöglicht es, die Projektförderung auch in 2016 nochmals auszudehnen.

II. Bericht über die Projekte

2.1

Die Unterstützung von Ausbildungsmaßnahmen in den Nuba-Bergen, Südkordofan (Sudan) und in Twic County (Südsudan) steht im Zentrum der Fördertätigkeit der ISS. Dies drückt sich in der Struktur der Ausgaben der ISS aus: Von 131.983 Euro Gesamtausgaben sind in 2015 119.261 Euro in Ausbildungsprojekte geflossen, also rund 90 Prozent.

2.1.1

Den größten Teil dieser Ausbildungsförderung erhielt die Diözese El Obeid in Nairobi für den Betrieb und die Ausstattung ihrer Schulen im Sudan und Südsudan. Die Diözese unterhält von Nairobi aus 11 Schulen (9 Grund- und 2 Sekundarschulen) sowie ein Lehrerausbildungszentrum.

Fünf Schulen mit ungefähr 1650 Schülern werden im Auftrage der Diözese Wau in Twic County (Region Turalei), Südsudan, unterhalten und 6 Schulen mit ca. 1500 Schülern in den Nuba-Bergen, Südkordofan (Sudan), die nahe an der Grenze zum Süden im Bereich des Nord-Sudan liegen.

Das Lehrerausbildungszentrum mit etwa 30 Studierenden befindet sich in Kauda in den Nuba-Bergen. Die ISS hat in 2015 mit rund 84.701 Euro maßgeblich dazu beigetragen, Lehrergehälter zu bezahlen und Lehrmaterialien für diese Institutionen zu beschaffen. Die Schulen weisen durchweg einen hohen Leistungsstandard auf und genießen im Gegensatz zu den staatlichen Bildungseinrichtungen einen sehr guten Ruf. Die entsprechend große Nachfrage, können die Schulen aber nur teilweise bewältigen.

Leider wird der Schulbetrieb in den Nuba-Bergen seit der Unabhängigkeit des Südens erheblich belastet, weil Regierungstruppen des Sudans ständig Angriffe aus der Luft und zu Land starten. Die nicht-arabische Bevölkerung der Nuba-Berge kämpft um Selbstbestimmung und gegen das islamisch-fundamentalistische Regime in Khartoum und führt dazu mit ihrer Befreiungsbewegung Nord (SPLA-N) einen Bürgerkrieg gegen den Nord-Sudan.

Dieser blutige Kampf brachte und bringt der Nuba-Bevölkerung noch immer Elend, Tod und Vertreibung. Zeitweise bzw. örtlich je nach Kriegsstand zwang dieser Krieg auch zur Einstellung des Schulbetriebes. Trotz großer Schwierigkeiten gelang es, die geflohene Lehrerschaft zurückzuholen und den Betrieb der Schulen und des Lehrerausbildungszentrums wieder aufzunehmen.

2.1.2

Mit rund 32.595 Euro hat die ISS in 2015 Ausbildungsprojekte mit Bezug zur Region Boma, die im Südosten des Südsudan in der Provinz Jonglei liegt, unterstützt. Es wurden Ausbildungsbeihilfen für ca. 50 Schüler und Schülerinnen gewährt, die aus Boma stammen und weiterführende Grund-, und Sekundarschulen in Narus (in der Provinz Eastern Equatoria gelegen) besuchen. Ferner wurden die Kosten der Ausbildung von 8 Schülern aus Boma auf kenianischen High Schools (in Kitale, Westkenia) ebenso übernommen wie die von drei Studierenden auf Colleges in Eldoret (Westkenia).

2.1.3

Vom 22.2. bis 19.3.2015 bereiste Pater Stephan in Begleitung unserer ehrenamtlichen Mitarbeiterin Gabriele Haldenwang die südsudanesischen Projektstellen in Narus und Turalei. Im Anschluss besuchte Pater Stephan allein die Projekte in den Nuba-Bergen im Sudan.

Um sich ein Bild über vom Projektstandort Narus zu verschaffen, an dem aus Boma stammende Schüler und Schülerinnen unterrichtet werden, und persönlich mit Lehrern und Schülern zu sprechen, wurde zum ersten Mal diese Bildungseinrichtung in das Reiseprogramm aufgenommen. Zwei Grund-, eine Sekundarschule und die dazugehörigen Schülerwohnheime wurden von der Diözese Torit gebaut und stehen unter der Leitung von MISSionaren der irischen St. Patrick Missionary Society und von ugandischen Missionsschwestern des Ordens „Mary, Mother of the Church“.

Des Weiteren gibt es eine örtliche staatliche Sekundarschule, die eng mit den Missionsschulen zusammenarbeitet. Die 54 von uns geförderten Schüler aus Boma besuchen diese Schulen und sind wegen der großen Entfernung zu ihrem Heimatort in dazugehörigen Schülerwohnheimen untergebracht.

2.2

Der Rückgang der Spenden veranlasste den Vorstand, zur liquiditätsmäßigen Sicherung vordringlicher Maßnahmen die Unterstützung des Projekts Förderung der pastoralen Arbeit der Diözese El Obeid sowie des friedenspädagogischen Projekts von Bischof em. Paride Taban in Kuron auszusetzen.

2.3

Die ISS hat sich auch in 2015 an sozialen Maßnahmen beteiligt. Die kriegerischen Auseinandersetzungen in den Nuba-Bergen mit all ihren Belastungen für die Bevölkerung haben Notlagen geschaffen, für deren Ersthilfe die ISS in 2015 rund 1.785 Euro beisteuerte. Die Kirche und ihre Partner versuchen nach Möglichkeit das Leiden der Menschen zu verringern: etwa mit dringend notwendigen Lieferungen wie lebensrettenden Medikamente, Nahrungsmitteln, Benzin und Ersatzteilen. Die ISS ist Partner der Nuba Mountains Emergency Response Operation und hat sich bei deren Hilfsaktionen auch in 2015 mit dem Kauf eines Containers beteiligt.

Für Schüler, die wegen der Kriegssituation im Gebiet Boma in der unterrichtsfreien Zeit nicht nach Hause zurückkehren konnten, wurden Sonderkosten für die Unterbringung und Verpflegung an ihren Schulorten übernommen.

Prof. Dr. Albert Roth, Vorsitzender des Vorstands

Jahresbericht 2014

1. Zielsetzung der Initiative Sudan / Südsudan / P. Stephan e.V. (ISS) und ihrer Kooperationspartner

1.1

Die ISS verfolgt das Ziel, den durch Bürgerkrieg, Unterdrückung und Armut leidenden Menschen im mittleren und südlichen Sudan nachhaltige Hilfe und Beistand zu gewähren. Sie konzentriert ihren Einsatz auf die sudanesischen Diözesen El Obeid, Malakal und Torit.

Ausgehend von der Tatsache, dass gut ausgebildete Menschen eine entscheidende Voraussetzung für die Besserung der Lebensverhältnisse und die Zukunft eines Landes sind, steht bei der ISS die Förderung der Bildung im Zentrum ihres Bemühens. Sie hilft beim Aufbau und der Ausstattung von Schulen, bei der Ausbildung und Bezahlung von von Lehrkräften, und sie trägt die trägt die Kosten der Ausbildung von Schülern und Studenten. Darüber hinaus unterstützt die ISS nach Möglichkeit in geringerem Umfang auch pastorale Aufgaben. Diese Maßnahmen kommen aber indirekt wiederum der Förderung der Bildung zugute, da der Betrieb von Schulen größtenteils in Händen der Kirche liegt.

1.2

Die Projektrealisierung erfolgt - soweit möglich - in Kooperation und unter Mithilfe der Verwaltung der Diözesen. Wo dies nicht möglich ist, werden die Hilfsmaßnahmen in direktem Kontakt mit den geförderten Schulen und Schülern bzw. Studierenden durchgeführt.

Die Hilfsprojekte in der Diözese El Obeid werden zum einen in der Region der Nubaberge, die zum Staatsgebiet der Republik Sudan gehört, verwirklicht. Da diese Projektstellen sich jedoch in einem Gebiet befinden, deren Bevölkerung nicht bereit ist, sich dem fundamentalistischen Regime in Khartoum unterzuordnen und die für ihre Unabhängigkeit militärisch kämpft, können diese Fördermaßnahmen wegen der Bürgerkriegssituation nur über die hierfür vom Bischof der Diözese El Obeid eingerichtete Verwaltungsstelle in Nairobi (Kenia) betreut werden. Die ISS unterstützt auch Ausbildungsprojekte, die die Nairobi-Administration der El Obeid-Diözese im Auftrage der benachbarten Diözese Wau in der südsudanesischen Region Twic County mit Turalei und Umgebung durchführt.

In der Diözese Malakal fördert die ISS individuelle Ausbildungsmaßnahmen in direktem Kontakt mit Schulen und Eltern. Von diesen Hilfen profitieren Schüler und Studierende aus der Region Boma (Südsudan/ Provinz Jonglei).

Sporadisch trägt die ISS zum Unterhalt des Friedensdorfes Kuron in der Diözese Torit bei, um mitzuhelfen, den latent auftretenden ethnischen Konflikten pädagogisch entgegenzutreten.

2. Organisatorisches und Mitgliederzahl

2.1

Die ISS, die ihren Sitz am Kloster Himmerod in 54534 Großlittgen/Eifel hat, wird geleitet vom Vorstand, der aus dem Vorsitzenden, drei Stellvertretern und dem Kassenwart besteht. Der Vorsitzende ist P. Stephan, Prof. Dr. Roth ist sein 1. Stellvertreter, weitere Stellvertreter sind Frau Hannelore Bangert-Nellessen und Herr Klaus Unbereit. Frau Christiane Guntermann betreut die Kasse. Der 1. Stellvertreter ist Sprecher und Koordinator des Vorstandes. Die Vorstandsmitglieder sind ehrenamtlich tätig; jeweils zwei von ihnen sind zur gemeinschaftlichen Vertretung berechtigt.

2.2

Der Vorstand der ISS hat in 2014 vier Sitzungen abgehalten. Zu den Sitzungen wurden nach Bedarf weitere Mitglieder der ISS hinzugezogen.

2.3

Die ISS hat Ende 2014 18 Vereinsmitglieder.

3. Rechnungslegung

3.1

Der Vorstand der ISS hat auch für 2014 wie in den Vorjahren den Jahresabschluss in Form einer Einnahmen-/ und Ausgaben- / sowie Vermögensrechnung erstellt. Zwei vom Leitungsgremium unabhängige Kassenprüfer haben den Abschluss ohne Beanstandungen angenommen. Der Mitgliederversammlung im Mai 2015 wird vorschlagen, dem Vorstand Entlastung zu erteilen.

Außerdem wird der 2014-Abschluss wie in den Vorjahren dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) vorgelegt.

3.2

Der ISS hatte in 2014 Gesamteinnahmen in Höhe von 176.839 Euro, und zwar 134.838 Euro aus regulären Bar- und Einzelspenden und 39.683 Euro aus einem Nachlass sowie 2.318 Euro aus sonstigen Einnahmen. Die regulären Spenden erreichten im Vorjahr den Stand von 111.378 Euro; sie sind im Berichtszeitraum um beachtliche 21% gestiegen.

3.3

Die Ausgaben der ISS betrugen in 2014 insgesamt rund 128.948 Euro (Vorjahr: 127.750 Euro). Fast 94% der Gesamtausgaben flossen in die Förderung von Ausbildungsmaßnahmen in Form von Zuschüssen zu Lehrergehältern und die Beschaffung von Lehrmaterialien sowie in die Bezahlung von Schulgeld bzw. Stipendien. Für "Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit" wurden 1,7% und für die "Verwaltung" 1,5% der Gesamtausgaben aufgewendet. Nach DZI-Kriterien ist der Verwaltungsanteil besonders niedrig ("niedrig" = unter 10%). Dieser niedrige Satz folgt aus dem hohen ehrenamtlichen Einsatz der ISS-Mitarbeiter. Jeder gespendete Euro wird demnach bis auf wenige Cents für die Förderprojekte verwendet.

3.4

Am Jahresende verzeichnete die ISS einen im Zeitvergleich relativ hohen Überschuss im Betrag von 65.792 Euro. Dies erklärt sich einerseits durch den späten Zugang des Nachlasses in 2014 und andererseits aus der Tatsache, dass einige größere Auszahlungen nicht mehr bis zum Jahresende sondern erst Anfang 2015 durchgeführt werden konnten. 10.000 Euro aus dem Überschuss wurden als Vorsichtsmaßnahme in eine freiwillige Rücklage eingebracht. Der verbleibende Überschuss wird bis auf einen liquiditätsmäßig bestimmten Betrag in 2015 den Projekten zugeführt werden.

4. Bericht über die Projekte

4.1

Die Fördermaßnahmen der ISS unterteilen sich in folgende 4 Projektbereiche:

  • Förderung von Ausbildungsmaßnahmen
  • Förderung der pastoralen Arbeit
  • Förderung friedenspädagogischer Maßnahmen
  • Förderung sozialer Maßnahmen

4.2

Die Unterstützung von Ausbildungsmaßnahmen in den Nubabergen des (Nord-)Sudan und im Südsudan und steht im Zentrum der Fördertätigkeit der ISS. Dies drückt sich in der Struktur der Ausgaben der ISS aus: Von 128.948 Euro Gesamtausgaben sind in 2014 120.828 Euro in Ausbildungsprojekte geflossen, also fast 94%.

4.2.1: Diözese El Obeid

Den größten Teil dieser Ausbildungsförderung erhielt die Diözese El Obeid über ihre Administrationssstelle in Nairobi für den Betrieb und die Ausstattung ihrer Schulen in den Nubabergen und im Südsudan. Die Diözese unterhält von Nairobi aus elf Schulen (neun Grund- und zwei Sekundarschulen) sowie ein Lehrerausbildungszentrum. Fünf Schulen mit ca. 1.650 Schülern betreibt die Nairobiadministration im Südsudan im Auftrage der Diözese Wau in Twic County (Region Turalei) und sechs Schulen mit ca. 1.500 Schülern in den Nuba-Bergen, die nahe an der Grenze zum Süden im Bereich des Nord-Sudan liegen.

Das Lehrerausbildungszentrum mit etwa 30 Studierenden befindet sich in Kauda/Nubaberge. Die ISS hat mit rd. 112.000 Euro maßgeblich zur Bestreitung der Lehrergehälter und zur Beschaffung von Lehrmaterialien dieser Institutionen beigetragen. Die Schulen weisen durchweg einen hohen Leistungsstandard auf und genießen im Gegensatz zu den staatlichen Institutionen einen sehr guten Ruf. Sie verfügen über eine Nachfrage, die sie nur teilweise bewältigen können.

Leider wird der Schulbetrieb in den Nubabergen seit der Unabhängigkeit des Südens durch ständige Angriffe aus der Luft und zu Land durch die Regierungstruppen des Sudan erheblich belastet. Das Volk der Nubas sucht den Anschluss an den Südsudan und führt dazu mit ihrer Befreiungsbewegung Nord (SPLA-N) einen Bürgerkrieg gegen den Nord-Sudan. Zwischen der Befreiungsbewegung und den Regierungstruppen des Sudan tobt seit der Trennung ein blutiger Kampf, der für die Nubabevölkerung Elend, Tod und Vertreibung brachte und zeitweise bzw. lokal je nach Kriegsstand auch zur Einstellung des Schulbetriebes zwang.

Trotz großer Schwierigkeiten gelang es, die geflohene Lehrerschaft zurückzuholen und den Betrieb der Schulen und des Lehrerausbildungszentrums wieder aufzunehmen.

4.2.2: Boma

Mit rund 6.000 Euro hat die ISS in 2014 Ausbildungsprojekte mit Bezug zur Region Boma, das im Südosten des Südsudan in der Provinz Jonglei liegt, unterstützt. Es wurden Ausbildungsbeihilfen für ca. 50 Schüler und Schülerinnen, die aus Boma stammen und weiterführende Grund-, und Sekundarschulen in Narus (in der Provinz Eastern Equatoria gelegen) besuchen, gewährt. Ferner wurden die Kosten der Ausbildung von acht Schülern aus Boma auf kenianischen High Schools (in Kitale, Südkenia)und von zwei Studierenden auf Colleges in Eldoret (Südkenia) übernommen.

Die Boma-bezogene Projektarbeit hat sich in 2014 wie schon im Vorjahr für die ISS zu einem besonderen Problem entwickelt. Zum einen besteht latent die Gefahr, das es in der Bomaregion immer wieder zu ethnisch bedingten gewaltsamen Auseinandersetzungen kommt, die mittlerweile die gesamte Provinz Jonglei ergriffen haben und die 2013 in Boma schon zur Zerstörung des Dorfes und der von der ISS bis dahin geförderten Grundschule in Boma Up sowie zur Vertreibung der Bevölkerung geführt hatten.

Dank der Befriedung zwischen den Stämmen konnte in 2014 zumindest der Wiederaufbau beginnen und die gefohene Bevölkerung wieder zurückkehren. Andererseits haben die ethnischen Streitigkeiten die Arbeitsfähigkeit und Verläßlichkeit des Kooperationspartners der ISS in Boma - die Boma Students Association - in Mitleidenschaft gezogen. Die ISS bemühte sich daher - wie in 2013 schon eingeleitet-, die Durchführung der Unterstützungsleistungen im direkten Benehmen mit den Schulen der Förderschüler und- studenten vorzunehmen, was eine beträchtliche Ausweitung des Verwaltungsaufwandes auf Seiten der ISS hervorruft.

4.2.3: Einschränkung der Projektvisitation

Aufgrund widriger Witterungsumstände konnte die von P. Stephan angetretene Sudan-Reise zum Besuch der Förderstellen in Boma und den Nubabergen nicht wie geplant durchgeführt werden.

4.3: Pastorale und friedenspädagogische Arbeit

Empfindliche Spendenrückgänge im ersten Halbjahr 2014 veranlassten den Vorstand der ISS aus Gründen der liquiditätsmäßigen Sicherung vordringlicher Maßnahmen, in 2014 die Unterstützung des Projekts Förderung der pastoralen Arbeit der Diözese El Obeid sowie des friedenspädagogischen Projekts von Bischof em. Paride Taban in Kuron auszusetzen.

4.4: Soziale Maßnahmen

Die ISS hat sich auch in 2014 an sozialen Maßnahmen beteiligt. Die kriegerischen Auseinandersetzungen in den Nubabergen mit all ihren Belastungen für die Bevölkerung haben Notlagen geschaffen, für deren Ersthilfe die ISS in 2014 rund 2.230 Euro beisteuerte. Die Kirche und ihre Partner versuchen nach Möglichkeit, mit dringend notwendigen Lieferungen - wie zum Beispiel lebensrettende Medikamente, Nahrungsmittel, Benzin und Ersatzteile - das Leiden der Menschen zu verringern. Die ISS ist Partner bei NuMero (Nuba Mountains Emergency Response Operation) und hat sich bei deren Hilfsaktionen auch in 2014 mit dem Kauf eines Containers beteiligt.

Für Schüler, die wegen der Kriegssituation im Gebiet Boma in der unterrichtsfreien Zeit nicht nach Hause zurückkehren konnten, wurden Sonderkosten der Unterbringung und der Verpflegung an ihren Schulorten, übernommen.

5. Werbung und Öffentlichkeitsarbeit

5.1

Die ISS wirbt für ihre Arbeit vor allem durch ihren Internetauftritt und durch ihr Sudan-Info, das einmal im Jahr erscheint und ausführlich über die Situation im Sudan und im Südsudan sowie über die Arbeit der ISS berichtet. In 2014 hatte die Internetseite der ISS 26.993 Besucher. In unregelmäßiger Folge wird auch in dem monatlich erscheinenden Himmeroder Rundbrief auf Probleme in den Nubabergen und im Südsudan aufmerksam gemacht, und es wird darin aufgerufen, die ISS zu fördern.

5.2

Regelmäßig finden Veranstaltungen in Schulen und Gemeinden statt, in denen um die Unterstützung der Menschen und Schulen im Südsudan und in den Nubabergen geworben wird. Bei diesen Veranstaltungen werden Flyer der ISS verteilt, die auch weitergegeben werden sollen.

5.3

Bei fast allen Veranstaltungen im Kloster Himmerod wird auf die Arbeit der ISS hingewiesen und um Unterstützung geworben.

5.4

Es fanden in Deutschland Benefizkonzerte der Pianistin Roswitha Aulenkamp und dem Tenor Theodor Hoffmeyer sowie in Österreich von der Sängerin Genoveva dos Santos und ihrem Pianisten Istvan Mátyás statt, in denen für die Arbeit der ISS gesammelt und über ihre Arbeit berichtet wurde.

Die Konzertreihe, die Rainer Scheibe mit der Trompete im Kloster Himmerod/Eifel zugunsten der Initiative Sudan / Südsudan gab, wurde in Bochum und Wetter mit dem Organisten Gerald Gatawis fortgesetzt.

5.5

Die ISS hält alle zwei Jahre im Kloster Himmerod einen ganztätigen Sudantag ab, so auch in 2014. Die Veranstaltung will einerseits über die aktuelle Lage bzw. Probleme des Süd- und Nord-Sudan informieren und andererseits für das Anliegen der ISS werben. Sie versteht sich aber auch als Dank an die Spender für die Unterstützung der Arbeit der ISS.

Jahresbericht 2013

1. Organisatorisches und Mitgliederzahl

1.1

Die auf der letzten Mitgliederversammlung beschlossenen Änderungen der Satzung sind am 11.11.2013 in das Vereinsregister eingetragen worden und damit wirksam.

  • Der offizielle Namen des Vereins lautet nunmehr Initiative Sudan / Südsudan / P. Stephan e.V.; abgekürzt ISS.
  • Widerspruchsrechte der Mitglieder bei Aufnahme bzw. Austritt sind gesichert.
  • Der Vorstand besteht jetzt aus 5 Personen.
  • Für die Prüfung der Rechnungslegung sind 2 Kassenprüfer bestimmt.

1.2

Der Vorstand der ISS hat in 2013 4 Sitzungen abgehalten. Zu den Sitzungen wurden nach Bedarf weitere Mitglieder der ISS hinzugezogen.

1.3

Die ISS hat 18 Vereinsmitglieder (Stand: 15.5.2014).

2. Rechnungslegung

2.1

Der Vorstand der ISS hat auch für 2013 wie in den Vorjahren den Jahresabschluss in Form einer Einnahmen-/ und Ausgaben- / sowie Vermögensrechnung erstellt. Zwei Kassenprüfer haben das Rechenwerk ohne Beanstandungen geprüft und werden der Mitgliederversammlung im Juni 2014 vorschlagen, dem Vorstand Entlastung zu erteilen.

Außerdem wird der 2013-Abschluss wie in den Vorjahren dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) im Rahmen des neuen Antrages auf weitere Zuerkennung des Spenden-Siegels vorgelegt.

2.2

Der ISS flossen in 2013 insgesamt 111.378 Euro Spenden zu. Bei einem längerfristigen Vergleich scheint sich damit zu bestätigen, dass die ISS künftig von nicht mehr als 110 - 115.000 Euro regulären Spendeneinnahmen pro Jahr (ohne einmalige Sonderspenden) ausgehen kann.

2.3

Die Ausgaben der ISS betrugen in 2013 insgesamt 127.750 Euro (Vorjahr: 111.585 Euro). 89% der Gesamtausgaben wurden für die Förderung von Ausbildungsmaßnahmen in Form von Zuschüssen zu Lehrergehältern und Bezahlung von Schulgeld bzw. Stipendien und rund 3% zur Unterstützung pastoraler Aufgaben verwendet. Für Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit wurden 2% und für Verwaltung 1,2 % der Gesamtausgaben aufgewendet. Nach DZI-Kriterien ist der Verwaltungsanteil besonders niedrig ("niedrig" = unter 10%). Jeder gespendete Euro kam demnach bis auf wenige Cents bei den Projekten an.

2.4

Von dem am Jahresende verbleibenden Überschuss in Höhe von 17.813 Euro wurden 3.500 Euro in eine freiwillige Rücklage eingebracht und der Rest des Bankguthabens zur Abdeckung von erst Anfang 2014 fälligen Zahlungen aus 2013 vorgehalten.

3. Bericht über die Projekte

3.1

Die Fördermaßnahmen der ISS unterteilen sich in folgende 4 Projektbereiche:

  • Förderung von Ausbildungsmaßnahmen
  • Förderung der pastoralen Arbeit
  • Förderung friedenspädagogischer Maßnahmen
  • Förderung sozialer Maßnahmen

3.2

Die Unterstützung von Ausbildungsmaßnahmen im Südsudan und in den Nubabergen des (Nord-)Sudan steht im Zentrum der Förderungstätigkeit der ISS. Dies drückt sich in den Zahlen der Ausgaben der ISS aus: Von 127.750 Euro Gesamtausgaben sind in 2013 114.255 Euro in Ausbildungsprojekte geflossen, also 89%.

3.2.1: Diözese El Obeid

Den größten Teil dieser Ausbildungsförderung erhielt die Diözese El Obeid über ihre Administrationssstelle in Nairobi für den Betrieb und die Ausstattung ihrer Schulen im Südsudan und in den Nubabergen. Die Diözese unterhält von Nairobi aus 11 Schulen (neun Grund- und zwei Sekundarschulen) sowie ein neu eingerichtetes Lehrerausbildungszentrum. Fünf Schulen liegen auf dem Gebiet des Südsudan (Region Turalei, Twic County) mit ca. 1.650 Schülern und sechs Schulen mit ca. 1500 Schülern in den Nuba-Bergen, die nahe an der Grenze zum Süden im Bereich des Nord-Sudan liegen. Das Lehrerausbildungszentrum mit etwa 30 Studierenden liegt ebenfalls in den Nubabergen.

Die ISS hat mit rd. 86.000 Euro maßgeblich zur Bestreitung der Lehrergehälter und zur Beschaffung von Lehrmaterialien dieser Institutionen beigetragen. Die Schulen weisen durchweg einen hohen Leistungsstandard auf und genießen im Gegensatz zu den staatlichen Institutionen einen sehr guten Ruf. Sie verfügen über eine Nachfrage, die sie nur teilweise bewältigen können.

Leider wird der Schulbetrieb in den Nubabergen seit der Unabhängigkeit des Südens durch ständige Angriffe aus der Luft und zu Land durch die Regierungstruppen des Sudan erheblich belastet. Das Volk der Nubas sucht den Anschluss an den Südsudan und führt dazu mit ihrer Befreiungsbewegung Nord (SPLA-N) einen Bürgerkrieg gegen den Nord-Sudan. Zwischen der Befreiungsbewegung und den Regierungstruppen des Sudan tobt seit der Trennung ein blutiger Kampf, der für die Nubabevölkerung Elend, Tod und Vertreibung brachte und zeitweise bzw. lokal je nach Kriegsstand auch zur Einstellung des Schulbetriebes zwang.

Trotz großer Schwierigkeiten gelang es, Teile der geflohenen Lehrerschaft zurückzuholen und noch in 2012 wenigstens in zwei Schulen den Betrieb wieder aufzunehmen.

In 2013 konnten drei von vier Grundschulen in den Nubabergen mit ca. 1.500 Schülern und die Sekundarschule mit ca. 200 Schülern den Schulbetrieb wieder aufnehmen, ebenso das Lehrerausbildungszentrum.

P. Stephan war auch in 2013 in der Region Turalei. Unter erheblichen Risiken und Mühen konnte er auch in das Konfliktgebiet in den Nubabergen reisen und dort einzelne Schulen und Gemeinden besuchen.

3.2.2: Boma

Mit 20.000 Euro hat die ISS ISS in 2013 Ausbildungsprojekte mit Bezug zu Boma, das im Südosten des Südsudan in der Provinz Jonglei liegt, unterstützt. Es wurden Ausbildungsbeihilfen für ca. 35 Schüler und Schülerinnen, die aus Boma stammen und weiterführende Grund-, und Sekundarschulen in Narus (in der Provinz Eastern Equatoria gelegen) besuchen, gewährt. Ferner wurden die Kosten der Ausbildung in Kenia von sieben Schülern aus Boma auf High Schools in Südkenia (Kitale) und von zwei Studierenden auf Colleges in Eldoret (Südkenia) übernommen.

Die Boma-bezogene Projektarbeit hat sich in 2013 für die ISS zu einem besonderen Problem entwickelt. Zum einen sind auch in der Bomaregion ethnisch bedingte gewaltsame Auseinandersetzungen ausgebrochen, die mittlerweile die gesamte Provinz Jonglei ergriffen haben und die in Boma zur Zerstörung des Dorfes und der von der ISS bis dahin geförderten Grundschule in Boma Up sowie zur Vertreibung der Bevölkerung führten. Andererseits haben die ethnischen Streitigkeiten die Arbeitsfähigkeit und Verläßlichkeit des Kooperationspartners der ISS in Boma - die Boma Students Association - in Mitleidenschaft gezogen.

Die ISS bemüht sich daher, künftig die Durchführung der Unterstützungsleistungen im direkten Benehmen mit den Schulen der Förderschüler und- studenten vorzunehmen, was eine beträchtliche Ausweitung des Verwaltungsaufwandes auf Seiten der ISS hervorruft.

P. Stephan konnte in 2013 Boma aufgrund der gegebenen politischen und militärischen Umstände nicht besuchen.

3.3

Mit 4.000 Euro hat die ISS in 2013 auch die pastorale Arbeit der Diözese El Obeid in Form von Zuschüssen zu Priestergehältern unterstützt. Da die Kirchgemeinden vor Ort als Träger der Schulen eng mit dem Schulbetrieb verbunden sind, kommen diese Unterstützungsleistungen indirekt auch den Ausbildungsprojekten zugute.

3.4

Aufgrund der zentralen Bedeutung, die die ethnische Befriedung für die Entwicklung des jungen Landes einnimmt, hat sich die ISS entschlossen, in 2013 das friedenspädagogische Projekt von Bischof em. Paride Taban in Kuron, das "Holy Trinity Peace Village Kuron Projekt" (www.kuronvillage.net), mit 2.000 Euro zu unterstützen. Das Fördergeld soll helfen, den Betrieb der Anlage zu finanzieren.

3.5

Die ISS hat sich auch in 2013 an sozialen Maßnahmen beteiligt. Die kriegerischen Auseinandersetzungen in den Nubabergen mit all ihren Belastungen für die Bevölkerung haben Notlagen geschaffen, für deren Ersthilfe die ISS in 2013 2.100 Euro beisteuerte. Die Kirche und ihre Partner versuchen nach Möglichkeit, mit dringend notwendigen Lieferungen - wie zum Beispiel lebensrettende Medikamente, Nahrungsmittel, Benzin und Ersatzteile - das Leiden der Menschen zu verringern. Die ISS ist Partner bei NuMero (Nuba Mountains Emergency Response Operation) und hat sich bei diesen Hilfsaktionen auch in 2013 mit dem Kauf eines Containers beteiligt.

Für Schüler, die wegen der Kriegssituation im Gebiet Boma in der unterrichtsfreien Zeit nicht nach Hause zurückkehren konnten, wurden die Sonderkosten der Unterbringung und der Verpflegung an ihren Schulorten, übernommen.

4. Werbung und Öffentlichkeitsarbeit

4.1

Die ISS wirbt für ihre Arbeit vor allem durch ihren Internetauftritt und durch ihr Sudaninfo, die einmal im Jahr erscheinen und ausführlich über die Situation im Sudan und im Südsudan sowie über die Arbeit der ISS berichten. In 2012 hatte die Internetseite der ISS 20.283 Besucher. In unregelmäßiger Folge wird auch in dem monatlich erscheinenden Himmeroder Rundbrief auf Probleme im Sudan und Südsudan aufmerksam gemacht, und es wird aufgerufen, die ISS zu fördern.

4.2

Regelmäßig finden Veranstaltungen in Schulen und Gemeinden statt, in denen um die Unterstützung der Menschen und Schulen im Südsudan und in den Nubabergen geworben wird. Bei diesen Veranstaltungen werden Flyer der ISS verteilt, die auch weitergegeben werden sollen.

4.3

Bei fast allen Veranstaltungen im Kloster Himmerod wird auf die Arbeit der ISS hingewiesen und um Unterstützung geworben.

4.4

Es fanden in Deutschland Benefizkonzerte der Pianistin Roswitha Aulenkamp und dem Tenor Theodor Hoffmeyer sowie in Österreich von der Sängerin Genoveva dos Santos und ihrem Pianisten István Mátyás statt, in denen für die ISS gesammelt und über ihre Arbeit berichtet wurde.

4.5

Die ISS hält alle 2 Jahre im Kloster Himmerod einen ganztätigen Sudantag ab, so auch in 2014. Die Veranstaltung will einerseits über die aktuelle Lage bzw. Probleme des Süd- und Nord-Sudan informieren und andererseits für das Anliegen der ISS werben. Sie versteht sich aber auch als Dank an die Spender für die Unterstützung der Arbeit der ISS.

5. Einnahme-/Ausgabenrechnung 01.01.2013 - 31.12.2013

Anfangsguthaben per 01.01.2013 auf Vereinskonten

Sparkasse Mittelmosel34.184,99Euro

Einnahmen

Spenden111.347,56Euro
Sonstige Einnahmen30,01Euro
Summe111.377,57Euro

Ausgaben

I. Förderung von Ausbildungsmaßnahmen (Projektbereich I)
Zuschuss zu Lehrergehältern und Schuladministration der Diözese El Obeid86.100,00Euro
Ausbildungsstipendien für weiterführenden Schulbesuch von Schülern der Grundschule in Boma Up20.000,00Euro
Sonstige individuelle Ausbildungsbeihilfen8.155,00Euro
Summe114.255,00Euro
II. Förderung der pastoralen Arbeit (Projektbereich II)
Zuschuss zu Priestergehältern der Diözese El Obeid4.000,00Euro
Förderung der kath. Gemeinde in Boma0,00Euro
Summe4.000,00Euro
III. Förderung friedenspädagogischer Maßnahmen im Südsudan/Kuron (Projektbereich III)
Aufwendungen2.000,00Euro
Summe2.000,00Euro
IV. Soziale Maßnahmen im Südsudan: Flüchtlingshilfe (Projektbereich IV)
Aufwendungen2.118,20Euro
Summe2.118,20Euro
V. Ausgaben für Projektbegleitung
Projektbesuchsreise von zwei Vorständen im Jahr 20131.066,32Euro
Summe1.066,32Euro
VI. Ausgaben für Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit
Internetauftritt/Hostingkosten253,44Euro
Papier-, Druck-, Portokosten für SudanInfo 20131.825,96Euro
Spendensiegel/DZI640,68Euro
Sonstige Werbungskosten93,66Euro
Summe2.720,08Euro
VII. Verwaltungsausgaben
Kontogebühren546,97Euro
Anfrage Anschrift0,01Euro
Festplatte, Datensicherung69,00Euro
Sachausgaben: Papier, Porto, Toner184,55Euro
Aufwandentschädigungen744,30Euro
Notar- und Rechtsanwaltkosten45,53Euro
Summe1.590,36Euro
Summe gesamt127.749,96Euro

6. Vermögensrechnung

Anfangsguthaben34.184,99Euro
+Einnahmen111.377,57Euro
-Ausgaben127.749,96Euro
=Kontostände per 31.12.201317.812,60Euro
Freiwillige Rücklage3.500,00Euro
Überschussguthaben ohne freiwillige Rücklage14.312,60Euro

gez. S.R. Senge
Vorsitzender
Großlittgen, 14. Juni 2014

gez. Prof. Dr. Roth
Stellvertretender Vorsitzender
Dortmund, 14. Juni 2014

Jahresbericht 2012

1. Satzungsänderungen und Mitgliederzahl

Änderung des Vereinsnamens

Am 09.07.2011 erlangte der Südsudan seine staatliche Unabhängigkeit vom Nord-Sudan, der sich nach wie vor als "Republik Sudan" bezeichnet. Da die Hilfsorganisation von P. Stephan Projekte auf beiden Staatsgebieten unterhält, war eine Anpassung des Vereinsnamens an die geänderte politische Situation vorzunehmen. Die Organisation trägt nunmehr den Namen Initiative Sudan / Südsudan / P. Stephan Senge e.V. Im Folgenden wird der neue Vereinsname in der abgekürzten Form ISS verwendet.

Erweiterung des Vorstandes und der Kassenprüfung

Veränderte Anforderungen zur Erlangung des Spenden-Siegels machten eine Aufstockung des ehrenamtlich tätigen Vorstandes der Initiative von drei auf fünf Personen notwendig. Die Mitgliederversammlung erweiterte den bisherigen Vorstand aus den Mitgliedern Senge (1. Vorsitzender), Roth (stellv. Vorsitzender) und Guntermann (Kassenwart) um Frau Hannelore Bangert-Nellessen und Herrn Klaus Unbereit als weitere stellvertretende Vorsitzende.

Durch die neuen DZI-Standards ist der Jahresabschluss von zwei Kassenprüfern auf seine Richtigkeit und Ordnungsmäßigkeit zu überprüfen.

Mitgliederzahl

Die ISS hatte Ende 2012 18 Vereinsmitglieder, die sich allesamt ehrenamtlich für die Ziele der Organisation einsetzen.

2. Rechnungslegung

Der Vorstand der ISS hat auch für 2012 wie in den Vorjahren den Jahresabschluss in Form einer Einnahmen- und Ausgaben- sowie Vermögensrechnung erstellt. Zwei Kassenprüfer haben das Rechenwerk ohne Beanstandungen geprüft.

Der ISS flossen in 2012 insgesamt 146.604 Euro Spenden und 318 Euro aus sonstigen Einnahmen zu. Das schlechte Vorjahresergebnis der Spendeneinnahmen in Höhe von 109.676 wurde damit um rd. 34 % übertroffen. Der Vorstand ist der Ansicht, dass die Hauptursache für den Spendeneinbruch in 2011 überwunden sein dürfte.

Die Ausgaben der ISS betrugen in 2012 139.378 Euro (Vorjahr: 111.585 Euro). 87% der Gesamtausgaben wurden für die Förderung von Ausbildungsmaßnahmen und rd. 3% zur Unterstützung pastoraler Aufgaben verwendet. Für Werbung, allgemeine Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltung wurden insgesamt 3888 Euro eingesetzt, das sind 2,8%. Nach DZI-Maßstab ist dieser Anteil niedrig ("niedrig" = unter 10%). Jeder gespendete Euro kam demnach bis auf wenige Cents bei den Projekten an.

Der am Jahresende verbleibende Überschuss wurde in Höhe von 3.500 Euro in eine freiwillige Rücklage von 3.500 Euro eingebracht und der Rest des Bankguthabens zur Abdeckung von erst Anfang 2013 fälligen Zahlungen aus 2012 vorgehalten.

3. Bericht über Großprojekte

Diözese El Obeid

Ein Projektschwerpunkt war auch im Jahr 2012 die Unterstützung von Schulen der Diözese El Obeid. Die Diözese unterhält 12 Schulen (zehn Grund- und zwei Sekundarschulen) sowie ein neu eingerichtetes Lehrerausbildungszentrum. Sie liegen auf dem Gebiet des Südsudan (Region Turalei) und in den Nuba-Bergen im Nord-Sudan. Die ISS hat mit rund 85.000 Euro maßgeblich zur Bestreitung der Lehrergehälter dieser Institutionen beigetragen.

Die Schulen weisen durchweg einen hohen Leistungsstandard auf und genießen im Gegensatz zu den staatlichen Institutionen einen sehr guten Ruf. Sie verfügen über eine Nachfrage, die sie nur teilweise bewältigen können. Zwei Vertreter des Vorstandes konnten sich 2012 im Rahmen einer Projektbesuchsreise exemplarisch selbst davon überzeugen, dass die Schuleinrichtungen sich in einem sehr guten Zustand befinden. Lehrer und Schülerschaft hinterließen einen ausgezeichneten Eindruck.

Zwischen der Volksbefreiungsbewegung Nord (SPLA-N) und den Regierungstruppen des Sudan tobt ein blutiger Kampf, der Elend, Armut und Tod bringt und zur Einstellung des Schulbetriebes zwang. Täglich gibt es Luftangriffe auf die Nuba-Berge mit all ihren Folgen: Tod, Verstümmelungen und Vertreibungen. Opfer sind vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen. Hunger ist ein weiteres Problem, da der Norden mit Brandbomben sogar auf die wenigen Anbauflächen zielt.

Die Kirche und ihre Partner versuchen nach Möglichkeit, mit dringend notwendigen Lieferungen - wie zum Beispiel lebensrettende Medikamente, Nahrungsmittel, Benzin und Ersatzteile - das Leiden der Menschen zu verringern. Die ISS hat sich bei diesen Hilfsaktionen mit dem Kauf eines Containers beteiligt.

Trotz großer Schwierigkeiten gelang es, Teile der geflohenen Lehrerschaft zurückzuholen und noch in 2012 wenigstens in zwei Schulen den Betrieb wieder aufzunehmen.

In geringem Umfang wurden der Diözese El Obeid auch finanzielle Hilfen zur Bezahlung der Priester gewährt. Da die Kirchgemeinden vor Ort als Träger der Schulen eng mit dem Schulbetrieb verbunden sind, kommen diese Unterstützungsleistungen indirekt auch den Ausbildungsprojekten zugute.

Boma

Mit und 15.600 Euro hat die ISS Ausbildungsprojekte in Boma, das im Osten des Südsudan in der Provinz Jonglei liegt, gefördert. 2.400 Euro dienten der Bezahlung von 3 heimischen Grundschullehrern. Etwas mehr als 13.000 Euro wurden über die Boma Students Association (BSA) als Stipendien für Schüler und Studenten aus Boma, die weiterführende Schulen bzw. Hochschulen in Kitale (Kenia) und Narus (Südsudan) besuchen, vergeben.

Das Verfahren zur Auswahl dieser Stipendiaten stellt sicher, dass sowohl Leistungskriterien wie auch gesellschaftspolitisch förderungswürdige Gesichtspunkte - Berücksichtigung von weiblichen Schülern und von solchen aus benachteiligten Regionen und Stämmen - Beachtung finden.

Von der Leitung einer der weiterführenden Schulen in Narus bekam die ISS in Bezug auf das Leistungsergebnis der Boma-Schüler folgende Rückmeldung: "Your funds are being well used."

Zwei Vorstände und ein weiteres Mitglied der ISS verschafften sich in 2012 im Rahmen einer Besuchsreise einen Überblick über die Situation in Boma, einem Gebiet, das entlegen und schwierig zu erreichen ist und als benachteiligte Region des Südsudan gilt.

Seit 2006 ist die katholische Kirchengemeinde, die Träger der von der ISS unterstützten Schule ist, ohne Priester, so dass die Initiative bei der Projektumsetzung kommissarisch auf die Kooperation einer örtlichen Selbsthilfeorganisation - Boma Students Association (BSA) - angewiesen ist.

Gespräche mit Mitgliedern der BSA, mit Vertretern der vor Ort tätigen englischen Nichtregierungsorganisation Across und der verwaisten Kirchengemeinde, mit dem Schulleiter und Personen der politischen Gemeinde bekräftigten die Überzeugung, dass es richtig und notwendig ist, hier trotz der Schwierigkeiten verstärkt Hilfe zur Selbsthilfe leisten zu müssen.

Das Besuchsteam der ISS wählte u.a. auch eine neue Stipendiatin für ein Hochschulstudium in Kenia aus. Außerdem wurden vorbereitende Schritte zur Vermittlung einer künftigen Ausbildungspatenschaft durch einen deutschen Spender unternommen.

4. Werbung und Öffentlichkeitsarbeit

Die ISS wirbt für ihre Arbeit vor allem durch ihren Internetauftritt und durch ihre Sudaninfo, die einmal im Jahr erscheint und ausführlich über die Situation im Sudan und im Südsudan sowie über die Arbeit der ISS berichtet. In 2012 hatte die Internetseite der ISS 17.298 Besucher. In unregelmäßiger Folge wird auch in dem monatlich erscheinenden Himmeroder Rundbrief auf Probleme im Sudan und Südsudan aufmerksam gemacht, und es wird aufgerufen, die ISS zu fördern.

Regelmäßig finden Veranstaltungen in Schulen und Gemeinden statt, in denen um die Unterstützung der Menschen und Schulen im Südsudan / Sudan geworben wird. Bei diesen Veranstaltungen werden Flyer der ISS verteilt, die auch weitergegeben werden sollen.

Bei fast allen Veranstaltungen im Kloster Himmerod wird auf die Arbeit der ISS hingewiesen und um Unterstützung geworben.

Es fanden in Deutschland Benefizkonzerte der Pianistin Roswitha Aulenkamp und dem Tenor Theodor Hoffmeyer sowie in Österreich von der Sängerin Genoveva dos Santos und ihrem Pianisten István Mátyás statt, in denen für die ISS gesammelt und über ihre Arbeit berichtet wurde.

Die ISS hält alle 2 Jahre im Kloster Himmerod einen ganztätigen Sudantag ab, so auch in 2012. Die Veranstaltung will einerseits über die aktuelle Lage bzw. Probleme des Süd- und Nordsudan informieren und andererseits für das Anliegen der ISS werben. Sie versteht sich aber auch als Dank an die Spender für die Unterstützung der Arbeit der ISS.

5. Einnahme-/Ausgabenrechnung 01.01.2012 - 31.12.2012

Anfangsguthaben per 01.01.2012 auf Vereinskonten

Sparkasse Mittelmosel26.296,21Euro
Sparkasse Dortmund343,85Euro
Summe26.640,06Euro

Einnahmen

Spenden146.604,34Euro
Sonstige Einnahmen318,59Euro
Summe146.922,93Euro

Ausgaben

I. Förderung von Ausbildungsmaßnahmen (Projektbereich I)
Zuschuss zu Lehrergehältern und Schuladministration der Diözese El Obeid104.480,00Euro
Betrieb einer Grundschule in Boma Up / Gehälter für Lehrer und Schulkoch2.325,76Euro
Ausbildungsstipendien für weiterführenden Schulbesuch von Schülern der Grundschule in Boma Up13.250,00Euro
Sonstige individuelle Ausbildungs-
beihilfen
2.500,00Euro
Summe122.555,76Euro
II. Förderung der pastoralen Arbeit (Projektbereich II)
Zuschuss zu Priestergehältern der Diözese El Obeid4.000,00Euro
Förderung der kath. Gemeinde in Boma0,00Euro
Summe4.000,00Euro
III. Förderung friedenspädagogischer: Maßnahmen im Südsudan/Kuron (Projektbereich III)
Aufwendungen0,00Euro
Summe0,00Euro
IV. Soziale Maßnahmen im Südsudan: Flüchtlingshilfe (Projektbereich IV)
Aufwendungen1.500,00Euro
Summe1.500,00Euro
V. Ausgaben für Projektbegleitung
Projektbesuchsreise von zwei Vorständen im Jahr 20127.434,17Euro
Summe7.434,17Euro
VI. Ausgaben für Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit
Internetauftritt/Hostingkosten195,88Euro
Papier-, Druck-, Portokosten für SudanInfo 20121.780,30Euro
Spendensiegel/DZI665,13Euro
Sonstige Werbungskosten93,66Euro
Summe2.734,97Euro
VII. Verwaltungsausgaben
Kontogebühren428,68Euro
Kosten einer Rücküberweisung144,44Euro
Sachausgaben: Papier, Porto, Toner399,98Euro
Aufwandentschädigungen180,00Euro
Summe1.153,10Euro
Summe gesamt139.378,00Euro

6. Vermögensrechnung

Anfangsguthaben26.640,06Euro
+Einnahmen146.922,93Euro
-Ausgaben139.378,00Euro
=Kontostände per 31.12.201234.184,99Euro
Freiwillige Rücklage3.500,00Euro
Überschussguthaben
ohne freiwillige Rücklage
30.684,99Euro

gez. S.R. Senge
Vorsitzender
Großlittgen, 20. Juli 2013

gez. Prof. Dr. Roth
Stellv. Vorsitzender
Dortmund, 20. Juli 2013

Jahresbericht 2011

Im Jahr 2011 betrugen die Ausgaben der Initiative Sudan 111.584 Euro. Die Ausgaben für Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit sowie Verwaltung machten in 2011 insgesamt 4.684 Euro aus, das sind 4,2 % der Gesamtausgaben. Dieser Anteilswert liegt erheblich unter der vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen / DZI gesetzten Obergrenze von 30 %. Jeder gespendete Euro kam demnach bis auf wenige Cents bei den Projekten im Südsudan an.

Mit insgesamt 109.676 Euro hatte die Initiative Sudan einen beträchtlichen Rückgang an Einzelspenden im Vergleich zum Vorjahr (2010: 167.333 Euro) zu verzeichnen.

Der Vorstand der Initiative Sudan ist sich bewusst, dass zur Besserung der Verhältnisse größere Anstrengungen bei Werbe- und Informationsmaßnahmen und gezielte Kooperationen mit anderen Hilfswerken zugunsten der Initiative Sudan nötig sind.

Im Mittelpunkt der Hilfen (97.198 Euro, das sind 87 % der Gesamtausgaben) stand die Unterstützung von Schulen mit Zuschüssen zu Lehrergehältern und die Vergabe von Stipendien an Schüler und Studierende.

Daneben wurde mit 4.000 Euro die Diözese El Obeid zur Bezahlung ihrer Priester umd mit 2.000 Euro für das Friedensdorfprojekt in Kuron beigetragen.

Die Projektsituation in den von der Diözese El Obeid unterhaltenen Schulen ist differenziert darzustellen. In dem zum Südsudan gehörenden Gebiet Twic County werden laufend neue Schulen eingerichtet. Es handelt sich um die Grund- bzw. weiterführenden Schulen in Turalei, Mayen Abun, Panlith, Wunrok und Mulbang. Die Schulen in den Nubabergen hingegen sind nur dann geöffnet, wenn die militärische Lage dies erlaubt.

Pater Stephan bereiste vom 18.10. - 2.11.2011 wieder den Südsudan, um ein aktuelles Bild von den Projektstandorten zu erhalten.

Jahresbericht 2010

Insgesamt verfügte die Initiative Sudan im Jahr 2010 über 223.798,62 Euro an Fördermitteln. Der Gesamtbetrag setzt sich zusammen aus dem Anfangsguthaben von 55.424,91 Euro, Einzelspenden von insgesamt 167.333,81 Euro sowie dem Erlös von 631,90 Euro aus dem Verkauf von Info- und Werbematerial und Einnahmen von 408,00 Euro vom Sudantag 2010.

Das Spendenaufkommen ist im Vorjahresvergleich um 38.177,74 Euro gesunken.

Im Berichtsjahr 2010 setzte die Initiative Sudan von den verfügbaren Mitteln 195.250,38 Euro ein. Der größte Posten entfiel mit 164.707,50 Euro auf die Förderung von 11 Schulprojekten und eines Berufsschulzentrums in der Diözese El Obeid, auf die Unterstützung von vier Schulprojekten und die Bereitstellung verschiedener Ausbildungsbeihilfen in der Diözese Torit/Boma sowie einiger weiterer individueller Ausbildungsbeihilfen.

Mit 18.000,00 Euro trug die Initiative Sudan hierbei zur Unterstützung der pastoralen Arbeit in der Diözese El Obeid bei, mit 2.051,50 Euro förderte sie das Friedendorf Kuron.

Verwaltungskosten und Aufwendungen für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit konnten wegen des hohen ehrenamtlichen Engagements die Mitglieder der Initiative Sudan auch 2010 mit 10.491,38 Euro gering gehalten werden.

Neben den Kosten für das Sudan-Info sowie Sachaufwendungen wie Porto und Kontoführung umfasst dieser Posten auch die Ausgaben für die jährliche Projektreise Pater Stephans in den Südsudan.

Per Kontostand vom 31. Dezember 2010 bezifferten sich zu Beginn des Jahres 2011 die Rücklagen der Initiative Sudan auf 28.548,24 Euro.

Jahresbericht 2009

Im Jahr 2009 standen der Initiative Sudan 242.005,32 Euro Fördermittel zur Verügung. Dieser Betrag ergibt sich aus Rücklagen in Höhe von 16.493,77 Euro, Einzelspenden von insgesamt 205.511,55 Euro sowie einer Spende des Kindermissionswerkes für Boma von 20.000,00 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr war damit das Spendenaufkommen um ca. 16.000 Euro geringer.

Von den verfügbaren Mitteln setzte die Initiative Sudan insgesamt 186.580,41 Euro im Verlauf des Berichtsjahres 2009 ein.

Hiervon entfielen 169.996,05 Euro auf die Förderung von Ausbildungsmaßnahmen im Süd- und Mittelsudan, namentlich auf elf Schulprojekte und das Berufsschulzentrum in der Diözese El Obeid, auf drei Schulprojekte und Ausbildungsbeihilfen in der Diözese Torit/Boma sowie auf individuelle Ausbildungsbeihilfen.

Mit rund 6.000 Euro unterstützte die Initiative Sudan die pastorale Arbeit in der Diözese El Obeid. Für soziale Maßnahmen und Hilfen in individuellen Notlagen im Süd- und Mittelsudan wendete sie 2.982,25 Euro auf.

Auch im Jahr 2009 machte es der hohe ehrenamtliche Einsatz der Mitglieder der Initiative Sudan möglich, die Verwaltungskosten mit insgesamt 7.601,85 Euro gering zu halten. Dieser Posten setzt sich aus den Aufwendungen für Papier und Druck des Sudan Infos, weiteren Sachaufwendungen wie Porto und Kontoführung sowie den Kosten der Projektreise Pater Stephans in den Sudan zusammen.

Die Rücklagen der Initiative Sudan beziffern sich damit zu Beginn des Jahres 2010 auf 55.424,91 Euro.

Jahresbericht 2008

In 2008 standen der Initiative Sudan rund 258.066 Euro Fördermittel aus Spenden, Erbschaftsnachlass und Rücklagen zur Verfügung. Das sind 31.000 Euro mehr als im Vorjahr. 233.512 Euro hat das Hilfswerk durch Einzelspenden einschließlich einer Großspende aus einem Nachlass erhalten.

Von den verfügbaren Mitteln wurden im Berichtsjahr insgesamt 241.500 Euro verausgabt. Ca. 85 % davon flossen in die Förderung von Ausbildungsmaßnahmen in Form von Zuschüssen zu Kosten des Schulbetriebes und des Schulausbaus sowie von Ausbildungshilfen.

12 Schulen des Primar- und weiterführenden Bereiches, davon 11 Schulen in den Nubabergen der Diözese El Obeid und einer Grundschule in Boma der Diözese Torit waren in die Förderung einbezogen.

Darüber hinaus unterstützte die Initiative Sudan in 2008 die pastorale Arbeit in der Diözese El Obeid dadurch, dass sie den Lebensunterhalt von Priestern mit 24.000 Euro bezuschusste. Rund 1% der Gesamtausgaben hat die Stiftung für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt. Dank des hohen ehrenamtlichen Einsatzes der Mitglieder war es der Initiative Sudan möglich, ihre Arbeit mit einem Anteil an Verwaltungskosten von knapp 3% zu bestreiten.