IPS-Jahresbericht 2023

Gabriele Haldenwang

Goethestr. 8

69257 Wiesenbach

1.  Zielsetzung

Die Initiative Pater Stephan e.V. (IPS) verfolgt das Ziel, den durch Bürgerkrieg, Unterdrückung und Armut notleidenden Völkern im Sudan und im Südsudan Hilfe zu gewähren. In Ausnahmefällen können auch Hilfsmaßnahmen, die darüber hinausgehen, unterstützt werden. Die Arbeit der IPS wird durch Spenden ermöglicht. Zu den von der IPS geförderten Projekte zählen u.a.:

  • der Aufbau bzw. der Wiederaufbau von Schulen
  • die Ausstattung der Schulen mit Lehr- und Lernmaterialien
  • Bezahlung von Lehrkräften
  • Berufliche Ausbildung und Erwachsenenbildung
  • Begabtenförderung und Studienstipendien
  • Finanzielle Unterstützung bei Internatskosten, Schulgeld und Schulspeisung
  • Lebensmittelhilfe für bedürftige Menschen
  • Hilfe beim Containerversand von Medikamenten und medizinischem Gerät
  • Aufbau und Unterstützung von Frauengruppen
  • Finanzielle Unterstützung der Pfarrgemeinden in den Diözesen El Obeid (Sudan) und Wau sowie Torit (beide Südsudan)

Die Bevölkerung leidet seit Jahrzehnten unter extremer Armut, kriegerischen Auseinandersetzungen und klimatischen Veränderungen. Die IPS konzentriert ihren Einsatz zum einen auf Gebiete der sudanesischen Diözese El Obeid in den Nubabergen. Andere Projektgebiete befinden sich in den südsudanesischen Diözesen Wau und Torit.

Gut ausgebildete Menschen bilden die entscheidende Voraussetzung für eine bessere Zukunft eines Landes. Und so steht die Förderung von Bildung im Zentrum der Arbeit der Initiative Pater Stephan e.V. (IPS). IPS unterstützt die Ausstattung und Instandhaltung von Schulen sowie die Finanzierung von Lehrern, Schulgebühren und Schulessen für hunderte von Schülerinnen und Schülern. Sie trägt auch die Kosten für die Ausbildung von Studenten und sorgt für deren Lebensunterhalt.

Darüber hinaus unterstützt die IPS im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch Kirchengemeinden bei deren pastoralen Aufgaben. Diese Maßnahmen kommen indirekt auch der Bildungsförderung zugute, da die Schulen von den Pfarrgemeinden vor Ort betrieben werden. Hinzu kommen u.a. infrastrukturelle Hilfen bei der Wasserversorgung sowie Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen.

2. Politische Entwicklung im Sudan und Südsudan

SUDAN

Im April 2023 brachen schwere Kämpfe im Sudan aus, die bis heute andauern. Streitkräfte der Militärregierung in der Hauptstadt Khartum kämpfen gegen die aufständische Paramiliz (Rapid Support Forces – RSF) des Generals Dagalo, genannt Hemeti. Chef der Militärregierung ist General al-Burhan. Es tobt ein Machtkampf, der nach und nach immer weitere Teile des Landes erfasst hat. Bemühungen verschiedener Länder, den Konflikt friedlich beizulegen, scheiterten.

Bereits vor Beginn der Kämpfe waren rund 16 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, inzwischen hat sich die Lage noch verschlechtert. Millionen Menschen sind auf der Flucht, sowohl Nahrung als auch Medikamente fehlen. Die staatliche Ordnung ist völlig zusammengebrochen, die Menschen sind der Willkür beider Kriegsparteien hilflos ausgeliefert. Häuser werden zerbombt, Geschäfte geplündert, Frauen und Mädchen vergewaltigt, Menschen aus ihren Häusern gezerrt und getötet. In einigen Landesteilen herrschen Hungersnöte. Beobachter vor Ort mutmaßen, dass die besonders grausamen Milizen Hemetis das ganze Land erobern werden.

SÜDSUDAN

Im Jahr 2023 hat sich die politische Situation erheblich verschlechtert. Bewaffnete Konflikte prägen weiterhin das Land, besonders in der der Region Abyei/Agok. Dort bekämpfen sich unterschiedliche Bevölkerungsgruppen aufgrund ungeklärter Grenzverläufe und Ölvorkommen. Die Situation erscheint sehr verworren und unübersichtlich. Auf jeden Fall haben die anhaltenden Kämpfe bereits viele Opfer gefordert.

Außerdem gab in es vielen Landesteilen wieder schwere Regenfälle und Überschwemmungen. In anderen Regionen herrschten hingegen langanhaltende Dürren. Die oben genannten Konflikte verursachen Flüchtlingsbewegungen in andere Regionen und über die Landesgrenze hinaus . Die größte Herausforderung für den Südsudan sind jedoch die massiven Flüchtlingsströme aus dem Nachbarland Sudan (siehe oben). Denn von dort fliehen immer mehr Menschen vor Gewalt, Zerstörung und Hunger.

Der Mangel an Infrastruktur, an Bildung und die weitgehend fehlende Grundversorgung der Bevölkerung erfordern umfangreiche Hilfe von außen. Verursacht wird dies vor allem durch das weitgehende Fehlen bzw. das Versagen staatlicher Institutionen und durch extreme Korruption bis in die höchsten politischen Kreise.

3. Projektgebiete und Kooperationspartner

Die Hilfsprojekte der IPS im Sudan konzentrieren sich auf die Nubaberge in Südkordofan. Die Nubaberge gehören zur Diözese El Obeid und befinden sich in einem Gebiet, dessen Bevölkerung nicht bereit war, sich dem islamisch- fundamentalistischen Regime in Khartum unterzuordnen. Daran hat sich bis heute nichts geändert, im Gegenteil: durch den Machtkampf im Sudan hat sich die Situation erheblich verschlechtert zu einer humanitären Krise geführt.

Bischof Tombe Trille, Bischof von El Obeid, übergab 2023 den Betrieb der Grund- und der Sekundarschulen wieder an die Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation (BGRRF).

2023 finanzierte die Initiative Pater Stephan (IPS) Lehrergehälter an 18 Schulen in den Nubabergen. Darüber hinaus beteiligte sich die IPS an den Kosten für eine bereits im Bau befindliche Sekundarschule für Mädchen und Jungen in Kauda.

Im Südsudan, in der Region Twic (Warrap State), unterstützt die IPS zusammen mit ihrer Partnerorganisation, der Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation (BGRRF), folgende Ausbildungsprojekte:

  • Schulgebühren und Lehrergehälter für Erwachsenenbildung: Dieses Projekt ist von allergrößter Bedeutung, da mehr als 80 Prozent der Bewohner Analphabeten sind. Besonders Frauen sind davon besonders betroffen und haben deshalb in der Arbeitswelt keine Chance auf eine Anstellung.
  • Studiengebühren für zwei Studenten in Juba
  • Schulgebühren und Lehrergehälter für Kriegswaisen und verstoßene Kinder: Die Kämpfe in den Regionen Abyei und Agok hinterlassen viele traumatisierte Kinder, die ihre Eltern verloren haben, und ebenso traumatisierte Väter oder Mütter, die ihre Kinder nicht mehr versorgen können und sich selbst überlassen.

– In Narus (Eastern Equatoria), das zur Diözese Torit zählt, sorgt die IPS – zusammen mit der St. Patrick’s Missionary Society aus Irland – dafür, dass 72 Schülerinnen und Schüler aus Boma (Jonglei State, Südsudan), eine Schulausbildung an Grund- und Sekundarschulen machen können, indem sie die Schul- und Internatskosten übernimmt.

– Darüber hinaus finanzierte die IPS eine Umzäunung des Geländes der St. Bakhita Mädchen-Grundschule.

– In der St. Patrick’s Sekundarschule für Jungen bezahlte die IPS zudem die Gehälter für 13 Lehrer.

– Des Weiteren unterstützt die IPS die Internatsschulen durch die Anschaffung von Hygieneartikeln für zwei Mädchenschulen im Jahr 2023.

Die Schulen in Narus stehen unter der Leitung der Pfarrgemeinde St. Joseph’s, die zur St.Patricks‘ Missionary Society aus Irland gehören.

– in Kenia fördert die IPS noch eine Schülerin aus Boma. Sie besucht seit 2023 die Butere-High-School in Kagamega.

Die IPS arbeitet im Rahmen der Projekte mit folgenden Organisationen zusammen:

  • Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation (BGRRF), Nairobi, Kenia, bzw. Juba, Südsudan
  • Comboni Missionare Deutschland/Missionsprokura, Ellwangen
  • St. Patrick’s Missionary Society, Kiltegan, Irland

Unsere Partnerorganisation Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation (BGRRF) hat ihren Hauptsitz im Mai 2023 nach Juba, Südsudan, verlegt. In Nairobi (Kenia) besteht aber weiter ein Verbindungsbüro. IPS hat sich an den Umzugskosten beteiligt.

4. Organisationsaufbau und Mitgliederzahl der IPS

Pater Stephan gründete 1998 seine Hilfsorganisation. Seit 2003 ist sie als Verein beim Registergericht Wittlich eingetragen. Sie hat ihren Sitz am Kloster Himmerod in 54534 Großlittgen in der Eifel.

Die Organisation wird vom Vorstand geleitet.

Der Vorstand im Sinne des § 26 BGB besteht aus dem/der Vorsitzenden, einem/einer stellvertretenden Vorsitzenden als Geschäftsführer:in, einem/einer Schatzmeister:in und einem/einer Schriftführer:in. Jeweils zwei Vorstandsmitglieder sind gemeinschaftlich zur Vertretung des Vereins berechtigt.

Die Vorstandsmitglieder treffen sich mindestens dreimal jährlich und sind ehrenamtlich tätig. Der Vorstand setzt sich zurzeit aus den folgenden Personen zusammen:

  1. Pater Stephan Reimund Senge (erster Vorsitzender)
  2. Gabriele Haldenwang (stellvertretende Vorsitzende)
  3. Dr. Bernhard Löderbusch (Schatzmeister)
  4. Richard Thonius (Schriftführer)

Alle Vorstandsmitglieder betätigen sich ehrenamtlich, jeweils zwei von ihnen sind zur gemeinschaftlichen Vertretung berechtigt.

Die Entlastung des Vorstands für das Jahr 2022 fand auf der Mitgliederversammlung im September 2023 statt. Der Vorstand wurde dabei von allen Mitgliedern entlastet. Vorstandssitzungen fanden statt am: 10. März, 17. Juli (per Videokonferenz), 16. Dezember 2023. Zu den jeweiligen Sitzungen wurden bei Bedarf weitere Mitglieder in beratender Funktion hinzugezogen.

Die Mitgliederversammlung überwacht das Leitungsorgan (den Vorstand). Sie wird gebildet aus sämtlichen Vereinsmitgliedern, tritt jährlich einmal zusammen und hatte Ende 2023 insgesamt 30 Mitglieder. Die Hauptaufgaben der Mitgliederversammlung sind die Berufung des Vorstandes und seine Entlastung auf der Grundlage von Prüfberichten zweier unabhängiger Kassenprüfer. Eine ordentliche Mitgliederversammlung fand am 9. September 2023 statt.

Die Geschäftstätigkeit der IPS richtet sich nach ihrer Satzung in der aktuellen Fassung vom 15.10.2022, eingetragen in das Vereinsregister am 01.02.2023. Der volle Wortlaut der Satzung kann auf unserer Homepage unter www.initiative-paterstephan.de unter dem Punkt „über uns“ eingesehen werden.

5.  Rechnungslegung

Der Vorstand der IPS hat auch für 2023, wie in den Vorjahren, den Jahresabschluss in Form einer Einnahmen- und Ausgaben-, sowie einer Vermögensrechnung erstellt. Zwei vom Leitungsgremium unabhängige Kassenprüfer haben den Abschluss sachlich und rechnerisch geprüft und ohne Beanstandungen angenommen. Der Mitgliederversammlung wird voraussichtlich im September 2024 vorgeschlagen, dem Vorstand für das Jahr 2023 Entlastung zu erteilen. Der Abschluss wird auf der Homepage der IPS als Anhang zum Jahresbericht veröffentlicht (www.initiative- paterstephan.de/Ihre-Hilfe/Jahresberichte).

Außerdem wird der Abschluss 2023 – wie in den Vorjahren – dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) im Rahmen des Antrages zur Berechtigung der Fortführung des DZI-Spendensiegels für das Jahr 2025 vorgelegt.

Am Jahresende verzeichnete die IPS einen Einnahmen-Überschuss in Höhe von 72.806,66 Euro. Dieser Überschuss ist vor allem auf Erbschaften und ganz besonders auf Großspenden zurückzuführen, die der Verein nicht sofort und ohne entsprechende Prüfung von Projekten verausgaben konnte und wollte.

Von dem Überschuss sind 10.000 Euro weiterhin als Vorsichtsmaßnahme in eine freiwillige Rücklage eingebracht.

DZI-Siegel für 2023

So hat das DZI unseren Antrag auf Verlängerung des Spenden-Siegels für den Zeitraum 01.01.2023 bis 31.12.2023 angenommen und nach intensiver und umfassender Prüfung der entsprechenden Jahresabschlüsse und Jahresberichte festgestellt, dass die Organisation Initiative Pater Stephan e.V. die Spenden- Siegel-Standards umfassend erfüllt. Dies ist dem Vorstand der IPS e.V. mit Schreiben des DZI vom 12.01.2023 mitgeteilt worden. Damit wurde auch die Berechtigung zur Fortführung des Spendensiegel im Jahr 2023 erteilt.

DZI-Siegel für 2024.

Die IPS e. V. hat ebenfalls das Spendensiegel für das laufende Jahr 2024 erhalten. Grundlage hierfür war der Abschluss des Jahres 2022, der ebenfalls geprüft wurde und die Spendensiegel Standards vollumfänglich erfüllt hat. Dies ist dem Vorstand mit Schreiben vom 18.01.2024 mitgeteilt worden.

Nach DZI-Kriterien ist der Verwaltungskostenanteil besonders niedrig, da er erheblich unter der Grenze von 10 Prozent liegt. Dieser niedrige Satz erklärt sich aus dem intensiven ehrenamtlichen Einsatz der IPS-Mitarbeiter. Jeder gespendete Euro wurde demnach fast vollständig für Satzungszwecke verwendet

6.  Projektbeschreibung und Projektbegleitung

Wie aus der Einnahmen- und Ausgabenrechnung 2023 ersichtlich ist, unterteilen sich die Fördermaßnahmen der IPS im Wesentlichen in die folgenden Projektbereiche:

  1. Förderung von Schulen und von Ausbildungsmaßnahmen
  2. Vergabe von Ausbildungsstipendien
  3. Förderung pastoraler Arbeit in Twic und in Nuba
  4. Beitrag zur Projektunterstützung
  5. Ausgaben für Projektbegleitung
  6. Ausgaben für Öffentlichkeitsarbeit und allgemeine Werbung
  7. Ausgaben für soziale Maßnahmen im Sudan und Südsudan
  8. Verwaltungsausgaben

Die IPS hat maßgeblich zur Förderung von Schulen- und Ausbildungsstipendien, darunter auch ein erheblicher Teil an Lehrergehältern sowie zur Beschaffung und Bezahlung der von Lehrmaterialien für diese Institutionen beigetragen. Die Schulen weisen durchweg einen hohen Leistungsstandard auf und genießen im Gegensatz zu den staatlichen Bildungseinrichtungen einen sehr guten Ruf. Sie sehen sich einer Nachfrage gegenüber, die sie nur teilweise bewältigen können. Aus Kapazitätsgründen müssen ca. 75 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die eine Schule besuchen wollen, abgewiesen werden. Eine überaus bedauerliche Situation.

Darüber hinaus ist es der IPS durch eine Spende eines unserer Mitglieder ermöglicht worden, das Frauenzentrum in Kauda (Nubaberge) mitzufinanzieren. Ein Teil der von der IPS bereitgestellten Fördergelder floss in die Projektverwaltung im Sudan und Südsudan.

Das Büro sowie alle damit verbundenen Organisationseinheiten zur Erfüllung der Aufgaben der Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation (BGRRF) in Nairobi (Kenia) wurden – bis auf zwei Mitarbeiter – am 31. Mai 2023 nach Juba (Südsudan) verlegt.

Die IPS hat im Jahr 2023 Schulgebühren und Internatskosten für Schülerinnen und Schüler aus Boma übernommen, die in Narus (Südsudan) die Schule besuchten. Eine Schülerin aus Boma besucht in Kenia die weiterführende Schule. Außerdem erhielt ein Student ein Stipendium in Juba.

Darüber hinaus finanzierte die IPS Gehälter für 13 Lehrer an der St. Patrick’s Secondary Boys School in Nadapal nahe Narus. Auch leistete die IPS einen großen Beitrag zur Beschaffung von Hygieneartikeln für Mädchen in der St. Bakhita Girls Primary School und der St. Bakhita Girls Secondary School in Narus, damit diese weiterhin am Schulunterricht teilnehmen können.

Die Initiative Pater Stephan e.V. (IPS) unterstützt folgende Bildungseinrichtungen:

  • Twic County (Südsudan, Region Turalei und Region Agok/Abyei): Erwachsenenbildung, Unterricht für Waisen- und verstoßene Kinder; Lebensmittelhilfe in den Pfarrgemeinden
  • Nubaberge (Sudan): Hier wurden 125 Lehrer mitfinanziert. Zudem unterstützte die IPS den Ausbau der Bishop-Macram-Secondary-School in Kauda und leistete Lebensmittelhilfe für die Pfarrgemeinden und für Kriegsflüchtlinge aus dem Sudan.
  • In Narus (Südsudan) arbeitet die IPS mit den St Patrick’s Missonaries zusammen. Diese unterhalten in Narus 5 Schulen, 3 Grundschulen und 2 Sekundarschulen. In allen Schulen unterstützt die Initiative Pater Stephan Schülerinnen und Schüler aus Boma.(Boma liegt im Südosten des Südsudans in der Provinz Jonglei.) Zudem erhielt die Schule Gelder für eigenständigen Gemüseanbau. Dieses Selbstversorgungsprojekt ist sehr erfolgreich!

Die Stiftung eines bekannten deutschen Unternehmens stellte erneut eine Großspende in Höhe von 30.000 Euro für humanitäre Lebensmittelhilfen zur Verfügung. Die Spende wurde auch in diesem Jahr wieder für bedürftige Menschen in der Region Twic und in der Sonderverwaltungszone Abyei verwendet. Dort werden die Menschen von Überfällen verfeindeter Stämme heimgesucht.

Mittlerweile müssen zusätzlich auch noch die Flüchtlinge aus dem Sudan versorgt werden, die dem dortigen Krieg und Machtkampf zweier Generäle entfliehen.

Mit dieser großzügigen Spende konnten erstmals auch Flüchtlingsfamilien vor dem Hungertod gerettet werden. Es bleibt zu hoffen, dass die IPS auch zukünftig die Möglichkeit haben wird, solche Aktionen umzusetzen, deren Dringlichkeit durch die Folgen des Kriegs im Sudan stark angestiegen ist.

Die Missionsstationen sind von größter Bedeutung für die Umsetzung der Projekte. Deshalb unterstützte die IPS die pastorale Arbeit in den Gemeinden in Twic und den Nubabergen. Diese Ausgaben kommen der Bildungsförderung indirekt zugute, da die Gemeinden im Rahmen ihrer pastoralen Tätigkeit zugleich auch in die Betreuung der Schulen eingebunden sind.

Pater Stephan unternahm im Jahr 2023 mit einer Begleitperson eine Projektreise in die Nubaberge (Südkordofan, Sudan). Gabriele Haldenwang und Dr. Bernhard Löderbusch reisten nach Nairobi, und nach Juba, um mit Mitarbeitern der Partnerorganisation Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation (BGRRF) über die Durchführung der laufenden und neuen Projekte zu sprechen. Unter anderem wurde auch der Umzug von BGRRF von Nairobi nach Juba besprochen.

7.  Werbung und Öffentlichkeitsarbeit

Die IPS informiert regelmäßig über ihre Arbeit in den Projektgebieten und über aktuelle Ereignisse auf ihrer Homepage unter www.initiative-paterstephan.de. Zudem erscheint in der Regel auch einmal im Jahr eine Informationsbroschüre. Sie wird allen Spendern und Interessierten zugeschickt, um ausführlich über die Projekte der IPS und die Verwendung der Spendengelder im Sudan und im Südsudan zu berichten. Hiermit verweisen wir auch auf unsere IPS- Informationsbroschüre 2022/2023, die im Laufe des Jahres erscheinen wird. Sie wird auf Anfrage gerne zugesendet.

In dem monatlich erscheinenden Himmeroder Rundbrief macht Pater Stephan auf Probleme in den Nubabergen und im Südsudan aufmerksam und bittet um Unterstützung für die Arbeit der IPS. Pater Stephan gab auch einige Interviews im Radio und Fernsehen.

In unregelmäßiger Reihenfolge finden Veranstaltungen im Kloster Himmerod, an Schulen und in Kirchengemeinden statt. Dabei wird über das Engagement von Pater Stephan und der IPS im Sudan und Südsudan gesprochen und um Unterstützung für die Schulen und notleidenden Menschen im Sudan und Südsudan gebeten. Bei diesen Veranstaltungen verteilt die Initiative Pater Stephan e.V. ihr Informationsmaterial mit der Bitte, es an andere weiterzugeben.

Der Vorstand bedankt sich herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern für ihre herausragende Unterstützung. Ebenso gilt unser Dank unseren ehrenamtlichen Mitgliedern.

Ganz besonders danken wir allen Personen, die unter extremen, zum Teil lebensgefährlichen Bedingungen dabei helfen, die Projekte zu realisieren.

gez. Gabriele Haldenwang                                                         August 2023

stellvertretende Vorsitzende

für den Vorstand

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Einnahmen- und Ausgaben-Rechnung Initiative Pater Stephan e.V. 1.01.2023 – 31.12.2023

Anfangsguthaben der Konten per 01.01.2023:116.382,21 €
  
Gesamteinnahmen per 31.12.2023:276.771,96 €
1. Reguläre Bar- und Einzelspenden  102.077,18 € 
2. Außerordentliche Einzelspenden  174.694,78 €
Erbschaft
Großspenden
20.647,80 €
154.046,98 €
Gesamtausgaben per 31.12.2023 320.347,51 €
1. Förderung von Schulen und von Ausbildungsmassnahmen  -168.545,00 € 
Lehrergehälter für St. Patrick, Narus, Südsudan
Lehrergehälter für Nubaberge, Sudan
Erwachsenenbildung fuer Twic und Südsudan
Ausrüstung für Sec.-School Kauda Nubaberge, Sudan
Schulgebühren für Waisenkinder Twic, Südsudan
Ausrüstung / Zaun f. St. Bakhita Sec.-School, Narus, Südsudan
Schulgebühren für Boma Students in Narus, Südsudan
Unterstützung der Projekt- u. Schulverwaltung durch BGRRF  

2. Vergabe von Ausbildungsstipendien
-18.600,00 €
-56.230,00 €
-10.300,00 €
-25.000,00 €
-11.670,00 €
-5.345,00 €
-8.150,00 €
-33.250,00 €

-9.315,18 €
3. Unterstützung von Pfarrgemeinden in Twic und in Nuba -38.779,91 €
Lebensmittelhilfe für Pfarrgemeinden
Förderung Sisters and Daughters of St. Anne
Unterstützung der Pfarrgemeinden im Sudan und Südsudan  

4. Ausgaben für Projektbegleitung
-14.060,00 €
-6.550,00 €
-18.169,91 €  

-27.575,08 €
5. Ausgaben für Öffentlichkeitsarbeit und allgemeine Werbung 
-6.320,53 €
6. Ausgaben für soziale Massnahmen im Sudan und Südsudan-63.559,09 €
Lebensmittel und Saatgut als humanitäre Schnellhilfe
Lebensmittel-Nothilfe f. Binnenflüchtlinge, Sudan, Nubaberge
Unterstützung bei teilw. Büroverlegung nach Juba, Südsudan
finanzielle Unterstützung zur Gedenkfeier anlässlich des
Todes von Bischof Macram  


7. Verwaltungsausgaben
-30.000,00 €
-20.000,00 €
-8.146,17 €
-5.412,92 €
 


-6.252,72 €
 
Gesamtergebnis und Kontostand per 31.12.202372.806,66 €

Vermögensrechnung 01.01.2023 – 31.12.2023

Anfangsguthaben
(+) Gesamteinnahmen
(./.) Gesamtausgaben
116.382,21 €
276.771,96 €
320.347,51 €
Kontostand per. 31.12.2023 72.806,66 €
Freiwillige Ruecklage10.000,00 €
Überschuss 62.806,66 €

Dr. Bernhard Loederbusch                                                                                                    Gabriele Haldenwang

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Bischof Paride Taban ist tot

Er setzte sich unerschrocken für Frieden und Gerechtigkeit im Südsudan ein

Bischof Paride Taban (re.) und Bischof Macram Max Gassis
Bischof Paride Taban (re.) und Bischof Macram Max Gassis

Der emeritierte Bischof Paride Taban starb Anfang des Monats in der kenianischen Hauptstadt Nairobi im Alter von 87 Jahren. Geboren 1936, trat er sein bischöfliches Amt 1980 als Weihbischof in der Erzdiözese Juba im Südsudan an und wurde 1983 zum ersten Bischof von Torit ernannt. Aufgrund des Bürgerkrieges zwischen Nord- und  Südsudan musste er 1984 ins Exil fliehen.

Humanitäre Initiativen

Taban war Mitbegründer des Südsudanesischen Kirchenrats, der zahlreiche ökumenische Initiativen ins Leben rief, darunter Entwicklungsarbeit, humanitäre Hilfe und die Ausbildung von Führungskräften.     

Zudem gründete er das Friedensdorf in Kuron, eine Art Leuchtturmprojekt für den Frieden im krisengeschüttelten Südsudan.

2013 erhielt er den Sergio-Viera-de-Mello-Friedenspreis der Vereinten Nationen. Damit ehrte die UN sein außergewöhnliches Engagement für die Versöhnung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen.

Mitstreiter von Bischof Macram Max Gassis

Taban war auch ein sehr guter Freund und Mitstreiter des kürzlich verstorbenen Bischofs Macram Max Gassis. Mit ihm ist nun erneut ein unermüdlicher Kämpfer für Frieden und Gerechtigkeit im Südsudan gestorben. Es ist ein großer Verlust.

Pater Stephan von IPS hat am Trauergottesdienst in der südsudanesischen Hauptstadt Juba teilgenommen. Durch Bischof Paride Taban war Pater Stephan erst in den Südsudan gekommen und sehr eng mit ihm verbunden. (gh/um)

Quellen: UN/EYE-Radio/Fides/IPS

Fotos: IPS

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Krieg im Sudan geht weiter

Der fast vergessene Krieg im Sudan geht weiter und er fordert viele Opfer. Millionen Menschen sind auf der Flucht, sowohl Nahrung als auch Medikamente fehlen. IPS hilft und bittet dafür um Spenden.

Laster bringen Flüchtlinge aus dem Sudan in den Südsudan
Laster bringen Binnenflüchtlinge innerhalb des Sudans in die Nubaberge (Foto: IPS)

Die schlechten Nachrichten aus dem Sudan reißen nicht ab: Laut ZDF-Informationen flüchten 1,2 Millionen Menschen aus dem Sudan, viele von ihnen in die Nachbarländer Südsudan, Tschad, Zentralafrikanische Republik und Äthiopien. Die Vereinten Nationen melden aktuell insgesam 5,5 Millionen Flüchtlinge, darunter über 4 Millionen Binnenflüchtlinge.

4,2 Millionen Binnenflüchtlinge

Nach Angaben der UN-Flüchtlingshilfe sind die meisten Flüchtlinge, die in den Südsudan kommen (rund 250.000), Rückkehrerinnen aus dem Sudan. Demnach suchen zur selben Zeit 4,2 Millionen Menschen innerhalb des Sudans Schutz vor dem Krieg. Sie fliehen unter anderem in die Nubaberge, weil ihnen die Mittel fehlen, das Land zu verlassen. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen bezeichnet den Krieg im Sudan als einen der „aktuell verheerendsten Kriege“.

Die Flüchtlinge sind Opfer eines Machtkampfes zwischen dem sudanesischen Militär und Milizen (Rapid Support Forces – RSF), die schon in früheren Konflikten in Darfur (Sudan) zigtausende Menschen ermordet haben. 

Der Krieg geht weiter: Sudan-Flüchtlinge im Südsudan
Der Krieg geht weiter: Binnenflüchtlinge in den Nubabergen im Sudan (Foto: IPS)

Medizinische Versorgung zusammengebrochen

Die medizinische Versorgung ist laut UN weitgehend zusammengebrochen. Seuchen wie die Cholera drohen und rund 1.200 Kinder seien aufgrund von Mangelernährung und Maserninfektionen gestorben. Die Bilanz des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) lautet: „Die humanitäre Lage im Lande verschärft sich durch den Mangel an Nahrungsmitteln, Wasser, Medikamenten und Treibstoff, den eingeschränkten Zugang zu Kommunikationsmitteln und Elektrizität sowie die explodierenden Preise für lebenswichtige Güter.“ 

Die Initiative Pater Stephan hilft

Die Initiative Pater Stephan e.V. (IPS) hat bereits Geldmittel zur Verfügung gestellt: Damit konnten 1.200 Flüchtlinge und Rückkehrer, die in den Nubabergen ankamen, mit Lebensmittel versorgt werden. Dies ist natürlich nicht genug, denn viele Menschen benötigen weiterhin unsere Hilfe.

IPS hat natürlich nur begrenzte finanzielle Möglichkeiten, die sich aber mit Spenden erweitern lassen.

Deshalb bitten wir Sie um großzügige Unterstützung für die notleidenden Flüchtlinge, hauptsächlich Kranke, körperlich Beeinträchtigte, unbegleitete Kinder und alleinstehende Frauen mit Kindern.  (um)

Für Ihre Hilfe steht folgende Bankverbindung zur Verfügung:

Initiative Pater Stephan e.V.
Sparkasse Mittelmosel
Konto-Nr.: 600 324 48
BLZ: 587 512 30
IBAN: DE 92 5875 1230 0060 0324 48
SWIFT-BIC: MALADE51BKS

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Bischof Macram ist von uns gegangen

Der Tod von Bischof Macram Max Gassis lässt eine wichtige Stimme für den Frieden im Sudan und Südsudan für immer verstummen

Bischof Macram Max Gassis
Bischof Macram Max Gassis *21. Sept. 1938 + 4. Juni 2023

Mit tiefer Trauer und schwerem Herzen nehmen wir Abschied von Bischof Macram Max Gassis, einem wahren Humanisten und einem lieben Freund der Initiative Pater Stephan e.V. (IPS). Er war ein unermüdlichen Kämpfer für Menschlichkeit, Bildung und Entwicklung.

Bischof Macram starb am 4. Juni 2023 im Alter von 84 Jahren und hinterlässt ein außergewöhnliches Vermächtnis.  

Mit großer Hingabe und unermüdlicher Energie kämpfte er für die Menschen in den Nubabergen im Sudan und in der Region Twic im Südsudan. Er setzte sich vor allem für die Entwicklung der von Kriegen gezeichneten Länder ein.  

Bischof Macram war ein Mann von tiefem Mitgefühl, dessen Einsatz für das Wohl anderer keine Grenzen zu kennen schien. Durch seine bemerkenswerte Arbeit brachte er Hoffnung in Gemeinschaften, die von Konflikten und Not schwer gezeichnet waren.

Unermüdlich auf das Leid der Menschen aufmerksam gemacht

Im Laufe seines Lebens stellte sich Bischof Macram furchtlos den Herausforderungen, mit denen die Menschen in den Nubabergen und im Südsudan konfrontiert waren. Er arbeitete unermüdlich daran, die Weltöffentlichkeit auf das Leid der Menschen aufmerksam zu machen. In seinen engagierten Auftritten im Ausland legte er schonungslos die Christenverfolgungen und vielfachen Menschenrechtsverletzungen im Sudan offen. Deshalb verfolgte ihn das islamisch-fundamentalistische Regime und sein Leben war in Gefahr, was ihn wiederum ins Exil zwang.

Schulen gebaut und Bildungsprogramme ins Leben gerufen

Bischof Macrams Glaube an die Kraft der Bildung war tief verwurzelt und veranlasste ihn zur Gründung von Schulen und Bildungsprogrammen.  So konnten und können Generationen von jungen Menschen das Wissen und die Chancen für eine bessere Zukunft erhalten. Denn er war davon überzeugt, dass Bildung der Schlüssel ist, um den Teufelskreis von Armut und Gewalt zu durchbrechen.

Krankenhäuser und Brunnen errichtet

Darüber hinaus ließ er Krankenhäuser bauen und Brunnen errichten, damit die Menschen Zugang zu sauberem Wasser erhielten. Um seine Ziele zu verwirklichen, reiste er vom Exil in Nairobi aus um die Welt: Er fungierte dabei als Stimme der Menschen in den Nubabergen und im Südsudan und sammelte Gelder für seine Hilfsprojekte.

Wir von der IPS unterstützen diese Projekte seit über 20 Jahren und werden dies auch weiterhin tun.

Bischof Macram mit südsudanesischen Gemeindepriestern
Bischof Macram mit südsudanesischen Gemeindepriestern
Bischof Macram mit Ordensschwestern im Südsudan
Bischof Macram mit Ordensschwestern im Südsudan
Der Bischof in der Abtei Himmerod anläßlich der Weltgebetsnacht
Der Bischof in der Abtei Himmerod anläßlich der Weltgebetsnacht

Geschätzter und respektierter Freund

Bischof Macram war ein geschätzter und respektierter Freund unserer Initiative und teilte unsere Vision einer gerechten Welt ohne Konflikte und Zwietracht.  Die Zusammenarbeit mit ihm und seine Freundschaft waren für uns von unschätzbarem Wert.

Wir werden ihn sehr vermissen und uns weiter von seiner Vision leiten lassen.

Möge er in Frieden ruhen

Der Vorstand der Initiative Pater Stephan

(Text: G. Haldenwang/U. Mannsbart; Fotos: IPS)

Anmerkung der Redaktion: Wer gerne mehr über Bischof Macram erfahren möchte, dem sei die Biographie „An Angry Shepard: Sudanese Bishop Macram Max Gassis“ empfohlen. Geschrieben hat sie John Ashworth (Verlag: Paulines Publications Africa, 2021; ISBN: 996660216X, 9789966602169; 276 Seiten)

Deckblatt_an angry shepard

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Schnelle Hilfe gefragt!

Tausende Menschen fliehen vor Krieg im Sudan in den Südsudan. (© UNICEF/UN0831619/AFP)
Krieg im Sudan: Tausende Menschen in den Südsudan. Das betrifft insbesondere viele KInder, wie einem Bericht von UNICEF zu entnehmen ist © UNICEF/UN0831619/AFP

Tausende Kriegsflüchtlinge aus dem Sudan brauchen unsere Hilfe!

Der Krieg im Sudan hat einen wachsenden Flüchtlingsstrom in den Südsudan ausgelöst. Diese Flüchtlinge treffen auf eine ohnehin prekäre Versorgungslage im Südsudan, wo Naturkatastrophen, bewaffnete Konflikte und Ernteausfälle das Leben der einheimischen Familien extrem erschweren. Davon sind insbesondere die Kinder betroffen, worauf ein ausführlicher Artikel von Unicef eingeht. Den dazu Artikel finden sie hier.

Die Initiative Pater Stephan e.V. möchte diesen Menschen in der akuten Notlage mit Nahrungsmitteln und Medikamenten helfen.

Um diese Nothilfe leisten zu können, brauchen wir Ihre finanzielle Unterstützung und bitten sie deshalb um eine großzügige Spende:

Spendenkonto:
Initiative Pater Stephan e.V.
Sparkasse Mittelmosel
Konto-Nr.: 600 324 48
BLZ: 587 512 30
IBAN: DE 92 5875 1230 0060 0324 48
SWIFT-BIC: MALADE51BKS

Vielen Dank!

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Alltag im Südsudan: ein Podcast-Tipp

Podcast des Deutschlandfunks über den schwierigen Alltag im Südsudan
In einem informativen Podcast des Deutschlandfunks beschreibt die Autorin Anne Allmeling die äußerst schwierigen Alltagsumstände der Menschen im Südsudan. Hunger, Gewalt, Korruption, die Auswirkungen der Pandemie, Naturkatastrophen, eine extreme hohe Kindersterblichkeit und generelle Unsicherheit bestimmen das Leben der meisten Menschen im Südsudan. Aber es gibt nicht nur Negatives aus dem Alltag im Südsudan zu berichten: „Auch wenn es im Südsudan an fast allem mangelt, so gibt es doch Fortschritte“, heißt es in dem Beitrag. Auch um solche Beispiele geht es in dem Podcast.

Hier der Link zu diesem hörenswerten Bericht:
https://www.deutschlandfunk.de/audiothek?drsearch%3AsearchText=Alltag%20im%20S%C3%BCdsudan&drsearch%3Astations=4f8db02a-35ae-4b78-9cd0-86b177726ec0

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Die Flüchtlingshilfe ist gefährdet

Ukraine-Krieg, Corona und Klimawandel gefährden Flüchtlingshilfe

Die Corona-Pandemie, klimabedingte Krisen und der Ukraine-Krieg verschärfen derzeit soziale Spannungen und schwächen vor allem stark gefährdete Bevölkerungsgruppen. Dadurch ist im Südsudan und anderen Ländern die Flüchtlingshilfe gefährdet. Auf diese besorgniserregende Entwicklung macht die UNO-Flüchtlingshilfe aufmerksam. 

Flüchtlinge warten auf Lebensmittel in Yida im Südsdan
Flüchtlinge warten auf die Verteilung von Lebensmitteln im Flüchtlingscamp Yida im Südsudan

Wegen Kostensteigerung ist die Flüchtlingshilfe gefährdet

Insbesondere der Ukraine-Krieg verschärft die Lage: „Ärmere, von Konflikten und Flüchtlingskrisen betroffene Länder müssen am stärksten unter den globalen Folgen des Krieges leiden“, erklärt Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, dem nationalen Partner des UN-Flüchtlingshilfswerks. Sie werden durch den eklatanten Anstieg der Rohstoff-, Düngemittel- und Lebensmittelpreise und die Unterbrechung der Versorgungsketten vor zusätzliche Herausforderungen gestellt. „Durch den Ukraine-Krieg, die Nahrungsmittelknappheit und Preisanstiege nehmen Armut und Hunger zu. Dies wird vor allem vulnerable Menschen treffen. Um die Not lindern zu können, ist eine enge, konzertierte internationale Kooperation erforderlich“, sagt Ruhenstroth-Bauer. 

Weniger Schulbildung und Unterkünfte für Flüchtlinge

Aufgrund der weltweit gestiegenen Kosten benötigt der UNHCR aktuell mehr als eine Milliarde US-Dollar, um zusätzliche Hilfsmaßnahmen für die Ukraine finanzieren und das Niveau für die UNHCR-Operationen außerhalb der Ukraine auf dem Niveau von 2021 halten zu können. Ohne diese Gelder müssten Schutz- und Hilfsleistungen bei den wichtigsten Operationen drastisch gekürzt werden – mit fatalen Folgen: Zwölf Prozent weniger Flüchtlingskinder hätten dann Zugang zu Schulbildung und 25 Prozent weniger Vertriebene erhielten ausreichende Unterkünfte. 

Hilfseinsätze bereits jetzt drastisch unterfinanziert

Der UNHCR hat zwölf Hilfseinsätze identifiziert, die bereits jetzt drastisch unterfinanziert sind. In diesen Ländern leben mehr als 40 Millionen Menschen, für die der UNHCR zuständig ist. Die Hilfsmaßnahmen dort haben einen Gesamtbedarf von rund 3,6 Milliarden US-Dollar, der bisher lediglich zu 22 Prozent finanziert ist. In den betroffenen Ländern sind nur zwischen 16 und 29 Prozent der benötigten Hilfsgelder angekommen: Uganda (16), Demokratische Republik Kongo (16), Sudan (17), Irak (18), Tschad (20), Äthiopien (20), Südsudan (20), Jemen (22), Bangladesch (26), Jordanien (27), Libanon (28) und Kolumbien (29). 

 Text: ots /um; Foto: ips

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1,7 Millionen Hungernde im Südsudan ohne Nahrung

Das Welternährungsprogramm kann Hungernde im Südsudan nicht versorgen, weil Spenden fehlen

Das Welternährungsprogramm (WFP) ist gezwungen, Essensrationen für 1,7 Millionen Hungernde im Südsudan auszusetzen. Als Grund gibt die UN-Organisation an, dass die finanziellen Mittel erschöpft seien. Dies berichtet die Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Demnach reicht das Geld nur noch für 4,4 Millionen Menschen, berichtete Adeyinka Badejo-Sanogo, die amtierende WFP-Direktorin im Südsudan aus der Hauptstadt Juba.

Wie die Agentur weiter mitteilt, hatten die Rationen mit Getreide, Hülsenfrüchten, Speiseöl und Salz im vergangenen Jahr schon einmal halbiert werden müssen. Zwei Drittel der gut elf Millionen Einwohner brauchten eigentlich Unterstützung. „Wir arbeiten, um eine Hungersnot abzuwenden“, sagte Badejo-Sanogo laut Keystone-SDA.

Von mehrere Krisen betroffen

Essensverteilung an Bedürftige im Südsudan (Foto: IPS)

Wie auch wir von der Intiative Pater Stephan (IPS) mehrfach berichteten, hat der Südsudan zeitgleich mit mehreren Krisen zu kämpfen. Dazu zählen etwa die Folgen jährlich auftretender schwerer Überschwemmungen und Dürren sowie kriegerische Auseinandersetzungen, unter anderem wegen Streitigkeiten um Landbesitz. Hinzu kommen jetzt auch noch steigende Lebensmittelpreise wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine.

Laut Agentur braucht das WFP nach eigenen Angaben für dieses Jahr 426 Millionen Dollar (rund 406 Mio Euro) für den Südsudan. Das WFP ist eine Unterorganisation der Vereinten Nationen und erhält seine finanziellen Mittel vor allem von reicheren Ländern. (Keystone-SDA/um)

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Hungersnot im Südsudan nach tödlichen Kämpfen

Tödliche Kämpfe um Landbesitz im Gebiet von Twic County und Agok/Abyei lösten zunächst eine Flüchtlingswelle (wir berichteten) und jetzt auch noch eine  Hungersnot im Südsudan aus. Denn die ohnehin schwierige Versorgung mit Lebensmitteln ist mittlerweile fast vollständig zusammengebrochen. Dies berichtet Pfarrer Kuol aus der Gemeinde Mayen Abun. Demnach sind in den letzten Tagen bereits mehrere Kinder verhungert. Es gibt keine Nahrungsmittel und nicht genügend Wasser. Zudem beschreibt Pfarrer Kuol die hygienischen Zustände als katastrophal.

Flüchtlinge in Mayen Abun (Südsudan), einer Pfarrgemeinde die von der Initiative Pater Stephan e.V. unterstützt wird.
Flüchtlinge in Mayen Abun (Südsudan), einer Pfarrgemeinde die von der Initiative Pater Stephan e.V. unterstützt wird. Die Menschen fliehen vor tödlichen Konflikten in Agok. Dort kämpfen verschiedene Stämme um Landbesitz. Inzwischen herrscht zudem eine Hungersnot, mehrere Kinder sind bereits verhungert.

Bischof appelliert an Konfliktparteien

Inzwischen hat sich der emeritierte Bischof von El Obeid Macram Max Gassis eingeschaltet. In einem offenen Brief ruft er die verfeindeten Parteien dazu auf, die Kämpfe einzustellen und den Konflikt durch einen Dialog friedlich zu lösen. Der Bischof unterstützt seit vielen Jahren mit seiner Hilfsorganisation BGRRF (Bishop Gassis Relief and Rescue Foundation) Gemeinden, Schulen und Ausbildungsstätten in den Regionen Twic und Abyei im Südsudan.  Zudem sorgt BGRRF für Lehrerunterkünfte und baut Brunnen, um den Menschen sauberes Wasser zur Verfügung zu stellen. BGRRF arbeitet dabei eng mit der Initiative Pater Stephan e.V. zusammen.

Wenn Sie unsere Arbeit unterstützten möchten, dann können Sie unter diesem LINK tun. Vielen Dank!

 

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