Spendenaufruf: Schule steht vor dem Aus!

Spendenaufruf für unfertige Schule in Kauda in den Nubabergen (Sudan)!

Der Rohbau steht, jetzt fehlt das Geld für den Weiterbau.

Rohbau der Schule in Kauda

Der Bedarf an Schulbildung in unseren Projektgebieten im Sudan und Südsudan ist riesig. Doch gerade jetzt gibt es Probleme beim Bau einer weiterführenden Schule in Kauda in den Nubabergen. Der Rohbau steht, aber jetzt stocken die Arbeiten aufgrund von Geldmangel.

Für den Ausbau fehlt das Geld

Diese weiterführende Schule beherbergt 4 Klassenstufen. Die Klassenräume für Stufe 1 sind teilweise fertig, es fehlen noch Toiletten, Türen, Fenster, eine Küche und die der gesamte Innenausbau mit Ausstattung. Die Räume für die anderen Stufen sollen sukzessive fertiggestellt werden, doch auch dazu fehlt das Geld.

Deshalb bitten wir Sie um Ihre großzügige Spende!

Bitte helfen Sie den jungen Menschen, ihren starken Wunsch nach Schulbildung zu verwirklichen. Damit sie eine Zukunft haben.

Damit Sie sich ein genaueres Bild der Lage vor Ort machen können, schildert Pater Stephan seine Erlebnisse vor Ort, als er kürzlich die Schul-Baustelle in Kauda besuchte:

Liebe Freunde der Initiative!

Ja, ich freue über Ihr und Euer Mittun und Mitsorgen für viele junge Menschen im Südsudan und in den Nubabergen. Es ist schon ein Geschenk, Menschen in fernen Regionen zu begegnen und ihnen helfen zu können.

Ich finde schon toll und bin überaus dankbar dafür, dass wir seit 25 Jahren viel Positives erreichen konnten, aber die Nöte halten an. Im November 2022 durfte ich die Menschen in den Nubabergen besuchen, Schulen und Gemeinden, eine Frauengruppe, einen Kindergarten.

Es fehlt an fast allem

Unser großes Problem ist die geplante neue Secondary School, eine Art Gymnasium. „Bishop Macram School“ wird sie heißen. Der Bau steht in Kauda an einem Berghang. Wir stiegen hinauf und sahen die fertigen Rohbauten zweier Schulgebäude. Aber  es fehlen die Innenausstattung, die Toiletten und eine kleine Küche. Ein weiteres Problem: Wovon bezahlen wir die Lehrerinnen und Lehrer? Wenn das gesichert ist, kann der Unterricht beginnen und das sollte so bald wie möglich geschehen.

Schulbau ist kein Luxus

Solch ein Schulbau ist kein Luxus. Das große Interesse, und der starke Wunsch, solch eine Schule besuchen zu dürfen, ist ungebrochen und zwingend notwendig für die Zukunft der jungen Menschen. Für nicht wenige Jugendliche und Kinder, die bisher im Raum Kauda einen überaus weiten Schulweg hatten, ist die neue Schule leichter erreichbar. Und  für viele Jungen und Mädchen bietet sich endlich die Chance, eine weiterführende Schule zu besuchen.

Bischof Macram hat sich in seiner Amtszeit und auch als emeritierter Bischof mit seiner Organisation BGRRF (Bishop Gassis Relief and Rescue Foundation) unglaubliche Verdienste erworben. Seine aufopfernder Einsatz für zahllose Menschen, Kirchengemeinden, Schulen und Gruppen bleibt unvergessen. Sehr sinnvoll, dass die neue Schule seinen Namen trägt!

Unsere Mithilfe ist gefragt

Die Fertigstellung der Schule und ihr Unterhalt hängen von unserer Mithilfe ab. Ich bitte Sie und Euch, unsere Unterstützer, uns auch in diesem besonderen Fall großzügig zu unterstützen, damit dieses wichtige Projekt möglichst bald zu einer segensreichen Einrichtung wird.

Ihnen und Euch dankt, auch im Namen der Initiative Pater Stephan,

Euer

unterschrift_pater_stephan

Br. Stephan

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Alltag im Südsudan: ein Podcast-Tipp

Podcast des Deutschlandfunks über den schwierigen Alltag im Südsudan
In einem informativen Podcast des Deutschlandfunks beschreibt die Autorin Anne Allmeling die äußerst schwierigen Alltagsumstände der Menschen im Südsudan. Hunger, Gewalt, Korruption, die Auswirkungen der Pandemie, Naturkatastrophen, eine extreme hohe Kindersterblichkeit und generelle Unsicherheit bestimmen das Leben der meisten Menschen im Südsudan. Aber es gibt nicht nur Negatives aus dem Alltag im Südsudan zu berichten: „Auch wenn es im Südsudan an fast allem mangelt, so gibt es doch Fortschritte“, heißt es in dem Beitrag. Auch um solche Beispiele geht es in dem Podcast.

Hier der Link zu diesem hörenswerten Bericht:
https://www.deutschlandfunk.de/audiothek?drsearch%3AsearchText=Alltag%20im%20S%C3%BCdsudan&drsearch%3Astations=4f8db02a-35ae-4b78-9cd0-86b177726ec0

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Bundesverdienstkreuz für Pater Stephan

Anerkennung des Lebenswerks: Pater Stephan Senge erhält das Bundesverdienstkreuz. Auch eine TV-Doku des SWR ehrt ihn

Bundesverdienstkreuz für Pater Stephan
Pater Stephan, Gründer und Vorsitzender der Initiative Pater Stephan e.V. (5. v.L), erhielt das Bundesverdienstkreuz aus den
Händen von Thomas Linnertz, Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD). Im Hindergrund ist das
Kloster Himmerod zu sehen.

Trier/Himmerod – Thomas Linnertz, Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), hat Pater Stephan Senge heute im Kloster Himmerod das Bundesverdienstkreuz am Bande überreicht. Der 88-Jährige erhält die Auszeichnung zur Würdigung seines Wirkens aus Himmerod heraus, über kontinentale Grenzen hinweg – im Besonderen für sein Engagement im Sudan.

„Diese Auszeichnung ist die Anerkennung eines Lebenswerks – eines Theologen, Seelsorgers, Entwicklungshelfers und Schriftstellers“, erklärt ADD-Präsident Thomas Linnertz. Das Bundesverdienstkreuz am Bande würdige, wie bedeutend sein Engagement zum Wohle der Gesellschaft ist und welchen Mehrwert sie dadurch erfährt.

„Es geht ihm immer um die Menschen“

„Pater Stephan Senge hat sehr früh in seinem Leben etwas Wesentliches verinnerlicht: Wir alle Leben in einer Welt“, betont ADD-Präsident Thomas Linnertz. „Es geht ihm immer um die Menschen, um jeden einzelnen, aber es geht auch um Frieden und Harmonie im Glauben.“ Kaum jemand könne auf eine derartige, jahrzehntelange Tätigkeit im sozial-gesellschaftlichen und spirituellen Bereich zurückblicken. „Sie engagieren sich für das Wohl der Gesellschaft – aus Himmerod heraus, über kontinen-tale Grenzen hinweg“, so Linnertz weiter.

Engagement im Sudan und im Südsudan

Während einer Reise in die sudanesischen Nubaberge erlebte Pater Stephan Senge die Folgen der Bürgerkriege. Unter diesem Eindruck entschloss er sich, jungen Menschen vor Ort zu helfen. Also gründete er 1997 die heutige „Initiative Pater Stephan“. Der Sudan zählt zu den ärmsten Ländern in der Welt. Das Land steht vor enormen Herausforderungen, auch im Bereich der Bildung. Dort setzt die Initiative an. Durch sein vielfältiges Engagement sammelt Pater Stephan Spendengelder, die für den Bau von Schulen und deren Ausstattung, in der Ausbildung von Lehrkräften und der Unter-stützung von Studierenden eingesetzt werden. Darüber hinaus unterstützt der Verein Begegnungen zwischen Schülerinnen und Schülern aus Deutschland, dem Sudan und Südsudan.

Jährliche Reisen in den Sudan und den Südsudan

Pater Stephan reist selbst jährlich für mehrere Wochen in das afrikanische Land, um auch vor Ort aktiv zu sein. „Sie finden die Nähe zu Menschen und geben Ihnen Hoffnung und Zuversicht“, betont ADD-Präsident Thomas Linnertz. „Und das nicht nur in der Welt, sondern auch in Himmerod“. Oftmals als „gute Seele von Himmerod“ bezeichnet, trat der 1934 in Hannover geborene Pater Stephan Senge nach der Matura 1958 als Mönch in die Zisterzienser-Abtei Himmerod ein. An der Theologischen Hochschule Beuron studierte er katholische Theologie und empfing 1964 die Priesterweihe.

Pater Stephan als Schriftsteller

Aber auch als Schriftsteller ist er seit jeher aktiv. Bis heute hat Pater Stephan rund 50 Bücher veröffentlicht, welche ihm eine bundesweite Bekanntheit und Anerkennung verschaffen. Für sein schriftstellerisches Werk, Gedichte und Romane, wurde er 1996 mit dem Ehrenring der Europäischen Autorenvereinigung „Die Kogge“ geehrt. Auch das Literaturforum Himmerod und der Verlag „Himmerod-Drucke“, gehen auf sein En-gagement zurück. Nach der Auflösung des Zisterzienser-Konvents im Jahr 2017, lebt Pater Stephan als letzter verbliebener Mönch in Himmerod.

text: add-rlp / um

Foto: add-rlp

Anmerkung der Redaktion und Hinweis auf TV-Doku

Die Initiative Pater Stephan e. V. freut sich sehr über die Anerkennung des Lebenswerkes von Pater Stephan. Er ist der Gründer dieser Initiative und sein Einsatz für Kinder und Jugendliche im Sudan und im Südsudan geht unvermindert weiter.

In einer sehenswerten TV-Doku ehrt auch der Südwest-Rundfunk das Lebenswerk von Pater Stephan. Hier finden Sie den Link zum Beitrag.

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Reisewarnungen für Südsudan

Deutsche und britische Behörden warnen Bürger vor Südsudan-Reisen

Sowohl das deutsche Auswärtige Amt und als auch britische Behörden warnen aktuell ihre Bürger davor, nach Südsudan zu reisen. Denen, die sich dennoch in das ostafrikanische Land begeben, raten sie ausdrücklich zur Vorsicht.

Die Warnungen verweisen vor allem auf Gewaltausbrüche zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen und Kämpfe zwischen Bewaffneten, aber auch auf Kriminalität, marodierende Sicherheitskräfte und Minen.

Britische Staatsbürger werden zudem dazu aufgefordert, sich an sicheren Orten aufzuhalten und nächtliche Reisen zu vermeiden.

Die Sicherheitslage in einigen südsudanesischen Bundesstaaten hat sich seit einiger Zeit verschlechtert. Gründe sind zunehmende Zusammenstöße zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen und Raubzüge, die Rinderherden zum Ziel haben. Auch Auseinandersetzungen um Landbesitz verschärfen eine ohne äußerst instabile Lage, die auch immer wieder Hungersnöte verursacht.

um

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Die Flüchtlingshilfe ist gefährdet

Ukraine-Krieg, Corona und Klimawandel gefährden Flüchtlingshilfe

Die Corona-Pandemie, klimabedingte Krisen und der Ukraine-Krieg verschärfen derzeit soziale Spannungen und schwächen vor allem stark gefährdete Bevölkerungsgruppen. Dadurch ist im Südsudan und anderen Ländern die Flüchtlingshilfe gefährdet. Auf diese besorgniserregende Entwicklung macht die UNO-Flüchtlingshilfe aufmerksam. 

Flüchtlinge warten auf Lebensmittel in Yida im Südsdan
Flüchtlinge warten auf die Verteilung von Lebensmitteln im Flüchtlingscamp Yida im Südsudan

Wegen Kostensteigerung ist die Flüchtlingshilfe gefährdet

Insbesondere der Ukraine-Krieg verschärft die Lage: „Ärmere, von Konflikten und Flüchtlingskrisen betroffene Länder müssen am stärksten unter den globalen Folgen des Krieges leiden“, erklärt Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, dem nationalen Partner des UN-Flüchtlingshilfswerks. Sie werden durch den eklatanten Anstieg der Rohstoff-, Düngemittel- und Lebensmittelpreise und die Unterbrechung der Versorgungsketten vor zusätzliche Herausforderungen gestellt. „Durch den Ukraine-Krieg, die Nahrungsmittelknappheit und Preisanstiege nehmen Armut und Hunger zu. Dies wird vor allem vulnerable Menschen treffen. Um die Not lindern zu können, ist eine enge, konzertierte internationale Kooperation erforderlich“, sagt Ruhenstroth-Bauer. 

Weniger Schulbildung und Unterkünfte für Flüchtlinge

Aufgrund der weltweit gestiegenen Kosten benötigt der UNHCR aktuell mehr als eine Milliarde US-Dollar, um zusätzliche Hilfsmaßnahmen für die Ukraine finanzieren und das Niveau für die UNHCR-Operationen außerhalb der Ukraine auf dem Niveau von 2021 halten zu können. Ohne diese Gelder müssten Schutz- und Hilfsleistungen bei den wichtigsten Operationen drastisch gekürzt werden – mit fatalen Folgen: Zwölf Prozent weniger Flüchtlingskinder hätten dann Zugang zu Schulbildung und 25 Prozent weniger Vertriebene erhielten ausreichende Unterkünfte. 

Hilfseinsätze bereits jetzt drastisch unterfinanziert

Der UNHCR hat zwölf Hilfseinsätze identifiziert, die bereits jetzt drastisch unterfinanziert sind. In diesen Ländern leben mehr als 40 Millionen Menschen, für die der UNHCR zuständig ist. Die Hilfsmaßnahmen dort haben einen Gesamtbedarf von rund 3,6 Milliarden US-Dollar, der bisher lediglich zu 22 Prozent finanziert ist. In den betroffenen Ländern sind nur zwischen 16 und 29 Prozent der benötigten Hilfsgelder angekommen: Uganda (16), Demokratische Republik Kongo (16), Sudan (17), Irak (18), Tschad (20), Äthiopien (20), Südsudan (20), Jemen (22), Bangladesch (26), Jordanien (27), Libanon (28) und Kolumbien (29). 

 Text: ots /um; Foto: ips

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1,7 Millionen Hungernde im Südsudan ohne Nahrung

Das Welternährungsprogramm kann Hungernde im Südsudan nicht versorgen, weil Spenden fehlen

Das Welternährungsprogramm (WFP) ist gezwungen, Essensrationen für 1,7 Millionen Hungernde im Südsudan auszusetzen. Als Grund gibt die UN-Organisation an, dass die finanziellen Mittel erschöpft seien. Dies berichtet die Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Demnach reicht das Geld nur noch für 4,4 Millionen Menschen, berichtete Adeyinka Badejo-Sanogo, die amtierende WFP-Direktorin im Südsudan aus der Hauptstadt Juba.

Wie die Agentur weiter mitteilt, hatten die Rationen mit Getreide, Hülsenfrüchten, Speiseöl und Salz im vergangenen Jahr schon einmal halbiert werden müssen. Zwei Drittel der gut elf Millionen Einwohner brauchten eigentlich Unterstützung. „Wir arbeiten, um eine Hungersnot abzuwenden“, sagte Badejo-Sanogo laut Keystone-SDA.

Von mehrere Krisen betroffen

Essensverteilung an Bedürftige im Südsudan (Foto: IPS)

Wie auch wir von der Intiative Pater Stephan (IPS) mehrfach berichteten, hat der Südsudan zeitgleich mit mehreren Krisen zu kämpfen. Dazu zählen etwa die Folgen jährlich auftretender schwerer Überschwemmungen und Dürren sowie kriegerische Auseinandersetzungen, unter anderem wegen Streitigkeiten um Landbesitz. Hinzu kommen jetzt auch noch steigende Lebensmittelpreise wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine.

Laut Agentur braucht das WFP nach eigenen Angaben für dieses Jahr 426 Millionen Dollar (rund 406 Mio Euro) für den Südsudan. Das WFP ist eine Unterorganisation der Vereinten Nationen und erhält seine finanziellen Mittel vor allem von reicheren Ländern. (Keystone-SDA/um)

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Hungersnot im Südsudan nach tödlichen Kämpfen

Tödliche Kämpfe um Landbesitz im Gebiet von Twic County und Agok/Abyei lösten zunächst eine Flüchtlingswelle (wir berichteten) und jetzt auch noch eine  Hungersnot im Südsudan aus. Denn die ohnehin schwierige Versorgung mit Lebensmitteln ist mittlerweile fast vollständig zusammengebrochen. Dies berichtet Pfarrer Kuol aus der Gemeinde Mayen Abun. Demnach sind in den letzten Tagen bereits mehrere Kinder verhungert. Es gibt keine Nahrungsmittel und nicht genügend Wasser. Zudem beschreibt Pfarrer Kuol die hygienischen Zustände als katastrophal.

Flüchtlinge in Mayen Abun (Südsudan), einer Pfarrgemeinde die von der Initiative Pater Stephan e.V. unterstützt wird.
Flüchtlinge in Mayen Abun (Südsudan), einer Pfarrgemeinde die von der Initiative Pater Stephan e.V. unterstützt wird. Die Menschen fliehen vor tödlichen Konflikten in Agok. Dort kämpfen verschiedene Stämme um Landbesitz. Inzwischen herrscht zudem eine Hungersnot, mehrere Kinder sind bereits verhungert.

Bischof appelliert an Konfliktparteien

Inzwischen hat sich der emeritierte Bischof von El Obeid Macram Max Gassis eingeschaltet. In einem offenen Brief ruft er die verfeindeten Parteien dazu auf, die Kämpfe einzustellen und den Konflikt durch einen Dialog friedlich zu lösen. Der Bischof unterstützt seit vielen Jahren mit seiner Hilfsorganisation BGRRF (Bishop Gassis Relief and Rescue Foundation) Gemeinden, Schulen und Ausbildungsstätten in den Regionen Twic und Abyei im Südsudan.  Zudem sorgt BGRRF für Lehrerunterkünfte und baut Brunnen, um den Menschen sauberes Wasser zur Verfügung zu stellen. BGRRF arbeitet dabei eng mit der Initiative Pater Stephan e.V. zusammen.

Wenn Sie unsere Arbeit unterstützten möchten, dann können Sie unter diesem LINK tun. Vielen Dank!

 

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Südsudan: Heftige Kämpfe in Twic County und Abyei (1)

Tödliche Kämpfe um Landbesitz lösen eine Flüchtlingswelle aus. Dahinter stehen tiefgründige sozioökonomische Probleme und eine Vernachlässigung der Jugend

Am 10. Februar 2022 brachen in und um den Ort Agok Kämpfe zwischen zwischen zwei Dinka-Stämmen aus (Ngok-Dinka und Twic-Dinka. Am 18 Februar wurde bereits von 25 Toten und vielen Verletzten berichtet, darunter auch Mitarbeiter einer lokalen Hilfsorganisation. Anlass für die tödlichen Konflikte sind offenbar Streitigkeiten um Landbesitz, die vor allem von jungen Leuten ausgetragen werden.

Zerstörtes Geschäftsgelände in Agok
Zerstörtes Geschäftsgelände in Agok

Kämpfe um Landbesitz und viele Flüchtlinge

70.000 Menschen sollen vertrieben worden sein, ihre Häuser zerstört, ihr Besitz vernichtet oder gestohlen. Außerdem haben die Angreifer acht Menschen entführt, darunter drei Jungen und drei Mädchen. Ein Großteil der Bewohner von Agok sind aus dem Ort geflohen, da hier der Brennpunkt der Auseinandersetzungen lag. Dies geht aus einem Bericht der United Nations Interim Security Force for Abyei (Friedensmission der Vereinten Nationen) und einiger ihrer regionalen Partner hervor.

Zerstörtes Gebäude von Mitarbeitern der Hilfsorganisation BGRRF (Bischop Gassis Relief and Rescue Foundation
Zerstörtes Gebäude von Mitarbeitern dder Hilfsorganisation BGRRF (Bischop Gassis Relief and Rescue Foundation

Die Hilfsorganisation BGRRF (Bishop Gassis Relief and Rescue Foundation) mit der auch die Initiative Pater Stephan e.V. vor Ort zusammenarbeitet, hat festgestellt, dass die Kämpfe viele Schulkinder stark traumatisiert haben. Insgesamt berichteten lokale Mitarbeiter von BGRRF Wasser- und Lebensmittelknappheit sowie ausreichenden Schutz als dringendste Bedürfnisse der Bevölkerung.

Schüler, die ihr Examen in Abyei ablegen, nachdem sie aus Agok wegen der Kämpfe evakuiert worden sind
Schüler, die ihr Examen in Abyei ablegen, nachdem sie aus Agok wegen der Kämpfe evakuiert worden sind

Pläne für schnelle Hilfe…

Die UN und einige Partnerorganisationen, darunter BGRRF, beraten über schnelle Hilfsaktionen für die betroffene Bevölkerung. So plant BGRRF die Verteilung von Lebensmittel und Saatgut sowie das Ausheben von zwei Brunnen. Die Verteilung der Lebensmittel wirft keinerlei Probleme auf, aber das Gebiet, in denen die Brunnen gebohrt werden sollen, sind nicht sicher.

…und Probleme bei der Umsetzung

Deshalb wird laut BGRRF jede Unternehmung mit Vertretern der südsudanesischen Regierung und anderen lokalen Partnern abgesprochen.

Abgesehen von der prekären Sicherheitslage müssen sich die Helfer auch mit steigenden Preisen für Güter auseinandersetzten, da alle Märkte im Krisengebiet geschlossen sind. Der Markt von Amiet ist sogar völlig zerstört worden und so fehlen manche Güter in anderen Märkten.

Entscheidend für mögliche Lösungen zum Entschärfen der Krise werden wohl die Ergebnisse und Folgen eines Treffens von UN-Vertretern sowie regionalen und lokalen Hilfsorganisationen am 24.02.2022 sein. Dabei soll über schnelle Hilfe für die betroffene Bevölkerung beraten werden.

Hintergrund der Kämpfe um Landbesitz

Das unabhängige südsudanesische Forschungsinstitut Sudd macht eine verfehlte sozioökonomische Entwicklungspolitik als eigentliche Ursache der tief verwurzelten intraregionalen Spannungen aus, die sich in Kämpfen um Landbesitz zeigen. Dies betrifft sowohl die südsudanesischen Regierung als  auch lokale Politiker  Zwar schienen Streitigkeiten um Landbesitz offensichtliche Ursache der Konflikte zu sein. So würden z.B. einige Politiker die kommunalen Konflikte um Landbesitz durch Presse-Verlautbarungen anheizen, in denen sie Gewalt schüren. Es geht auch darum, wer von den lokalen und regionalen Behörden das Sagen hat, wenn es um den lokalen Markt und die Erträge geht.

Armut und Perspektivlosigkeit als zentrales Übel

Vor allem aber verweist das Sudd-Institut auch die allgegenwärtige Armut: „Armut macht Menschen wütend.“ Und es verweist dabei vor allem auf die Jugend: „Wir haben die Jugendlichen vernachlässigt, die die den Großteil unserer Bevölkerung ausmachen. Solange diese Jugendlichen sich und ihre Familien nicht ernähren, bilden und heilen können, solange sie ihre Fähigkeiten nicht entwickeln und ihren Leidenschaften nicht nachgehen können, solange wird der Südsudan instabil bleiben. Wenn unsere politischen Führer nicht die Bedingungen für größeren Wohlstand in den ländlichen Gebieten schaffen, indem sie das Vermögen unseres Landes in die Menschen investieren, solange wird sich unsere Jugend kriminellen Aktivitäten zuwenden und anfällig bleiben für politisch motivierte Gewalt.“

 

Quellen: Sudd Insitute (South Sudan)

Billy A. Ombisa, Programme Manager, South Sudan

 

 

 

 

 

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Video: Gefährliche Kampfmittel-Beseitigung im Südsudan

Der Nachrichtensender euronews macht  in einem Video auf ein gravierendes Problem aufmerksam, das selten erwähnt wird: die extrem gefährliche Beseitigung von Minen und anderen Kampfmitteln in aktuellen oder ehemaligen Kriegsgebieten. Dieses Problem besteht in vielen Ländern, die von bewaffneten Konflikten  betroffen  sind oder waren. In folgendem Video (siehe Link am Ende des Textes) geht es exemplarisch um die Beseitigung von Minen im Südsudan. um https://de.euronews.com/video/2022/01/28/gefahrliches-erbe-verborgene-kampfmittel-im-sudsudan-werden-entscharft

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