Jahresbericht 2021

Jahresbericht 2021
Gabriele Haldenwang
Goethestr. 69257 Wiesenbach

Jahresbericht 2021[1]

 

1.Zielsetzung

Die Initiative Pater Stephan e.V. (IPS) verfolgt das Ziel, Menschen im Sudan und im Südsudan nachhaltig zu helfen. Denn die Bevölkerung leidet unter extremer Armut, kriegerischen Auseinandersetzungen und klimatischen Veränderungen. IPS konzentriert ihren Einsatz auf Gebiete der sudanesischen Diözese El Obeid in Süd-Kordofan und auf die südsudanesischen Diözesen Wau und Torit.

Gut ausgebildete Menschen bilden die entscheidende Voraussetzung für eine bessere Zukunft eines Landes. Und so steht die Förderung von Bildung im Zentrum der Arbeit der Initiative Pater Stephan e.V.  Sie hilft bei der Ausstattung und Instandhaltung von Schulen sowie bei der Finanzierung von Lehrern, Schulgebühren und Schulessen für hunderte von Schülerinnen und Schülern. Sie trägt auch die Kosten für die Ausbildung von Studenten und sorgt für deren Lebensunterhalt. Darüber hinaus unterstützt die IPS im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch Kirchengemeinden bei ihren pastoralen Aufgaben. Diese Maßnahmen kommen indirekt auch der Bildungsförderung zugute, da die Schulen größtenteils von den Pfarrgemeinden vor Ort betrieben werden.

Hinzu kommen u.a. infrastrukturelle Hilfen bei der Wasserversorgung sowie Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen.

  1. Politische Entwicklung im Sudan und Südsudan

Südsudan: Auch im Jahr 2021 war die politische und wirtschaftliche Entwicklung des Südsudans geprägt von bewaffneten Konflikten: einerseits zwischen Stämmen und andererseits zwischen paramilitärischen Gruppen und den Sicherheitskräften. Zudem hatte die Bevölkerung in manchen Regionen wieder mit den Folgen schwerer Überschwemmungen und Dürren zu kämpfen. Diese Ereignisse verursachen weiterhin massive Flüchtlingsströme, sowohl innerhalb des Landes als auch in die Nachbarländer.

Der Mangel an Infrastruktur, an Bildung und die weitgehend fehlende Grundversorgung der Bevölkerung erfordern umfangreiche Hilfe von außen. Erschwert wird dies durch das weitgehende Fehlen funktionierender staatlicher Institutionen und durch extreme Korruption bis in die höchsten politischen Kreise.

Sudan: Im Oktober 2021 putschte das Militär und setzte die zivile Übergangsregierung ab. Seitdem haben sich die prekäre wirtschaftliche und auch die soziale Lage weiter dramatisch verschlechtert. Die Menschenrechte sind praktisch außer Kraft gesetzt. Wöchentliche Demonstrationen der Zivilbevölkerung werden brutal niedergeschlagen. Millionen von Kindern, Frauen und alten Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.

  1. Projektgebiete und Kooperationspartner

Die Hilfsprojekte der IPS im Sudan konzentrieren sich auf die Nubaberge in Südkordofan. Die Nubaberge gehören zur Diözese El Obeid und befinden sich in einem Gebiet, dessen Bevölkerung nicht bereit war, sich dem islamisch-fundamentalistischen Regime in Khartoum unterzuordnen. Daran hat sich bis heute nichts geändert, vor allem nicht, seit das Militär in der Hauptstadt Khartum sich wieder an die Macht geputscht hat.

Die Nuba fordern für sich das Recht auf Selbstbestimmung und auf eine autonome Selbstverwaltung. Die militärische Auseinandersetzung zwischen Khartum und den Nuba ist zwar eingestellt. Dennoch sind viele Menschen als Folge des Krieges traumatisiert. Außerdem bedrohen Landminen weiterhin das vorwiegend von der Landwirtschaft lebende Volk der Nuba. Die sudanesische Armee hatte die Minen großflächig ausgelegt. Die humanitäre Krise bleibt also nahezu unverändert bestehen.

In den Nubabergen übernahm mit Beginn des neuen Schuljahres 2021 Bischof Tombe Trille den Betrieb der Grundschulen und der Sekundaschule von der Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation (BGRRF).

IPS zahlte noch im Januar 2021 ausstehende Lehrergehälter aus der Zeit von September bis Dezember 2020. Aktuell fördert IPS zusammen mit BGRRF das Frauenzentrum in Kauda. Es wurde gegründet, um die Weiterbildung von Mädchen und Frauen zu fördern. Das Projekt soll dazu beitragen, die Selbstständigkeit von Frauen zu ermöglichen. Dort lernen die Frauen, ihre Fähigkeiten zu erkennen, weiterzuentwickeln und ihre selbst hergestellten Produkte zu vermarkten.

Im Südsudan unterstützt die IPS Ausbildungsprojekte, die BGRRF im Auftrage der Diözese Wau in der südsudanesischen Region Twic State ausführt. Die Projekte betreffen 7 Grundschulen, 3 Sekundarschulen und ein Lehrer-Ausbildungszentrum. Dort hilft IPS bei der Finanzierung der Lehrergehälter. Die Aktivitäten vor Ort schließen teilweise auch die Region um die Sonderverwaltungszone Abyei mit ein.

In Narus (Südsudan, Eastern Equatoria) sorgt die IPS dafür, dass Schülerinnen und Schüler aus Boma (Jonglei State, Südsudan), eine Schulausbildung an Grund- und Sekundarschulen machen können, indem sie Schul- und Internatskosten übernimmt. Darüber hinaus beteiligt sich die IPS an der Bezahlung von Lehrergehältern an zwei Sekundarschulen  und unterstützt die Internatsschulen z.B. durch die Verbesserung der Wasserversorgung und die Beseitigung von Gebäudeschäden. Zudem finanzierte IPS die Ausstattung eines Chemie- und Physiklabors, die Schülerbibliothek und Hygieneartikel für die Schülerinnen. Ebenso finanziert die IPS die Schulspeisung an zwei Schulen.

Die Schulen in Narus stehen unter der Leitung der St. Patricks‘ Missionary Society aus Irland. Auch sie ist ein Kooperationspartner von IPS. Die Pfarrgemeinde St. Joseph in Narus gehört zur Diözese Torit und wird von zwei St.-Patrick-Priestern geführt.  Zur Gemeinde gehören auch vier Ordensschwestern, die an den Schulen unterrichten und sich um die Belange der Schülerinnen und Schüler kümmern.

In Kenia förderte die IPS bis Januar 2021 Schüler und Studenten aus der Region Boma  in Zusammenarbeit mit der Boma Students Association (BOMSA). Aufgrund der Veruntreuung von Spendengeldern durch den Geschäftführer der BOMSA stellte IPS die Zusammenarbeit ein. In Folge polizeilicher Ermittlungen zahlte der Geschäftsführer schließlich einen Großteil der veruntreuten Gelder wieder zurück.

Auf Anfrage von IPS hat sich BGRRF in Nairobi bereiterklärt die Betreuung der Schüler und Studenten aus Boma zu übernehmen. Die IPS arbeitet im Rahmen der Projekte mit folgenden Organisationen zusammen:

  • Bishop Gassis Relief & Rescue Foundation (BGRRF), Nairobi, Kenia
  • Comboni Missionare Deutschland/Missionsprokura, Ellwangen
  • Patricks‘ Missionary Society, Kiltegan, Irland
  1. Organisationsaufbau und Mitgliederzahl der IPS

Pater Stephan gründete 1998 seine Hilfsorganisation. Seit 2004 ist sie als Verein beim Registergericht Wittlich eingetragen. Sie hat ihren Sitz am Kloster Himmerod in 54534 Großlittgen in der Eifel. Die Organisation wird vom Vorstand geleitet, der nach einer am 03.01.2019 eingetragenen Satzungsänderung aus folgenden Mitgliedern besteht: dem Vorsitzenden, zwei Stellvertretern und dem Kassenwart. Der Vorsitzende ist Pater Stephan Senge (OCist), als stellvertretende Vorsitzende fungiert Gabriele Haldenwang. Stefan Marx hat sein Amt als stellvertretender Vorstand zum 01.01.2021 niedergelegt. Dies wurde dem Registergericht Wittlich ordnungsgemäß mitgeteilt. Über die Nachfolge wird in der ordentlichen Mitgliederversammlung im Oktober 2022 entschieden.  Dr. Bernhard Löderbusch versieht das Amt des Kassenwartes. Die Vorstandsmitglieder betätigen sich ehrenamtlich, jeweils zwei von ihnen sind zur gemeinschaftlichen Vertretung berechtigt.

Die Entlastung des Vorstands für das Jahr 2021 fand wegen der Pandemie am 21.06.2021 per Umlaufverfahren statt. Von 25 Mitgliedern stimmten 18 für die Entlastung, 3 enthielten sich der Stimme.

Vorstandssitzungen fanden statt am:

08.02.2021 (per Videokonferenz)

16.08.2021 im Kloster Himmerod

04.12.2021 im Kloster Himmerod

Zu den jeweiligen Sitzungen wurden bei Bedarf weitere Mitglieder in beratender Funktion hinzugezogen.

Am 16.10.2021 wurde eine informelle Mitgliederversammlung einberufen, um die fehlenden direkten Kontakte wiederzubeleben.

Die Mitgliederversammlung überwacht das Leitungsorgan (den Vorstand). Sie wird gebildet aus sämtlichen Vereinsmitgliedern, tritt jährlich mindestens einmal zusammen und hatte Ende 2021 insgesamt 25 Mitglieder. Die Hauptaufgaben der Mitgliederversammlung sind die Berufung des Vorstandes und seine Entlastung auf der Grundlage von Prüfberichten von zwei unabhängigen Kassenprüfern. Eine ordentliche Mitgliederversammlung fand nicht statt, da der Vorstand per schriftlicher Abstimmung entlastet wurde (siehe oben).

Die Geschäftstätigkeit der IPS richtet sich nach ihrer Satzung in der aktuellen Fassung vom 09.06.2018, eingetragen in das Vereinsregister am 03.01.2019. Der volle Wortlaut der Satzung kann auf unserer Homepage unter www.initiative-paterstephan.de unter dem Punkt „über uns“ eingesehen werden.

  1. Rechnungslegung

Der Vorstand der IPS hat auch für 2021, wie in den Vorjahren, den Jahresabschluss in Form einer Einnahmen- und Ausgaben-, sowie einer Vermögensrechnung erstellt. Zwei vom Leitungsgremium unabhängige Kassenprüfer haben den Abschluss ohne Beanstandungen angenommen. Der Mitgliederversammlung wird im Jahr 2022 vorgeschlagen, dem Vorstand für das Jahr 2021 Entlastung zu erteilen. Der Abschluss wird auf der Homepage der IPS als Anhang zum Jahresbericht veröffentlicht (www.initiative-paterstephan.de/Ihre-Hilfe/Jahresberichte).

Außerdem wird der Abschluss 2021 ­– wie in den Vorjahren – dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) im Rahmen des Antrages zur Berechtigung der Fortführung des DZI-Spendensiegels vorgelegt. So hat das DZI unseren Antrag auf Verlängerung des Spenden-Siegels für den Zeitraum 01.01.2021 bis 31.12.2021 angenommen und nach intensiver und umfassender Prüfung des Abschlusses 2020 sowie des Jahresberichtes 2020 festgestellt, dass die Organisation IPS die Spenden-Siegel-Standards umfassend erfüllt. Dies ist dem Vorstand der IPS e.V. mit Schreiben des DZI vom 12.01.2022 mitgeteilt worden und damit ist auch für 2022 die Berechtigung zur Führung des DZI-Gütesiegels erteilt.

Die IPS hatte in 2021 Gesamteinnahmen (Beträge gerundet) in Höhe von 188.669 Euro. Davon  116.061 Euro – rund 62 % der Gesamtspenden – aus regulären Bar- und Einzelspenden. 71.981 (38%) Euro stammten aus außergewöhnlichen Spenden. Diese enthielten Großspenden in Höhe von insgesamt 61.500 Euro und davon wiederum eine Spende aus einer Erbschaft in Höhe von 10.481 Euro. Hinzu kamen Sondereinnahmen von 627 Euro. Die Einnahmen hatten im Jahr 2020 noch 238.713 Euro betragen. Die Mehreinnahmen im Vergleich zu 2021 waren auf eine umfangreiche Spende aus einer Erbschaft zurückzuführen.

Die Ausgaben der IPS betrugen in 2021 insgesamt rund 159.606 Euro (Vorjahr: 232.353 Euro). Rund 64 % der Gesamtausgaben (102.563 Euro) entfielen auf folgende Bereiche:

  • Lehrergehälter für Schulen in den Nubabergen,
  • Finanzierung eines Frauenzentrums in Kauda/Nubaberge durch eine Großspende eines Mitglieds unseres Vereins,
  • Ausgaben für Lehrergehälter im Südsudan, Schlafsaal Renovorierung etc.,
  • Beiträge zur Schulverwaltung sowie
  • Ausbildungsstipendien für Schüler und Studierende aus Boma auf Schulen in Narus bzw. Schulen und Hochschulen in Kenia.

4,4 % der Ausgaben, d. h. 7.000 Euro entfielen auf die pastorale Arbeit in den Nubabergen und in Twic.

Rund 22 % der Gesamtausgaben in Höhe von 35.218 Euro flossen in „Soziale Maßnahmen“ im Sudan und Südsudan, um infrastrukturelle Baumaßnahmen zu unterstützen oder humanitäre Lebensmittelhilfe bzw. Einzelhilfe in Notlagen zu leisten. Aufwendungen für die Projektbegleitung machten 3 %  der Gesamtausgaben aus. Darüber hinaus hat die IPS für „Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit“ rund 2,4 % aufgewendet und für „Verwaltungskosten“ 3,4 % der Gesamtausgaben. Nach DZI-Kriterien ist der Verwaltungskostenanteil besonders niedrig, da er erheblich unter der Grenze von 10 % liegt. Dieser niedrige Satz erklärt sich aus dem hohen ehrenamtlichen Einsatz der IPS-Mitarbeiter. Jeder gespendete Euro wurde demnach fast vollständig für Satzungszwecke verwendet.

Am Jahresende verzeichnete die IPS einen Einnahmen-Überschuss in Höhe von 75.453 Euro. Dieser hohe Überschuss ist vor allem noch auf eine Erbschaft aus dem Jahr 2020 zurückzuführen, die der Verein nicht sofort und ohne entsprechende Prüfung von Projekten verausgaben konnte und wollte. Von dem Überschuss sind 10.000 Euro weiterhin als Vorsichtsmaßnahme in eine freiwillige Rücklage eingebracht.

  1. Projektbeschreibung und Projektbegleitung

Wie aus dem Abschluss 2021 ersichtlich ist, unterteilen sich die Fördermaßnahmen der IPS im Wesentlichen in die folgenden Projektbereiche:

  • Förderung von Schulen (z.B. durch Schulgelder, Lehrergehälter. Lehrmaterialien, Ausstattung der Unterrichtsräume und der Schlafsäle in den Internaten, Schulessen) und Ausbildungsstipendien
  • Förderung der pastoralen Arbeit
  • Förderung Unterstützung von „Sozialen Maßnahmen“ im Sudan und Südsudan

Die IPS hat mit rund 138.000 Euro (103 T Euro + 35 T Euro)) maßgeblich zur Förderung von Schulen- und Ausbildungsstipendien, darunter auch ein erheblicher Teil an Lehrergehältern – sowie zur Beschaffung und Bezahlung der von Lehrmaterialien für diese Institutionen beigetragen. Die Schulen weisen durchweg einen hohen Leistungsstandard auf und genießen im Gegensatz zu den staatlichen Bildungseinrichtungen einen sehr guten Ruf. Sie sehen sich einer Nachfrage gegenüber, die sie nur teilweise bewältigen können. Wenn man bei der Einschreibung sehr oft fast 75% der Kinder und Jugendlichen aufgrund der Kapazitätsgrenzen abweisen muss, so ist das für die Verantwortlichen und die Betroffenen sehr schmerzvoll.

Darüber hinaus ist es der IPS durch eine Spende (13.000 Euro) eines unserer Mitglieder ermöglicht worden, das Frauenzentrum in Kauda (Nubaberge) mitzufinanzieren (siehe oben). Das Frauenzentrums wird im Laufe des Jahres 2022 fertiggestellt.

Die Unterstützung von Schulen und Ausbildungsmaßnahmen hat 2021 mit rund 102.563 Euro den größten Teil ausgemacht. Wie bereits oben erwähnt sind dies rund 64 % der Gesamtausgaben.

Ein großer Teil d Die Hilfe wurde für den Betrieb und die Ausstattung von Schulen im Sudan und Südsudan verwendet

Die BGRRF (Kooperationsspartner von IPS) unterhält im Auftrag der Diözese Wau (Südsudan) von Nairobi aus folgende Bildungseinrichtungen:

Twic County (Südsudan, Region Turalei und Region Agok/Abyei): 6 Grundschulen und 3 Sekundarschule sowie ein Lehrerausbildungszentrum in Wulu /Turalei.

Eine Grundschule musste leider schließen, weil die Sicherheit der Schüler nicht mehr garantiert werden konnte. Denn marodierende Milizen terrorisieren die gesamte Region. Die anderen Schulen sind davon glücklicherweise nicht betroffen.

In Narus (Südsudan) arbeitet die IPS mit den St Patrick’s Missonaries zusammen. Diese unterhalten in Narus 5 Schulen, 3 Grundschulen und 2 Sekundarschulen. In diesen Schulen unterstützt die IPS Schülerinnen und Schüler aus Boma. Boma liegt im Südosten des Südsudans in der Provinz Jonglei. Es wurde 2012 von einer Rebellengruppe komplett zerstört und damit auch die beiden Grundschulen. Daraufhin beschloss die IPS, Schülerinnen und Schülern aus Boma eine Schulausbildung in Narus und in Kenia zu ermöglichen.

Mit  rund 15.000 Euro hat die IPS im Jahr 2021 Ausbildungsprojekte für Schüler aus Boma unterstützt. In Narus übernahm die IPS die Schul- und Internatskosten für 67 Schülerinnen und Schüler aus Boma.

Darüber hinaus finanzierte die IPS Gehälter für 9 Lehrer an der neuen St. Patrick’s Secondary Boys School in Nadapal nahe Narus und für 5 Lehrer an der Lopua Memorial Sekundarschule in Narus. Um die Lehrer an den Schulen zu halten, wurden die Lehrergehälter angehoben.

Auch leistete die IPS einen großen Beitrag zur Beschaffung von Hygieneartikeln für 320 Mädchen in Narus, damit diese weiterhin am Schulunterricht teilnehmen können.

Ferner wurden Schulgelder und Internatskosten für 5 Schüler aus Boma übernommen, die kenianische High-Schools (in Kitale, im Westen Kenias) besuchen. Ein Student und eine Studentin aus Boma, die von der  IPS ein Stipendium erhalten hatten, beendeten im April 2021 ihr Studium in Kenia.

Viele Eltern können aufgrund des wirtschaftlichen Niedergangs des Südsudans ihre Kinder finanziell kaum unterstützen. Auch besteht immer die Gefahr, dass Mädchen zwangsverheiratet werden, um mit dem Brautgeld die finanzielle Situation der Familie zu verbessern. Aus diesem Grund hat die IPS beschlossen, die Zuschüsse zur Lebensmittelversorgung der Schüler und Schülerinnen in den Ferienzeiten aufzustocken.

Im April wurden alle Schulen auf Anweisung der sudanesischen bzw. der südsudanischen Regierung nach der Corona-Pandemie wieder geöffnetDie Stiftung eines bekannten deutschen Unternehmens stellte erneut eine Großspende für humanitäre Notmaßnahmen zur Verfügung. Die Spende in Höhe von 25.000 Euro wurde auch in diesem Jahr wieder für bedürftige Menschen in der Region Twic und in der Sonderverwaltungszone Abyei verwendet. Dort werden jährlich die Menschen von Überfällen verfeindeter Clans heimgesucht.

In der Sonderverwaltungszone Abyei sind es die bewaffneten Misseriya-Nomaden. Diese kommen aus dem Sudan auf der Suche nach Weideland und Wasserstellen für ihre Herden. Sie vertreiben oder töten die ortsansässigen Dinka-Familien und stehlen deren Vieh. Die Folge ist eine immer größer werdende Instabilität in dieser Region. Es gibt keine Polizei oder Militärs, die die Familien schützen könnten. Die Familien stehen vor dem Nichts und leiden unter Hunger, Verletzungen und Krankheiten.

Die BGRRF, unser Partner für die Realisierung dieses Hilfsprojekts, konnte in den Gemeinden Mayen Abun, Turalei und Abyei mit Hilfe der ortsansässigen Pfarrer und Religionslehrer Menschen ausfindig machen, die besonders schwer in Not geraten sind.

Folgende Personenkreise wurden beim Bezug der Lebensmittelrationen berücksichtigt:  Kinder, alte Menschen, schutzbedürftige Frauenhaushalte, behinderte und andere chronisch gefährdete Menschen. Mit der Spende von 25.000 Euro konnten über 1.000 bedürftige Menschen versorgt werden. Diese Verteilung von Lebensmitteln in sehr entlegenen Gebieten hat viele Menschen vor dem Verhungern gerettet. Es bleibt zu hoffen, dass die IPS auch zukünftig die Möglichkeit haben wird, solche Aktionen umzusetzen.

Die Missionsstationen sind von größter Bedeutung für die Umsetzung der Projekte. Deshalb unterstützte die IPS die pastorale Arbeit in den Gemeinden in Twic und den Nubabergen mit 7.000 Euro. Diese Ausgabe kommt der Bildungsförderung indirekt zugute, da die Gemeinden im Rahmen ihrer pastoralen Tätigkeit zugleich auch in die Betreuung der Schulen und des Frauenzentrums eingebunden sind.

Pater Stephan unternahm auch im Jahr 2021 mit einer Begleitperson eine Projektreise nach Turalei im Südsudan.

  1. Werbung und Öffentlichkeitsarbeit

Die IPS informiert regelmäßig über ihre Arbeit in den Projektgebieten und über aktuelle Ereignisse auf ihrer Homepage unter www.initiative-paterstephan.de. Zudem erscheint in der Regel auch einmal im Jahr eine Informationsbroschüre. Sie wird allen Spendern und Interessierten zugeschickt, um ausführlich über die Projekte der IPS und die Verwendung der Spendengelder im Sudan und im Südsudan zu berichten. Hiermit verweisen wir auch auf unsere IPS-Informationsbroschüre 2020/2021. Sie wird auf Anfrage gerne zugesendet.

In dem monatlich erscheinenden Himmeroder Rundbrief macht die IPS auf Probleme in den Nubabergen und im Südsudan aufmerksam und bittet um Unterstützung für ihre Arbeit.

In unregelmäßiger Reihenfolge finden Veranstaltungen im Kloster Himmerod, an Schulen, in Kirchengemeinden sowie im Rahmen von Benefizkonzerten statt. Dabei wird über das Engagement von Pater Stephan und der IPS im Sudan und Südsudan gesprochen und um Unterstützung für die Schulen und notleidenden Menschen im Sudan und Südsudan gebeten. Bei diesen Veranstaltungen verteilt die Initiative Pater Stephan e.V. ihr Informationsmaterial mit der Bitte, es an andere weiterzugeben.

Im Oktober 2021 hatte die Mitglieder der IPS endlich wieder die Möglichkeit, sich zu einer informellen Mitgliederversammlung in Himmerod zu treffen. Dies war im Vorjahr wegen der Pandemie nicht möglich. Die Entlastung des IPS-Vorstands fand bereits im April 2021 per schriftlicher Abstimmung (Umlaufverfahren) statt.

Der Vorstand bedankt sich ganz herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern für ihre herausragende Unterstützung. Ebenso gilt unser Dank unseren ehrenamtlichen Mitgliedern.

Ganz besonders danken wir allen Personen, die unter extremen, zum Teil lebensgefährlichen Bedingungen dabei helfen, die Projekte zu realisieren.

gez. Gabriele Haldenwang                                           im September   2022

(stellvertretende IPS-Vorsitzende)

Einnahmen- / Ausgaben – Rechnung
01.01.2021 - 31.12.2021

Anfangsguthaben per 01.01.2021                                  46.390,13  Euro
Einnahmen:

1.        Reguläre Bar-u. Einzelspenden                          116.061,01     Euro
2.         Außergewöhnliche Spenden                                71.980,63       Euro
2.1 Erbschaft                                                                       10.480,63       Euro
2.2 Großspenden                                                                61.500,00       Euro
3.         Sondereinnahmen                                                        627,10       Euro
3.1 Buch- + Zeitschriftverkauf                                                141,00        Euro
3.2 Einzahlung Bank of America                                                6,10        Euro
3.3 Abrechnung Resterbschaft                                              480,00       Euro
Summe:                                                                               188.668,74       Euro

Ausgaben:

I.          Förderung von Schulen + Ausbildungsstipendien
Projektbereich I                                                                 102.563,42       Euro

1.   Lehrergehälter für Schulen in Nubabergen             11.200,00       Euro

2.   Frauenzentrum in Kauda/ Nubaberge                    13.000,00       Euro

3.   Südsudan / Narus

3.1 Lehrergehälter                                                              26.970,00       Euro

3.2 Renovierung Schlafsaal                                                 7.325,00       Euro

3.4 Laptops, Bücherbeschaffung                                        2.662,00       Euro

4.    Beitrag zur Schulverwaltung der                              26.400,00      Euro
Bischop Gassis Relief & Rescue Foundation

5.    Ausbildungsstipendien für Schüler /                       15.006,42       Euro
Studierende aus Boma auf Schulen in Narus
bzw. Hochschulen in Kenia

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II.       Förderung der pastoralen Arbeit
(Nubaberge + Twic)                                                             7.000,00       Euro
Projektbereich II

III.      Soziale Maßnahmen im Sudan + Südsudan
Projektbereich III                                                               35.218,00       Euro

1.   Infrastrukturelle Baumaßnahmen / Nuba              6.000,00       Euro

2.   Humanitäre Lebensmittelhilfe / Südsudan.        25.000,00       Euro

3.   Einzelhilfe in Notlagen                                                  800,00       Euro

4.   Hygieneartikel für Schülerinnen                              1.700,00        Euro

5.   Schulspeisung                                                                1.718,00       Euro

IV.       Ausgaben für Projektbegleitung                          4.922,65       Euro

1.   Projektbesuchsreise P. Stephan                                 4.537,65       Euro

2.   Aufwand Reisebegleitung                                             385,00        Euro

V.        Ausgaben für Werbung und
allgemeine Öffentlichkeitsarbeit                                       3.797,55      Euro

1.    Internetauftritt                                                                    93,78       Euro

2.    Versandkosten der IPS-Broschüre                               534,49       Euro

3.    Druckkosten IPS-Broschüre                                        1.194,28       Euro

4.    Bücher für Spendergeschenke                                       400,00       Euro

5.    Aufwendungen für Pflege Homepage
und Erstellen IPS-Broschüre                                              1.575,00       Euro

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VI.      Verwaltungsausgaben
insgesamt:                                                                              5.483,45        Euro

1.    Konto-/Bankgebühren:                                                    321,41         Euro

2.  Sachausgaben: Papier, Porto                                        2.739,70        Euro
Büromaterialien, Software

3.   Aufwandsentschädigung Vorstandssitzungen            150,00        Euro

4.    Mitgliederversammlung                                                593,00       Euro

5.    Aufwand für Spendenbetreuung                                  314,60       Euro

6.    Jahresabschluss                                                               654,50      Euro
7.    Notar- und Registergerichtskosten                                 41,15       Euro

8.    DZI                                                                                      669,09       Euro

VII.    Gegenbuchungen zu Sondereinnahmen                  621,00       Euro

1.    Abrechnung Resterbschaft                                             480,00       Euro

2.    Gelder für Abtei Himmerod                                           141,00        Euro

Gesamtausgaben:                                                             159.606,07       Euro

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Vermögensrechnung

Anfangsguthaben                                                                46.390,13        Euro

+   Gesamteinnahmen                                                      188.668,74       Euro
Euro
-   Gesamtausgaben                                                          159.606,07       Euro
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Kontostand per 31.12.2021                                               75.452,80       Euro

Freiwillige Rücklage                                                          10.000,00        Euro
Überschussguthaben o. freiw. Rücklage                       65.452,80         Euro

S.R. Senge / Vorsitzender                                                                 Großlittgen,

Dr. Bernhard Löderbusch / Prof. Dr. Roth
Kassenwart / Beauftragter für Jahresabschluss                                 Usingen / Dortmund,