1,7 Millionen Hungernde im Südsudan ohne Nahrung

Das Welternährungsprogramm kann Hungernde im Südsudan nicht versorgen, weil Spenden fehlen

Das Welternährungsprogramm (WFP) ist gezwungen, Essensrationen für 1,7 Millionen Hungernde im Südsudan auszusetzen. Als Grund gibt die UN-Organisation an, dass die finanziellen Mittel erschöpft seien. Dies berichtet die Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Demnach reicht das Geld nur noch für 4,4 Millionen Menschen, berichtete Adeyinka Badejo-Sanogo, die amtierende WFP-Direktorin im Südsudan aus der Hauptstadt Juba.

Wie die Agentur weiter mitteilt, hatten die Rationen mit Getreide, Hülsenfrüchten, Speiseöl und Salz im vergangenen Jahr schon einmal halbiert werden müssen. Zwei Drittel der gut elf Millionen Einwohner brauchten eigentlich Unterstützung. „Wir arbeiten, um eine Hungersnot abzuwenden“, sagte Badejo-Sanogo laut Keystone-SDA.

Von mehrere Krisen betroffen

Essensverteilung an Bedürftige im Südsudan (Foto: IPS)

Wie auch wir von der Intiative Pater Stephan (IPS) mehrfach berichteten, hat der Südsudan zeitgleich mit mehreren Krisen zu kämpfen. Dazu zählen etwa die Folgen jährlich auftretender schwerer Überschwemmungen und Dürren sowie kriegerische Auseinandersetzungen, unter anderem wegen Streitigkeiten um Landbesitz. Hinzu kommen jetzt auch noch steigende Lebensmittelpreise wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine.

Laut Agentur braucht das WFP nach eigenen Angaben für dieses Jahr 426 Millionen Dollar (rund 406 Mio Euro) für den Südsudan. Das WFP ist eine Unterorganisation der Vereinten Nationen und erhält seine finanziellen Mittel vor allem von reicheren Ländern. (Keystone-SDA/um)

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