Bischof Macram ist von uns gegangen

Der Tod von Bischof Macram Max Gassis lässt eine wichtige Stimme für den Frieden im Sudan und Südsudan für immer verstummen

Bischof Macram Max Gassis
Bischof Macram Max Gassis *21. Sept. 1938 + 4. Juni 2023

Mit tiefer Trauer und schwerem Herzen nehmen wir Abschied von Bischof Macram Max Gassis, einem wahren Humanisten und einem lieben Freund der Initiative Pater Stephan e.V. (IPS). Er war ein unermüdlichen Kämpfer für Menschlichkeit, Bildung und Entwicklung.

Bischof Macram starb am 4. Juni 2023 im Alter von 84 Jahren und hinterlässt ein außergewöhnliches Vermächtnis.  

Mit großer Hingabe und unermüdlicher Energie kämpfte er für die Menschen in den Nubabergen im Sudan und in der Region Twic im Südsudan. Er setzte sich vor allem für die Entwicklung der von Kriegen gezeichneten Länder ein.  

Bischof Macram war ein Mann von tiefem Mitgefühl, dessen Einsatz für das Wohl anderer keine Grenzen zu kennen schien. Durch seine bemerkenswerte Arbeit brachte er Hoffnung in Gemeinschaften, die von Konflikten und Not schwer gezeichnet waren.

Unermüdlich auf das Leid der Menschen aufmerksam gemacht

Im Laufe seines Lebens stellte sich Bischof Macram furchtlos den Herausforderungen, mit denen die Menschen in den Nubabergen und im Südsudan konfrontiert waren. Er arbeitete unermüdlich daran, die Weltöffentlichkeit auf das Leid der Menschen aufmerksam zu machen. In seinen engagierten Auftritten im Ausland legte er schonungslos die Christenverfolgungen und vielfachen Menschenrechtsverletzungen im Sudan offen. Deshalb verfolgte ihn das islamisch-fundamentalistische Regime und sein Leben war in Gefahr, was ihn wiederum ins Exil zwang.

Schulen gebaut und Bildungsprogramme ins Leben gerufen

Bischof Macrams Glaube an die Kraft der Bildung war tief verwurzelt und veranlasste ihn zur Gründung von Schulen und Bildungsprogrammen.  So konnten und können Generationen von jungen Menschen das Wissen und die Chancen für eine bessere Zukunft erhalten. Denn er war davon überzeugt, dass Bildung der Schlüssel ist, um den Teufelskreis von Armut und Gewalt zu durchbrechen.

Krankenhäuser und Brunnen errichtet

Darüber hinaus ließ er Krankenhäuser bauen und Brunnen errichten, damit die Menschen Zugang zu sauberem Wasser erhielten. Um seine Ziele zu verwirklichen, reiste er vom Exil in Nairobi aus um die Welt: Er fungierte dabei als Stimme der Menschen in den Nubabergen und im Südsudan und sammelte Gelder für seine Hilfsprojekte.

Wir von der IPS unterstützen diese Projekte seit über 20 Jahren und werden dies auch weiterhin tun.

Bischof Macram mit südsudanesischen Gemeindepriestern
Bischof Macram mit südsudanesischen Gemeindepriestern
Bischof Macram mit Ordensschwestern im Südsudan
Bischof Macram mit Ordensschwestern im Südsudan
Der Bischof in der Abtei Himmerod anläßlich der Weltgebetsnacht
Der Bischof in der Abtei Himmerod anläßlich der Weltgebetsnacht

Geschätzter und respektierter Freund

Bischof Macram war ein geschätzter und respektierter Freund unserer Initiative und teilte unsere Vision einer gerechten Welt ohne Konflikte und Zwietracht.  Die Zusammenarbeit mit ihm und seine Freundschaft waren für uns von unschätzbarem Wert.

Wir werden ihn sehr vermissen und uns weiter von seiner Vision leiten lassen.

Möge er in Frieden ruhen

Der Vorstand der Initiative Pater Stephan

(Text: G. Haldenwang/U. Mannsbart; Fotos: IPS)

Anmerkung der Redaktion: Wer gerne mehr über Bischof Macram erfahren möchte, dem sei die Biographie „An Angry Shepard: Sudanese Bishop Macram Max Gassis“ empfohlen. Geschrieben hat sie John Ashworth (Verlag: Paulines Publications Africa, 2021; ISBN: 996660216X, 9789966602169; 276 Seiten)

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